News-Archiv
Was gesund erhält!
Impulstag zum betrieblichen Gesundheitsmanagement
27.1.2016
Über 100 Mitarbeitende in Leitungsfunktion innerhalb des Ev. Kirchenkreises Siegen, seinen Gemeinden und Einrichtungen hatten sich kürzlich (am Mittwoch, 20. Januar 2016) beim Impulstag zum betrieblichen Gesundheitsmanagement im Ev. Gemeindezentrum Rödgen eingefunden.
Die Gesundheit seiner 1130 Mitarbeitenden stärker in den Blick nehmen will künftig der Ev. Kirchenkreis Siegen. Dies soll durch die Entwicklung und Umsetzung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) geschehen. Ein Arbeitskreis hat hierfür erste Vorbereitungen erarbeitet. Ziel ist die Entwicklung eines Konzeptes zur ganzheitlichen Gesundheitsförderung.
Sogenannte „weiche“ Unternehmensfaktoren wie Führung, Unternehmenskultur oder das Betriebsklima haben Einfluss auf die Gesundheit der Belegschaft. Somit geht das BGM über das reine Vermeiden körperlicher Schäden hinaus. Zur wichtigsten Zielgröße des BGM wird das psychische Befinden, weil es zentral wirkt. Emotionen wie Angst, Ärger, Hilflosigkeit, Freude und Stolz und deren hormonelle und immunologische Folgen sind nicht zu unterschätzen. Für das psychische Befinden bedeutsam sind Zuversicht, Vertrauen und ein positives Selbstwertgefühl. Dies hängt auch zusammen mit erlebter Sinnhaftigkeit von Tätigkeiten, dem Verstehen und Beeinflussen der Arbeitsumstände sowie der Arbeitsbedingungen und Aufgaben.
Aber nicht nur Rahmenbedingungen, Unternehmensleitungen und Führungskräfte tragen Verantwortung für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden. Die Beschäftigten sind auch selbst dafür verantwortlich. Gesundheitsbewusstsein muss gepflegt und zum Kernbestandteil von Leitbild und Kultur eines Unternehmens werden. Das betriebliche Gesundheitsmanagement lebt vom Mitmachen.
Mit einem biblischen Wort eröffnete Superintendent Peter-Thomas Stuberg den Impulstag. Er wies darauf hin, dass der Leib der Tempel des Heiligen Geistes und Körperlichkeit kein Selbstzweck sei (1. Kor. 6, 19. 20). Körperlichkeit gehöre zur Beziehung zwischen Schöpfer und Geschöpf und könne gelebt und gestaltet werden.
Pfr. Hans Jörg Federmann, erläuterte die Entwicklung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements im Ev. Kirchenkreis Hattingen/Witten. Ein BGM ziele darauf ab, dass die Leistungsfähigkeit und Freude an der Arbeit möglichst das ganze Berufsleben erhalten bleibe. Die Investition ins Gesundheitswesen rechne sich und sei wirtschaftlich sinnvoll. Dazu gehöre, die Arbeitsplätze gesundheitsgerecht zu gestalten, Arbeitsprozesse gemeinsam zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Bei den Mitarbeitenden würden die individuelle Gesundheit und ihre Gesundheitskompetenz gestärkt. Federmann: „Es geht hierbei um die Frage, ob ich selbst für meine Gesundheit gut sorgen kann?“ Letztendlich müsse gelernt werden, eine gemeinsame Gesundheitskultur zu leben.
Im Kirchenkreis Hattingen/Witten habe man die Mitarbeitenden umfassend befragt und die Fragebögen ausgewertet. Erste Ergebnisse träten schon Zutage. Im Pfarrberuf beispielsweise seien mittlerweile Freizeiten und Grenzen stärker in den Blick gekommen. Es würden Zuschüsse zu sportlichen Aktivitäten gewährt. Pfarrer hätten alle 10 Jahre einen Anspruch auf ½ Studienjahr an der Universität.
Berufliche Gesundheitsförderung, so Federmann, sei Leitungsaufgabe. Es müssten die Fragen beantwortet werden, wer Führungskraft sei, wer die Kosten trage, wer das Thema präsent halte und wer die Maßnahmen in Kraft setze.
Die PowerPoint-Präsentation zum Vortrag sehen Sie hier.
Bitte klicken
In etlichen Kurzreferaten wurden Aspekte des betrieblichen Gesundheitsmanagements aufgegriffen. Pfr. Rolf Christian Wangemann erläuterte die Vorgehensweise des Arbeitskreises. Der Anstoß zur Entwicklung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements sei vom Synodalen Ausschuss für Seelsorge und Beratung ausgegangen. Am 14. Mai 2014 habe der Kreissynodalvorstand den Projektauftrag erteilt und den Arbeitskreis gebildet. Annette Mehlmann (Ehe, Familien- und Lebensberatungsstelle) zeigte die Grundsätze eines betrieblichen Gesundheitsmanagements auf, das sowohl die Struktur als auch die einzelnen Beschäftigten betreffe. Michael Hänel beschrieb den Arbeitsschutz als Teil des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Nach einer längeren Krankheitsphase soll das betriebliche Eingliederungsmanagement verhindern, dass jemand vorzeitig aus dem Dienst ausscheidet. Verwaltungsleiter Oliver Berg skizzierte die Verfahrensabläufe des Eingliederungsmanagements. Dr. med. Wolfgang Böhringer, Mitglied des Kreissynodalvorstandes, beschrieb die Grundzüge einer betrieblichen Gesundheitsförderung. Werde das Betriebsklima als vertrauensvoll und unterstützend erlebt, wirke sich das nachhaltig positiv auf Arbeitszufriedenheit aus. Karin Stöckinger griff das betriebliche Gesundheitsmanagement als Thema der Mitarbeitervertretung auf. Abschließend erläuterte Ralf Münker, Leiter der Personalabteilung des Kreiskirchenamtes, den Entwurf des Fragebogens, der von allen hauptamtlich Mitarbeitenden freiwillig und natürlich anonym ausgefüllt werden kann. Je höher die Beteiligung ist, umso aussagekräftiger sind die Auswertungen.
Zwischen den Vorträgen wurden gesundheitsfördernde Lockerungsübungen unter professioneller Anleitung von Annette Bieler, Burbach-Wahlbach, gemacht.
kp
Text zum Bild: (Fotos Karlfried Petri)
Über 100 Mitarbeitende in Leitungsfunktion innerhalb des Ev. Kirchenkreises Siegen, seinen Gemeinden und Einrichtungen hatten sich beim Impulstag zum betrieblichen Gesundheitsmanagement im Ev. Gemeindezentrum Rödgen eingefunden.
Pfarrer Hans Jörg Federmann berichtete über die Erfahrungen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements im Ev. Kirchenkreis Hattingen/Witten.
Als „Ärzte der Landeskirche“ griffen die Pfarrer Rolf Christian Wangemann und Dietrich Hoof-Greve das Thema Gesundheit im Kirchenkreis Siegen humorvoll auf.