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Präses Kurschus wiedergewählt
Kirchenkreis gratuliert früherer Superintendentin
20.11.2019
Präses Annette Kurschus ist für eine zweite Amtszeit als leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen bestätigt worden. Auf der Landessynode, dem Leitungsgremium der westfälischen Landeskirche, wurde sie am Mittwoch in Bielefeld mit 149 von 160 Stimmen für eine weitere Amtszeit von acht Jahren gewählt. Es gab keine Gegenkandidaten.
Der Evangelische Kirchenkreis Siegen gratuliert Annette Kurschus, die von 2005 bis 2012 Siegener Superintendentin war, herzlich zur Wiederwahl. „Mit Annette Kurschus steht eine leitende Theologin an der Spitze unserer Landeskirche, deren Stimme weit über kirchliche Kreise hinaus gehört wird und orientierende Kraft entfaltet“, sagte der Siegener Superintendent Peter-Thomas Stuberg über seine Amtsvorgängerin. „Präses Kurschus ist eine gewissenhafte Hörerin und Auslegerin der biblischen Botschaft und beleuchtet aus diesem Blickwinkel wichtige gesellschaftliche Herausforderungen.“ Das habe sie jüngst wieder in ihrem Bericht vor der Landessynode gezeigt, in dem sie sich klar gegen Extremismus positioniert und einen respektvollen Umgang im politischen Diskurs und insbesondere in der Sprache angemahnt habe.
Annette Kurschus selbst sagte auf der Synode, sie verstehe ihr Amt zuallererst als ein geistliches Amt. Entsprechend habe sie ihre Arbeit bisher gewichtet und versucht, klare geistlich-theologische Akzente zu setzen: „Mir liegt daran, unser eigentliches Thema immer wieder zu thematisieren. Das gehört zu meinem Profil, und das möchte ich beibehalten.“ Diese geistliche Ausrichtung ihres Amtsverständnisses wende sich „mit wachen Sinnen und offenem Gesicht in die Welt“. Für ihre Kirche melde sie sich in gesellschaftlichen Debatten dann zu Wort, „wenn es aus christlicher Perspektive Eigenes und Entscheidendes zu sagen gibt. Dann allerdings bemühe ich mich, es erkennbar christlich gegründet zur Sprache zu bringen.“
Annette Kurschus, in Rotenburg an der Fulda geboren, studierte ab 1983 in Bonn, Marburg, Münster und Wuppertal. Nach ihrem Vikariat in Siegen-Eiserfeld wurde sie 1993 Gemeindepfarrerin in Klafeld und wechselte 1999 nach Weidenau. 2005 wurde sie zur Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Siegen gewählt. Im November 2011 wählte sie die westfälische Landessynode zur Präses der Evangelischen Kirche in Westfalen. Dieses Amt trat Kurschus im März 2012 an. Seit 2015 ist sie Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und dessen stellvertretende Vorsitzende. Sie ist Mitherausgeberin des evangelischen Magazins „chrismon“ und der evangelischen Monatszeitschrift „zeitzeichen“ und Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Bibelgesellschaft. 2019 hat ihr die Evangelisch-Theologische Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster die Ehrendoktorwürde verliehen.
Foto: Evangelische Kirche von Westfalen