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Bewegender Abschied nach langer Dienstzeit
Studiendirektor im Kirchendienst Hartmut Abrell im Ruhestand

8.7.2016

Es war eine überaus wertschätzende und bewegende Abschiedsfeier, die am vergangenen Donnerstag (30. Juni 2016) der langjährige stellvertretende Schulleiter des Evangelischen Gymnasiums Hartmut Abrell erleben durfte. Abrell war eine Institution in der evangelischen Bildungseinrichtung. Superintendent Peter-Thomas Stuberg: „Sie verlassen nicht nur Ihren Arbeitsplatz, sondern ein Stück gelebtes Leben.“ Stuberg beschrieb ihn als einen leidenschaftlichen Pädagogen.

39 Jahre lang prägte er Schülerinnen und Schüler am Evau. In den letzten 18 Jahren hat er das System Schule Evau in leitender Position mitgestaltet unter einem Chef und zwei Chefinnen. Studiert hatte er die Fächer Mathematik und Leibeserziehung an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. 1992 erwarb er eine Zusatzqualifikation für das Fach Informatik. 1998 übernahm er die Aufgaben des ständigen Vertreters des Schulleiters.

Der Status des Evau als Privatschule war ihm immer wichtig, so Schulleiterin Beate Brinkmann in ihrer Würdigung. Seine Grundhaltung habe er stets verdeutlicht: „Wir sind Privatschule und haben damit große Möglichkeiten in der Gestaltung unseres Schullebens, da wir zwar gleichwertig, aber nicht gleichartig sind. Das ermöglicht uns eine große gestalterische Freiheit, getragen auf unserem theologischen Fundament, den daraus entwickelten anthropologischen Fragestellungen, dem ethischen Konsens und der Konkretisierung in Leitzielen – so wie wir es Ende der 90iger Jahre in unserem Schulprogramm festgeschrieben haben und 2013 in einem Pädagogischen Tag mit Hilfe der Methode des Worldcafes bearbeitet haben.“

Überaus engagiert hat Abrell den Bau des Selbstlernzentrums mit Mensa vorangetrieben. Er leitete den Bauförderverein und investierte viel Zeit und Ideen. Bis heute ist er immer ein gern gesehener Gast in der Mensa. Zudem kümmerte er sich um die Buchhaltung und kleinere Reparaturen. Brinkmann: „Zu allen Projekten und Konzepten lautete deine Frage stets: „Wie können wir das machen.“ Das passt zu seinem Motto: Es gibt keine Probleme, sondern nur herausfordernde Aufgaben.“ Traten Probleme dann doch auf, habe er sie stets mit Rücksicht auf die Person argumentativ und mit einem Lachen gelöst, so Brinkmann. Aber auch im pädagogischen Handeln versuchte er, das Unmögliche möglich zu machen. Dazu gehörte eine Fahrradtour mit Übernachtung nach Beienbach mit einer blinden Schülerin, die bis zum Abitur geführt wurde.

Die vielen Grußworte, ein Sketch und eine Filmeinspielung machten deutlich, wie überaus wertgeschätzt der nun scheidende stellvertretende Schulleiter ist. Die musikalische Verabschiedung erfolgte durch den Bläserkreis unter der Leitung von Erhard Fries und mit Unterstützung von Hartmut Sperl mit einem Dudelsack.

Seine Begeisterung als Sportler und Sportlehrer fand auch außerhalb der Schule ihren Niederschlag. So war Hartmut Abrell als Übungsleiter und Vorstandsmitglied im Bereich der Sportjugend begeistert und begeisternd tätig sowie bei regionalen Sportgroßveranstaltungen mitverantwortlich. 1996 war er Projektleiter des Talentförderprojektes Volleyball im Siegerland. Seit 1984 betreute der ehemalige Nationalspieler im CVJM-Volleyball die CVJM-Volleyballnationalmannschaften bei den CVJM-Europameisterschaften.

Das letzte Wort hatte Hartmut Abrell. Er verriet, sehr bewegt, dass schon sein frühester Wunsch gewesen sei, Lehrer zu werden. Sehr bewusst habe er seinen Weg zum Evau gewählt. Seine Einschätzung, welche Vorteile eine private Schule für pädagogisches Handeln biete, sei weit übertroffen worden. Er ließ die vielen Veränderungen und Höhepunkte in seinem 39-jährigen Dasein als Pädagoge Revue passieren. Dazu gehören der Austausch mit einer Schule in Israel, die Sponsorenläufe, die viele 10.000 DM/Euro für Projekte in Afrika erbracht hätten und die Errichtung des Selbstlernzentrums mit Mensa. Hier sei eine Vision Wirklichkeit geworden. Er verlasse einen großartigen Arbeitsplatz an einer besonderen Schule. „Abrell: „Bleiben sie dem Evau fördernd verbunden. Es verdient wegen des gelebten Evangeliums die volle Unterstützung.“

Viele Aufgaben warten auch nach seiner Schulzeit auf den Pensionär. Seine Ehefrau Christine, die er übrigens am Evau kennenlernte, hat nun mehr von ihrem Ehemann. Und die fünf Enkelkinder, alles Jungs, bilden fast eine komplette Volleyballmanschaft, die gecoacht werden will.

kp

 

Text mit Bild: (Foto Karlfried Petri)

39 Jahre lang hat Hartmut Abrell Schülerinnen und Schüler am Evangelischen Gymnasium Weidenau nicht nur unterrichtet, sondern auch geprägt. Die Schule war ihm wie ein zweites Zuhause.

Im Bild v. links: Peter-Thomas Stuberg, Superintendent, Jutta Capito, stellv. Landrätin, Beate Brinkmann, Schulleiterin, Christine Abrell, Hartmut Abrell, Dorothea Woydack, ehem. Schulleiterin, Herbert Ochel, ehem. Schulleiter

 

 

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