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Der Klafelder Mittagstisch öffnet seine Pforten
Ev. Kirchengemeinde unterstützt bedürftige Menschen
13.11.2015
Das neue „Gemeindezentrum mittendrin“ der Ev. Kirchengemeinde Klafeld soll auch für diejenigen im Ort eine gute Adresse sein, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens wohnen, die jeden Cent umdrehen müssen und sich schwer tun, mit ihrem Einkommen ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Für diese Menschen bietet die Kirchengemeinde ab dem kommenden Donnerstag, 19. November, von 11.30 bis 13 Uhr, jeweils donnerstags einen Mittagstisch an.
„Pfarrerin Almuth Schwichow: „Wir wollen unser Haus öffnen für Menschen, die ansonsten am Rand der Gesellschaft stehen.“
Der Klafelder Mittagstisch arbeitet in Kooperation mit der Siegener Tafel und erhält von dort die Lebensmittel. Menschen, die beispielsweise als Inhaber des Siegener Ausweises die Berechtigung haben, Lebensmittel von der Tafel zu erhalten, sind auch berechtigt, am Klafelder Mittagstisch Platz zu nehmen.
Vor drei Jahren entstanden die ersten Überlegungen, einen Mittagstisch in Klafeld einzurichten. Das Presbyterium der Kirchengemeinde griff die Gedanken auf und zog sich in das evangelische Tagungszentrum Haus Nordhelle für ein Wochenende zurück, um das Thema Armut in Klafeld zu beraten. Mit im Gepäck der im Oktober 2013 frisch aus der Druckerei gekommene Armutsbericht der Stadt Siegen. Aus diesem Dokument ging hervor, dass in der Mitte des Stadtteils Geisweid viele Menschen leben, die von Armut betroffen sind. Ein starkes Argument für das Vorhaben der Kirchengemeinde. Nun ging man auf die Mitarbeitenden des Kreuztaler Mittagstisches zu und ließ sich beraten. Die Erfahrungen im Nachbarort wollte man sich natürlich zunutze machen.
In die Planungen des neuen „Gemeindezentrums mittendrin“, der Name soll Programm sein, wurde nun eine leistungsfähige Profi-Küche aus gebrauchten, aber gut erhaltenen Küchengeräten eingebaut. Das Probekochen musste allerdings in der kleineren Küche im alten Pfarrhaus stattfinden, das in der neuen Küche noch die Handwerker zugange waren.
Etwa 35 Personen erklärten sich bereit, an dem Projekt mitzuarbeiten. Sie treffen sich donnerstags und schnippeln Gemüse, schälen Kartoffeln und bereiten alles für eine leckere Mahlzeit vor. Pfarrerin Schwichow koordiniert das Projekt. „Was es Mittags gibt, ist nicht immer ganz sicher“, so die Theologin. Wir planen und hoffen, dass die Tafel die benötigten Lebensmittel vorhält. Es wird aber sicher auch viel Improvisation erforderlich sein.“
Mit 30 Portionen will man am kommenden Donnerstag beginnen. Ob sie ausreichen oder ob einiges übrig bleibt, wissen die tatkräftigen Frauen nicht, die von Küster Jörn Ackerstaff beim Probekochen unterstützt wurden.
Die gesamte Kirchengemeinde steht hinter ihrem Projekt. Am vergangenen Sonntag wurde es in einem Gottesdienst vorgestellt. Lebensmittelspenden wurden mitgebracht. Ein Landwirt spendete zwei Säcke Kartoffeln. Nach einem Aufruf standen in kurzer Zeit 70 Einweckgläser im Gemeindehaus. Sehr zur Freude des Presbyteriums und der Mitarbeitenden. Auch mit Geldspenden brachten sich Gemeindeglieder ein. Im kommenden Haushalt der Kirchengemeinde, so Schwichow, soll eine eigene Haushaltsstelle für das Projekt eingerichtet werden, um Spenden ordnungsgemäß verbuchen zu können. Das sieht nach einem kontinuierlichen Angebot aus.
kp
Text zum Bild: (Foto Karlfried Petri)
Bevor es ernst wird, wurde erst einmal zur Probe gekocht. Die Zutaten reichen für 30 Portionen Gemüsesuppe. Küster Jörn Ackerstaff hilft kräftig mit.
Die Suppe schmeckt. Das Apfelkompott ist köstlich. Der Test ist bestanden.