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Young Ambassadors: Besuch aus den USA ist angekommen
18.7.2025

Ungewöhnlich ruhig ist es an diesem Nachmittag in der „Halle Lujah“ im Abenteuerdorf Wittgenstein in Wemlighausen. In dem großen Saal der Einrichtung sitzen Daniel Seyfried und Ken Rose an einem feierlich gedeckten Tisch. Sie warten. Die beiden sind Leiter der achten Generation der „Young Ambassadors“, einem Begegnungsprogramm zwischen dem Evangelischen Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein und der United Church of Christ in Indiana/Kentucky. Seyfried ist Gemeindepädagoge in Wittgenstein und leitet mit der Lehramtsstudentin Sophie Saßmannshausen das Programm auf deutscher Seite. Ken Rose und Emily Tisheuar sind die beiden amerikanischen Leitenden. Rose und Seyfried unterhalten sich, sprechen über die Pläne der kommenden Tage. Dann treffen die ersten Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein. Unter ihnen ist Samira. Sie hat heute Geburtstag, wird 17 Jahre alt und feiert gemeinsam mit den „Young Ambassadors“ der achten Generation. „Ich freue mich auf die Zeit“, sagt Samira. Am allermeisten auf das Schokoladenmuseum in Köln, verrät sie mit Vorfreude auf diesen Programmpunkt. Ihr Austauschpartner ist Logan, der an den Wochenenden Gast in ihrer Familie sein wird. Der 18-Jährige ist mit den Young Ambassadors aufgewachsen: Seine Mutter war bei der ersten Generation, seine Schwester bei der siebten dabei. Auch deshalb wählte er Deutsch als Unterrichtsfach in der Schule und versteht die Sprache ein bisschen. Logan freut sich schon darauf, in Banfe im Team Fußball zu spielen.
Am frühen Morgen landete am 16. Juli das Flugzeug mit den zehn Jugendlichen und den beiden Leitenden aus den USA am Frankfurter Flughafen. Die Gruppe wurde dort von den zehn „jungen Botschaftern“ aus Deutschland willkommen geheißen. Es sei ein sehr herzlicher Empfang gewesen, „wonderful“, berichtet Ken Rose auf Englisch – der Sprache, auf der sich die kommenden drei Wochen verständigt wird. Die Wochen sind voll verplant mit einem vielfältigen und abwechslungsreichen Programm, das den Jugendlichen das Land, die Menschen, die Kultur und die Kirche vor Ort näherbringt. Bereits im November waren die beiden amerikanischen Leitenden in Deutschland, um sich vorab mit der Region und den Gegebenheiten vor Ort vertraut zu machen.
Im Abenteuerdorf Wittgenstein startet das Programm. Die Jugendlichen aus Amerika haben nach der langen über 24-stündigen Anreise, die ohne Probleme und Zwischenfälle verlief, die Gelegenheit genutzt, um sich in ihren Zimmern im Abenteuerdorf auszuruhen. Auch die zehn deutschen Teilnehmenden sind von der frühen Fahrt nach Frankfurt erschöpft. Ein ruhiger Einstieg mit Kaffee und Kuchen, einer kleinen Geburtstagsfeier mit Gesprächen und Austausch sind da genau das Richtige. „Sie sind alle fröhlich dabei, auch wenn sie müde sind“, bemerkt Seyfried. Kurz unterbrochen werden die Gespräche als die Gäste die Lamas des Abenteuerdorfes entdecken, die gerade von einem Spaziergang mit einer anderen Gruppe zurückkehren und alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen. „It’s a lama-parade“, ruft Emily Tisheuar vergnügt. Sie freut sich nicht nur über die Lamas, sondern auch darauf in Deutschland zu sein: „I’m happy to be here.“
Schnell findet sich die 20-köpfige Gruppe mit den vier Leitenden wieder zusammen, die im vergangenen Jahr drei gemeinsame Wochen in den USA verbracht hat. Samira denkt, dass die Gruppe jetzt noch schneller wieder zusammenwächst. Jetzt kennen sie sich alle. Auch Seyfried berichtet davon, dass schnell wieder eine Vertrautheit herrsche. Dass liege auch daran, dass man in den drei Wochen in den USA viel gemeinsam erlebt und zwischen den Treffen Kontakt gehalten habe. „Wir waren eine unfassbar gute Gruppe“, sagt Lara aus Berghausen. Die 20-Jährige vermutet, dass es für die deutschen Teilnehmenden jetzt etwas anstrengender werden könnte. „Wir müssen dieses Jahr mehr Verantwortung übernehmen, wir dolmetschen und kümmern uns. Dieses Mal planen wir mehr“, sagt sie mit Blick auf den Besuch im vergangenen Jahr in den USA. Das sei ein bisschen mehr wie Urlaub gewesen.
Für die meisten amerikanischen Jugendlichen ist es das erste Mal, dass sie in Deutschland sind und für manche das erste Mal, dass sie außerhalb der USA verreisen. Pläne und Erwartungen haben die Gäste aus Amerika bereits. Der 19-jährige Noah hat auf dem Weg ins Abenteuerdorf bereits die Landschaft und alten Gebäude bewundert. Jetzt will er viel von der deutschen Kultur kennenlernen und „Ich möchte ein traditionelles Schnitzel und Sauerkraut probieren“, sagt er und freut sich zudem auf den Besuch eines Schützenfestes. Noah hat viel Kontakt zu Arabella, sie kennen sich aus ihrer Kirche in den USA, besuchen gemeinsam Sommercamps. Die 18-Jährige will sich die Städte, Landschaften und Traditionen in Deutschland genau anschauen.
Was die Jugendlichen erleben halten sie täglich in einem Blog fest – jeweils ein Teilnehmer aus Deutschland und einer aus den USA wird aus seiner persönlichen Sicht berichten, was den Tag erlebt wurde.
Am Sonntag, 3. August 2025, wird es um 16 Uhr einen gemeinsamen Abschlussgottesdienst im Abenteuerdorf Wittgenstein geben, zu dem alle Interessierten eingeladen sind.
Hier geht es zum Blog der Young Ambassadors: yap-2025.blogspot.com
Sarah Panthel