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Synode Evangelischer Kirchenkreis Siegen II
Kirchenladen OffenBar
Wahlen

1.7.2016

 

Kirchenladen OffenBar

Eine Projektgruppe soll bis zur Sommersynode 2017 überlegen, wie der Kirchenladen OffenBar in der Siegener Oberstadt künftig betrieben werden kann. In den letzten acht Jahren wurde die Einrichtung mit hohem ausschließlich ehrenamtlichem Engagement mit Leben gefüllt, beschrieb Pfarrer Stefan König, Nikolaikirchengemeinde und Scriba im Kreissynodalvorstand (KSV), die Situation. Der Stamm der Mitarbeitenden konnte jedoch nicht vergrößert werden. Er sei zu klein geworden für eine umfänglichere Öffnung. Die Mitarbeitenden kämen aus der Region 4, zu der die Kirchengemeinden Martini, Nikolai, Erlöser, Christus und Kaan-Marienborn gehören. In seiner bisherigen Form sei der Kirchenladen an seine Grenzen gekommen. Der KSV habe sich nicht für hauptamtliches Personal durchringen können. Daher empfehle der KSV die Einrichtung einer Projektgruppe. Die soll bei ihren konzeptionellen Überlegungen den Einzug der Universität ins Untere Schloss ebenso berücksichtigen wie die Beteiligung der Kirchengemeinden und die Pfarrstellenentwicklung in der Region 4. Die Möglichkeiten ehrenamtlichen Engagements und die Sicherstellung der zukünftigen Finanzierung möglicherweise durch Sponsoren sind zu bedenken.

 

In seinem Synodalbericht hatte der Superintendent bereits die Aufgabe des Kirchenladens beschrieben. Er soll Menschen en passant ansprechen, ihnen Raum zum Verweilen geben, Gesprächsbereitschaft signalisieren, Beratungsangebote vermitteln und die Möglichkeit eröffnen, in die Evangelische Kirche einzutreten. Stuberg: „Dieses Programm wird vor allem von Ehrenamtlichen seit Jahren treu und verlässlich mit ganz viel Herzblut gewährleistet. Dem gehört fraglos unsere hohe Anerkennung.“

Für Pfarrer Raimar Leng ist manches nicht nachvollziehbar.  Der Wunsch nach einem Konzept  komme aus dem Kirchenladenteam. Ehrenamtlichkeit bedeute nicht nur die Schichten zu schieben, sondern auch die Reinigung vorzunehmen, Einkäufe zu erledigen und das Rechnungswesen zu gestalten. Er zeigt auf, dass der Kirchenladen nicht nur für die Siegener Innenstadt da ist, sondern auch für die Gemeinden. Gemeindebriefe würden im Kirchenladen immer wieder eingefordert. Im Kirchenladen werde vielfältig an Gemeinden verwiesen. Und er habe neben der Wiedereintrittsstelle weitere Funktionen. Hier treffe sich regelmäßig ein Gesprächskreis mit theologischen Themen für Menschen, die mit Kirche nichts zu tun hätten. Ansatzweise sei er als Begegnungsort für Migranten etabliert. Mittelfristig sei jedoch das derzeitige ehrenamtliche Team nicht in der Lage, durchzuhalten. Dies liege am Alter und der Gesundheit der Mitarbeitenden. Eine Neuaufstellung müsse erfolgen. Wie so etwas gehen könne, mache das Dekanat mit hauptamtlichen Stellen in der Unterstadt vor. Leng: „Wenn man Kirche hier niederschwellig erleben will, dann ist der Kirchenladen eine wichtige Einrichtung. Man muss auch mal was riskieren.“

Selten sei der Kirchenladen so viel gelobt worden wie heute, bemerkte Reiner Jung, der seit 10 Jahren mit dem Kirchenladen befasst ist. Er machte deutlich, dass im Kirchenladen das Team der Wiedereintrittsstelle tätig sei und das eigentliche Kirchenladenteam. Er plädierte für eine Verschlankung der Projektgruppe, zu der weitere Personen bei Bedarf hinzugezogen werden könnten. Zudem könne das Konzept schneller als in einem Jahr erarbeitet werden. Der Kirchenladen solle ein Ort verlässlicher Präsenz der Kirche des ganzen Siegerlandes werden. Nur in der Region brauche Kirche keinen verlässlichen Anlaufpunkt. Leider habe man zu den bisher 10 Mitarbeitenden des Teams keine weiteren Ehrenamtlichen finden können. Dazu kämen die 10 Theologen für die Wiedereintrittsstelle. Das Kirchenladenteam erhoffe sich eine Hauptamtlichkeit in einem Umfang von 60 %, die mit ehrenamtlicher Unterstützung arbeite. Jung: „Eine Kopplung mit Theologen in der Region lehnen wir grundsätzlich ab. Die haben genug zu tun.“ Für den Kirchenladen als Projekt im ländlichen Raum solle die hälftige Mitfinanzierung der Landeskirche beantragt werden. Zudem solle sich der Kirchenkreis weiterhin an der Finanzierung beteiligen, sowie die Region zu einem geringen Teil. Verglichen mit anderen Kirchenläden seien die bisherigen Kosten überschaubar. Jung hält eine veränderte Kirchenkreisakzeptanz und eine verlässliche Werbung für erforderlich.

Für einen Kirchenladen nach dem Motto evangelisch für Siegen und das Siegerland sprach sich Presbyterin Ingrid Krämer (Nikolaikirchengemeinde) aus. Diese Auffassung wurde unterstützt mit der Begründung, da Siegen Oberzentrum sei, dürfe der Kirchenladen nicht nur auf die Region 4 projiziert werden, sondern müsse ein synodales Projekt bleiben.

kp

 

Text zum Bild: (Foto Karlfried Petri)

Als kirchliche Anlaufstelle in der Siegener Oberstadt soll für den Kirchenladen OffenBar ein neues Konzept erstellt werden.


 

Wahlen

Nach den Presbyteriumswahlen am 14. Februar dieses Jahres wurde die Neubesetzung kreiskirchlicher Ausschüsse und der Synodalen Beauftragten erforderlich. In seiner Einführung zu diesem Tagesordnungspunkt bemerkte der Vorsitzende des Nominierungsausschusses Pfarrer Jochen Ahl, auch kirchliche Strukturen seien nicht in Stein gemeißelt und müssten ihre Sinnhaftigkeit unter Beweis stellen. So sei unter die Lupe zu nehmen, ob alle Ausschüsse des Kirchenkreises so genannte ständige Ausschüsse sein müssten. Als ständige Ausschüsse hätten andere Kirchenkreise nur den Theologischen Ausschuss, den Nominierungsausschuss und den Finanzausschuss.

Pfarrer Martin Klein gab eine Idee des Ausschusses für Gottesdienst und Kirchenmusik weiter. Der wolle nur noch tagen, wenn konkrete Aufträge der Synode oder des Kreissynodalausschusses vorlägen. Ansonsten sei der Ausschuss sozusagen im „Stand-by-Modus“. Es solle geprüft werden, ob dies funktioniere und es für andere Ausschüsse Schule machen könne.

Ahl dankte allen, die sich für die Ausschussarbeit und für Synodalbeauftragungen zur Verfügung gestellt haben.

Pfarrer Martin Eckey, Kirchengemeinde Olpe, wird einstimmig bei drei Enthaltungen zum stellvertretenden Synodalassessor gewählt. Die Aufgabe ist ihm vertraut. Ihm ist der Blick über den Tellerrand der eigenen Kirchengemeinde wichtig. Den Anpassungsprozess 20/25 hält er für unvermeidbar. Eckey: „Ich möchte einen gerechten und solidarischen Austausch zwischen den Gemeinden befördern und dabei das Große und Ganze im Blick behalten.“ 

Der Evangelische Kirchenkreis Siegen wird künftig auf der Landessynode von Pfarrer Tim Winkel, Hannelene Reuter-Becker, Cornelia Dreute-Krämer und Matthias Knetsch vertreten. Superintendent Peter-Thomas Stuberg bemerkte, dass der Kirchenkreis künftig auf der Landessynode zwei Stimmen weniger habe als bisher, da die Gemeindegliederzahl gesunken sei.

kp

 

Text zum Bild: (Foto Karlfried Petri)

Pfarrer Martin Eckey wurde zum stellvertretenden Synodalassessor gewählt.

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