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Kantorei Siegen spannt musikalische Bögen
Programm 2018/19 vorgestellt

6.9.2018

Das neue Jahresprogramm der Kantorei Siegen 2018/19 stellten jetzt Kirchenmusikdirektorin Ute Debus und die Vorstandssprecherin Andrea Müller vor. Müller: „Von Bach bis Palmeri, von Händel bis Rutter, von Ost nach West und von New Orleans bis Jericho ist alles drin.“

Das Kirchenjahr bestimmt mit das musikalisch hochkarätige Angebot der Kantorei Siegen. Zu Weihnachten und zur Passionszeit, den traditionellen Hoch-Zeiten der Kirchenmusik, wartet die Kantorei mit wohlklingenden, aber auch schwergewichtigen Werken auf: Camille Saint-Saëns´Oratorio de Noël steht im Zentrum des Weihnachtskonzertes am zweiten Advent, begleitet von Antonio Vivaldis Gloria und einem Magnificat von John Rutter. Debus bezeichnete die Zusammenstellung als ein Potpourri schöner Weihnachtsmusik.

Zur Passion erklingt dann zweimal Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion. Am 30. März in der Ev. Kirche Hilchenbach und am 31. März 2019 in der Haardter Kirche in Weidenau.

Am Ende der Saison, am Freitag, 5. Juli, führen Solisten, der Uni-Chor Siegen und das Uni-Orchester Siegen den Lobgesang von Felix Mendelssohn Bartholdy auf. Damit hat die Kantorei Siegen drei große Konzerte in ihrem nächsten Programm.

Einige gleichermaßen inhaltsreiche, wenn auch kleinere Formate ergänzen das Angebot zu den Kirchenjahreszeiten. Dazu gehört das traditionelle Offene Singen am Samstag vor dem ersten Advent unter Mitwirkung des Blechbläserensembles pian e porte. Damit wird festlich die Adventszeit eingeläutet. Zuvor ertönen die Blechblasinstrumente vom Turm der Nikolaikirche. Dieses Programmangebot der Kantorei Siegen wird seit Jahren gut angenommen, weiß Ute Debus.

Auf ihr 20-jähriges Bestehen kann in diesem Jahr die capella cantabilis, das Vokalensemble der Kantorei zurückblicken. „Das muss natürlich gefeiert werden“, meinte Ute Debus, „und zwar mit Musik zum Ewigkeitssonntag, die durchaus auch sehr festlich sein kann.“ Gefeiert wird am Samstag, 24. November in der Ev. Kirche in Hilchenbach und am Sonntag, 25. November, in der Nikolaikirche Siegen. Zu hören sein werden die Komponisten Jan Dismas Zelenka, Georg Friedrich Händel und Peteris Vasks, die ihre Werke für Chor und Orchester geschrieben haben. Daher wird die capella cantabillis von der Camerata Instrumentale begleiten. Die Werkauswahl spiegelt angemessen das Repertoire und den Anspruch des Chores wieder, ist dem Programmheft zu entnehmen: Das harmonisch eigenwillige, keineswegs dem gängigen Komponierstil seiner Zeit entsprechende Miserere Zelenkas, das klangprächtige, formvollendete, aber relativ unbekannte Funeral-Anthem Händels und das eindringliche Dona nobis parcem des lettischen Zeitgenossen Vasks zeigen eindrucksvoll die Vielfalt und das Können der capella cantabilis. Alle Stücke dieses Konzertes wurden im Siegerland noch nie aufgeführt.

Am 1. und 2. Juni tritt die capella cantabilis gemeinsam auf mit Johannes Monno, Gitarrist und  Professor an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart. Dargeboten werden Lieder und Tänze, südamerikanischer Flair sowie alte und moderne Musik. Ute Debus: „Hier darf man neugierig sein. Es sind Werke darunter, die noch nie aufgeführt wurden.“

Seit 24 Jahren gibt es die Siegener Orgelwochen und seit 25 Jahren die Siegener Orgelnacht, in der am Freitag, 28. September, Organisten aus der Region das Beste aus einem Vierteljahrhundert spielen werden. Als 1993 die erste Siegener Orgelnacht stattfand, hätten die Initiatoren wohl keine Prognose darüber gewagt, wie lange diese Konzertform existieren würde. Heute, 25 Jahre später, kann man von einer Erfolgsgeschichte sprechen.

„Eine halbe Stunde Orgelmusik“ ist ein Konzertformat, das die Kantorei Siegen und das Studio für neue Musik der Universität einmal jährlich anbieten: Eine kurze Einführung öffnet Hörperspektiven, anschließend erklingen Musikwerke aus alter und neuerer Zeit zu einem gemeinsamen Thema. Am Donnerstag, 17. Januar, heißt es KOSMOS. Martin Herchenröder bringt drei Musikwerke aus verschiedenen Epochen zusammen.

Karfreitag werden in der Nikolaikirche Künste zusammengefasst. Es entstehen Kreuz Wege. Orgelmusik trifft auf improvisierten Tanz. Lichtinstallation lenkt die Blicke. Texte thematisieren Karfreitag.

Morgens ist in dem Gotteshaus ein Kantatengottesdienst zu erleben. Zu hören ist die Choralkantate von Max Reger „O Haupt von Blut und Wunden“. Ein eindrückliches Werk, in das auch die Gemeinde einbezogen wird.

Im Gottesdienst am Sonntag Kantate sind das Blechbläserensemble pian e forte, ein studentisches Gesangsensemble und Ute Debus an der Orgel zu erleben.

„Uns ist es wichtig“, so Ute Debus, „neben den Konzerten mit Kantorei und capella cantabilis auch Solistenkonzerte anzubieten und herausragende Musikerinnen und Musiker in die Region zu holen.“  Dazu gehört der WDR Rundfunk-Chor unter der Leitung von Philipp Ahmann, der am Samstag, 16. Februar, A-capella-Werke des 20. Jahrhunderts aus Ost und West vorträgt.

„Von New Orleans bis Jericho“ heißt es am Sonntag, 17. März, in der Nikolaikirche. Die musikalischen Hintergründe des Kölner Trompeters Martin Reuthner und des in Siegen aufgewachsenen Gitarristen Werner Hucks bewegen sich zwischen Stationen wie WDR Big Band, Les Misérables, Margot Käßmann und Paul Kuhn. Das aktuelle Programm spannt einen weiten Bogen von Gospelsongs mit ihren biblischen Bezügen bis zu bekannten und beliebten Jazzstandards und macht auch bei Martin Luther im Jahre 1517 kurz Halt.

Im Quartett Giocosa sind Violinen, Viola und Violoncello vereinigt und werden durch eine Klarinette ergänzt. Kennengelernt haben sich die fünf Musikerinnen in der Philharmonie Südwestfalen. In der Nikolaikirche werden am 14. April Wehmutsklänge musiziert. Die Räumlichkeit der Nikolaikirche ist hervorragend für Kammermusik geeignet, so Ute Debus.

A-capella-Barbershop in seiner modernen, brillanten und farbenfrohen Ausgehkleidung: Das sind die Barberpapas, die am 5. Mai, 16 Uhr, zu hören und zu erleben sind. Im Programmheft heißt es hierzu: „Mit seinem obertonsatten Ensemblesound, der eine klangstarke Melange von ausgezeichnet korrespondierenden Einzelstimmen ist, begeistern die vier Sänger aus allen Ecken Deutschlands vor großen oder auch intimen Kulissen ihr Publikum – die gute Laune vor und auf der Bühne ist natürlich inklusive!“

Am 30. Juni feiert das Blechbläserensemble pro musica sacra einen runden Geburtstag. Es wird 40 Jahre alt. Hinzu kommt das Blechbläserensemble pian e forte und gemeinsam musizieren sie in der Nikolaikirche Symphonic Summer Brass. Das Musikspektrum reicht von prachtvoller Musik der Renaissance bis hin zum fetzigen Filmmusiksound, von romantischem Pathos bis zu filigraner Virtuosität.

Im vorliegenden Programmheft treten besonders augenfällig die eindrucksvollen Bögen der Siegener Nikolaikirche hervor, dem Hauptaufführungsort der Kantorei. Sie sind ein schönes Sinnbild für die musikalische Arbeit der Kantorei, die mit ihrem Konzertangebot zahlreiche musikalische Bögen spannt: Räumliche und zeitliche, stilistische und formatmäßige Vielfalt kennzeichnen das Angebot in der neuen Saison.

Weitere Informationen und aktuelle Hinweise zu den Veranstaltungen sind auf der Website www.kantorei-Siegen.de zu finden. Hier kann auch der Newsletter der Kantorei abonniert werden.

Andrea Müller/kp

 

KMD Ute Debus und Andrea Müller (v. li.) präsentieren das neue Jahresprogramm der Kantorei Siegen. Es umfasst eine bedeutsame Bandbreite großartiger Musik. Foto: Karlfried Petri

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