News-Archiv

Kirchenkreis Siegen steht zum Evangelischen Gymnasium

5.12.2016

Ein starkes Bildungsangebot, konstant hohe Schülerzahlen und eine besonders große Akzeptanz in der Bevölkerung: Mit einem einhelligen Votum hat die Synode des Kirchenkreises Siegen ihre ungebrochene Bereitschaft bekräftigt, die Trägerschaft für das Evangelische Gymnasium (Evau) in Siegen-Weidenau fortzuführen.

Von ihrem Bildungspartner, dem für Gymnasien zuständigen Landkreis Siegen-Wittgenstein, erwartet sie ebenfalls die „vollumfängliche Einhaltung des Vertrags, den er einst selbst initiiert“ hatte.

Kostenträger: Land, Kreis und Kirchenkreis

Rückblick: Zu Zeiten des Bildungsnotstands in den 1960er-Jahren bat der Landkreis den Evangelischen Kirchenkreis, die Trägerschaft für ein Gymnasium zu übernehmen. In dem nur im Einvernehmen änderbaren sogenannten Ewigkeitsvertrag, der bis heute und damit seit mehr als 50 Jahren Gültigkeit besitzt, wurde auch das Finanzielle geregelt.

Das Land NRW zahlt 94 Prozent der Kosten. Den Rest teilen sich Kirchenkreis zu einem Drittel (aktuell 150 000 Euro) und Landkreis zu zwei Dritteln (aktuell 310 000 Euro). Umgerechnet auf die jeweiligen Haushaltsvolumina sind das für den Kirchenkreis 1 Prozent und für den Landkreis 0,08 Prozent – für letzteren aber wohl noch immer zuviel, bewertete Superintendent Peter-Thomas Stuberg neuerliche öffentliche Vorstöße von FDP, UWG, SPD und Landrat, den „jährlichen Eigenanteil beim evangelischen Gymnasium zu überprüfen“.

Natürlich verstehe er, so Stuberg, dass der Kreis sparen müsse. Er stelle sich mit Blick auf das Evau, bei dem es um „nichts Geringeres als um die Bildung unserer Kinder geht“ , jedoch die Frage der Verhältnismäßigkeit.

"Beliebte Schule mit gefragtem Profil"

Ein Blick auf die Schülerzahlen lasse das alles noch unverständlicher erscheinen. Von den 778 Mädchen und Jungen kommen 37 Prozent aus dem Kreisgebiet (Kreuztal, Freudenberg, Hilchenbach, Netphen, Wilnsdorf, usw.) und 63 Prozent aus der Stadt Siegen. „Das Evau steht bei Eltern im Siegerland für die Schulauswahl ihrer Kinder also an vorderer Stelle“, untermauerte Stuberg die hohe und konfessionsübergreifende Nachfrage.

Das Evau vermittele zudem in einer hohen diaktischen Qualität und einer breiten Fachlichkeit eine christliche Werteorientierung für junge Menschen, die sich in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu den unterrichteten Grundwerten frei entscheiden können. Stuberg: „Dieses Profil ist es wohl, das Eltern und Kinder im Evau suchen und vorfinden.“ Außerordentliche Projekte wie zum Beispiel die Errichtung der Mensa seien übrigens immer vom Kirchenkreis über Rückstellungen oder gar mittels Spenden ermöglicht worden.

Synode einstimmig pro Trägerschaft

Die Kreissynode, die die Interessen von rund 120 000 Protestanten im Kirchenkreis vertritt, stimmte den Ausführungen des Superintendenten geschlossen zu. Sie hält es gegenwärtig zudem weder sachlich noch rechtlich für geboten, den Vertrag zwischen Landkreis und Kirchenkreis zu ändern oder sogar aufzulösen. Zudem kritisierte das Gremium jedwedes öffentliches Gebaren, das allein dem Ansehen des Gymnasiums schade.

zurück zur Übersicht

get connected