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350-Tonnen-Autokran im Einsatz
Glockenturm am Evangelischen Gemeindezentrum Wenden

2.2.2016

Am 26. April vor fast 30 Jahren wurde der Grundstein für das Ev. Gemeindezentrum in Wenden gelegt. Am vergangenen Donnerstag (28. Januar 2016) erhielt es endlich seinen lang ersehnten Glockenturm. Für die Kirchengemeinde Olpe war es ein Tag der Freude. Es ist heutzutage ein selten gewordenes Bild, dass zwei Autokräne, darunter einer für eine gewaltige 350-Tonnen-Last ausgelegt, an einem kirchlichen Gebäude stehen, um einen Glockenturm aufzubauen.

Um 6 Uhr morgens wurde der große Autokran in Position gefahren. Nach zwei Stunden war er einsatzbereit. Ein Sattelschlepper der Firma Quast brachte die erste vorgefertigte Betonwand, die mithilfe der Kräne im Fundament befestigt wurde. Es folgte die zweite Wand und eine Zwischendecke unterhalb der künftigen Glockenstube. Danach konnten die Schlosser mit der Montage der Glockenaufhängungen beginnen.

Für Pfarrer Martin Eckey ist der Glockenturm für eine Kirchengemeinde wie ein Ausrufezeichen im Ort. Seit 28 Jahren finden im Evangelischen Gemeindezentrum Wenden Gottesdienste statt, ohne dass Glocken die über 3.000 Gemeindeglieder des Gemeindebezirkes zum Gottesdienst einladen. Für ein Geläut reichten die finanziellen Mittel der Kirchengemeinde nicht aus. Von der Ev. Kirchengemeinde Olpe kam das deutliche Signal, dass Kirchensteuermittel hierfür nicht zur Verfügung stehen. So schrieb sich der „Evangelische Kirchenbauverein Wenden“ unter seinem Vorsitzenden Ernst-Joachim Weber das Projekt auf die Fahnen, setzte sich über viele Jahre für die Verwirklichung des Glockenturmes ein und sparte entsprechende Rücklagen an.

Zu den Baukosten in Höhe von etwa 140.000 Euro kommen noch die Unterhaltungskosten wie TÜV-Prüfungen, Versicherungen oder die Wartung der Glockenanlage, weiß Kirchmeisterin Doris Thieme.

Mit der Realisierung des freistehenden Turmes mit einer Höhe von 12 m wurde der Architekt Guido Ringelhan aus Gerlingen beauftragt.

Drei Glocken wird der neue Turm aufnehmen. Zwei kleinere Glocken wurden bereits 1987 von der Glockengießerei Rincker im hessischen Sinn bei Herborn gegossen. Sie luden viele Jahre zum Gottesdienst in Welschen Ennest ein. Als der dortige Glockenturm aus Holz aufgegeben werden sollte, konnte der Kirchbauverein Wenden für 100 Euro die Glocken erwerben. Zuvor wurde der Glockensachverständige der Evangelischen Kirche von Westfalen eingeschaltet. Der musste grünes Licht für die neue Verwendung der Glocken geben. Schließlich muss das Geläut der Evangelischen mit dem Geläut der Katholischen Nachbarkirche St. Severinus ein harmonisches Klangbild ergeben, sollten beide Geläute mal gemeinsam erklingen.

Willkürlich geläutet werden dürfen die Glocken nicht. Eine Läuteordnung, vom Presbyterium beschlossen, regelt das Glockenläuten. Die kleine und die mittlere Glocke beispielsweise werden nur mittags um 12 Uhr und abends um 18 Uhr zu hören sein. Das volle Geläut erklingt 30 Minuten und 5 Minuten vor dem Gottesdienst sonntagmorgens. Die Kirchengemeinde hofft, dass vielleicht zu Ostern die Glocken im neuen Glockenturm zum ersten Mal läuten werden.

Der Kirchbauverein geht davon aus, das Projekt mit den angesparten Mitteln zu schultern. Um unvorhersehbare Kostenüberschreitungen begegnen zu können, bittet er jedoch um weitere Spenden auf das Konto 6550901, Volksbank Wenden, oder Konto 2002210, Sparkasse Wenden.

kp

 

Text zum Bild: (Fotos Karlfried Petri)

 

Eine Wand des Glockenturmes am Ev. Gemeindezentrum ist im Fundament verankert.

Im Bild v. li.:, Martin Eckey, Ernst-Joachim Weber und Doris Thieme

 

Die zweite Betonwand wird vom Tieflader gehoben ...

 

… und zum Fundament befördert.

 

Das Fundament wurde vor Monaten 3,50 m im Boden eingebracht und musste vollständig abbinden.

 

Der Zwischenboden wird eingesetzt. Alles passt.

 

Jetzt fehlen noch die Glockenaufhängungen und das Dach aus Holz.

 

Im Gemeindehaus stehen die drei Glocken und ein Modell des neuen Turms. Links stehen die beiden Glocken aus dem ehemaligen Glockenturm am Gemeindehaus in Welschen Ennest. Die neue Glocke rechts wurde ebenfalls bei der Glockengießerei Rincker im hessischen Sinn gegossen.

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