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Musik ist der Klang des Evangeliums
KMD Ute Debus seit 25 Jahren Kantorin der Nikolai-Kirchengemeinde Siegen
4.4.2016
Mit einem Festgottesdienst in der Nikolaikirche Siegen und einem anschließenden Empfang im Ev. Gemeindehaus Altstadt beging die Nikolai-Kirchengemeinde das 25-jährige Dienstjubiläum ihrer Kantorin KMD Ute Debus. Der Evangelische Kirchenchor Siegen, die Kantorei Siegen und die Capella Cantabilis hatten sich zu einem Projektchor zusammengetan und gestalteten den musikalischen Teil des Festgottesdienstes. Die Kirchenmusikdirektorin konnte sich entspannt zurücklehnen und den Gottesdienst genießen. Das Chordirigat hatte diesmal nicht sie, sondern Wilhelm Müller in Händen. Die Nikolaikirchenorgel spielte Martin Autschbach.
Ute Debus ist nicht nur für die Chöre der Nikolaikirche, das Orgelspiel und den Gemeindegesang zuständig. Sie ist auch, wenn auch noch nicht ganz 25 Jahre lang, Kreiskantorin des Ev. Kirchenkreises Siegen und beteiligt an der Ausbildung der nebenberuflichen C-Musiker, die in den 29 Kirchengemeinden Dienst tun. Superintendent Peter-Thomas Stuberg gratulierte im Namen des Ev. Kirchenkreises Siegen. Er betonte die Leuchtturmwirkung der hauptamtlichen Kirchenmusik inmitten der qualitativ hochwertigen nebenberuflichen und ehrenamtlichen Kirchenmusik in den Kirchengemeinden. Stuberg: „Musik ist Klang des Evangeliums. Kirchenmusik weitet das Herz und hat eine seelsorgliche und therapeutische Wirkung. Sie verhilft zum Glauben und Gottvertrauen.“
Zuvor im Gottesdienst hatte Pfarrer Stefan König die musikalische und künstlerische Arbeit von Ute Debus gewürdigt, die am Ostermontag 1991 in der ihr bis dahin nicht vertrauten Nikolaikirche in Siegen ihren Dienst als Kantorin der Kirchengemeinde begann. Die Chorarbeit ist ihr eine Herzensangelegenheit. Mit einer bewundernswerten Energie fördere sie die Kirchenmusik sowie die singefreudige Gemeinde, die auch offen sei für musikalische Experimente und neues Liedgut. Der Gesang ist für die Kantorin etwas ganz Ursprüngliches und Elementares für den Gottesdienst. König: „Dabei legst Du Wert auf Qualität.“ Die Würdigung wurde mit einem heftigen und langandauernden Applaus der Gottesdienstbesucher bestätigt.
Pfarrer i. R. Georg Kurschus schilderte humorvoll die Bewerbungsphase nach dem Ausscheiden von KMD Almuth Höfker, der Vorgängerin von Ute Debus. Aus über 20 Bewerbungen hätte man damals auswählen können. Das Presbyterium hatte sich trotz starker Konkurrenz mehrheitlich für Ute Debus entschieden. Nach kurzer Zeit sei deutlich geworden, dass man richtig entschieden habe. Kurschus: „Schön das Du da bist. Danke für Deinen Einsatz.“ Für die drei Chöre sprach Andrea Müller ein Grußwort. „25 Jahre Ute Debus, schön für Siegen und das Siegerland.“ Sie beschrieb die Chorleiterin als talentiert und energiegeladen, die qualifizierte Arbeit auf höchstem Niveau auszeichne. Das Debus bei den Chören überaus beliebt und geschätzt ist, wurde deutlich.
Das letzte Wort hatte die Kirchenmusikdirektorin Debus. „Ich arbeite sehr gerne hier in der Nikolai-Kirchengemeinde. Ich weiß, dass ich hier eine Kirchenmusikerstelle innehabe, die einer Perle gleicht. Ich erlebe hier sozusagen ein kirchenmusikalisches Paradies. Das stimmt mich dankbar.“
Ute Debus legte an der Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Kirche von Westfalen in Herford ihr Kirchenmusik B-Examen ab und setzte anschließend ihr Studium an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover fort. Hier legte sie ihr A-Kirchenmusik-Diplom ab. Vor sechs Jahren absolvierte sie in Trossingen den berufsbegleitenden Lehrgang „Popularmusik im kirchlichen Bereich“.
Neben der intensiven Chorarbeit konzertiert Ute Debus als Organistin sowohl solistisch als auch in Zusammenarbeit mit Chören, Sängern und Instrumentalisten und ist als Dozentin für Chorleitung, Orgel, Tonsatz und Gehörbildung tätig. 1998 gründete sie das kleine Vocalensemble „capella cantabilis“, mit dem sie vornehmlich anspruchsvolle a-cappella-Werke aufführt. Seit dem Wintersemester 2004/2005 leitet sie zudem den Chor und das Orchester der Universität Siegen und hat dort einen Lehrauftrag für Ensembleleitung.
2015 erwarb Debus an der Musikhochschule Hanns Eisler in Berlin den akademischen Grad eines „Masters of Musik“. Chorleiterkurse bei Eric Ericson, Volker Hempfling und Frieder Bernius runden ihre Ausbildung ab. 2006 wurde ihr der Titel „Kirchenmusikdirektorin“ verliehen, 2013 erfolgte die Ernennung zur „Universitäts-Musikdirektorin“.
kp
Text zum Bild: (Foto Karlfried Petri)
KMD Ute Debus feierte ihr 25-jähriges Dienstjubiläum in der Nikolaikirche Siegen.
Im Bild v. li. Pfarrer Stefan König, KMD Ute Debus und Superintendent Peter-Thomas Stuberg.