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Kontaktlose Synode des Evangelischen Kirchenkreises Siegen - Bericht des Superintendenten

1.12.2020

Vom 21. bis 27. November fand die Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Siegen statt. Dabei gestaltete sich dieses kirchliche Leitungsgremium das erste Mal in der Geschichte des Evangelischen Kirchenkreises „kontaktlos“ und richtete sich dabei nach der aktuellen Coronaschutzverordnung. Dazu hatten die Verantwortlichen des Kirchenkreises umfassende Vorbereitungen getroffen, um den 121 Synodalen ein reibungsloses Ablaufen des digitalen Abstimmungsverfahren zu ermöglichen. Dieses Vorgehen zahlte sich aus und am Freitag, den 27. November, konnten umfassende Beschlüsse gefasst und weitgehende Entscheidungen getroffen werden. Zu Anfang berichtete Superintendent Peter-Thomas Stuberg über die Arbeit des Kirchenkreises während des andauernden „Lockdown light“ und den damit verbundenen Plänen für die Advents- und Weihnachtszeit. „Unsere Kirchen bleiben offen“, so der leitende Theologe des Kirchenkreises. Die Gottesdienste sollen neben den präsentischen Formaten auch vermehrt in digitaler Form stattfinden. Besonders zur Weihnachtszeit sei dies eine große Herausforderung für die Gemeinden, die trotz dieser Umstände bereits kreative und ansprechende Angebote planen und umsetzen wollen. Doch auch die Zeit nach Weihnachten werde ein großes Improvisationstalent erfordern, so Stuberg. Denn auch im neuen Jahr müsse trotz äußerer Distanz die innere Verbindung erhalten bleiben.

 

Mitteilungen aus dem Kirchenkreis

Superintendent Peter-Thomas Stuberg berichtete, dass die Prozesssteuerungsgruppe ihre Arbeit beenden wird. Diese hat in Verbindung mit dem Gestaltungsprozess „Evangelischer Kirchenkreis Siegen 2025“ (EVKKSI2025) die Strukturprozesse im Kirchenkreis begleitet. Der Gestaltungsprozess EVKKSI2025 stellt sich der Frage: „Wie Kirche im Evangelischen Kirchenkreis Siegen im Jahr 2025 aussieht?“. Dabei war die Prozesssteuerungsgruppe ein wesentlicher Bestandteil für die Erarbeitung von Projekten und langfristigen Entscheidungen. Durch die vielfältigen Arbeitsergebnisse sei der Kirchenkreis für die nächsten Jahre sowohl inhaltlich als auch strukturell gut aufgestellt, so Stuberg. Er bedankte sich im Namen des KSV bei den Mitgliedern der Arbeitsgruppe.

Mehrere Kirchengemeinden haben und werden sich in den nächsten Jahren vereinigen. Dieses Jahr ist aus den Kirchengemeinden Eiserfeld, Eisern, Gosenbach und Niederschelden die Kirchengemeinde Emmaus hervorgegangen. Auch die Kirchengemeinden Deuz, Dreis-Tiefenbach und Netphen werden sich Anfang 2021 zur Dreieinigkeitsgemeinde vereinigen. Ab Januar 2022 wollen sich die Siegener Innenstadtgemeinden Nikolai, Erlöser und Christus – Kirchengemeinde unter dem Namen Lukaskirchengemeinde zusammenschließen.

Pfarrerin Silke van Doorn wird am 31. Januar 2021 in einem Gottesdienst aus dem Kirchenkreis verabschiedet. Silke van Doorn ist seit 10 Jahren als Pfarrerin und Schulreferentin des Schulreferats im Evangelischen Kirchenkreis Siegen tätig und wird in einen anderen Kirchenkreis wechseln.

Ein weiteres Thema wird die Finanzierung der Arbeit in den 45 Kindertageseinrichtungen sein, die vom Kirchenkreis getragen werden. In Zukunft müsse der Kirchenkreis mehr Finanzmittel aus dem Haushalt zur Verfügung stellen. Aus diesem Grund plant der Kirchenkreis im kommenden Jahr eine Versammlung einzuberufen, um über die komplexe Sachlage zu beraten.

Auf der vorangegangenen Kreissynode im September haben die Synodalen die Machbarkeitsstudie zur Vereinigung der beiden Kirchenkreise Siegen und Wittgenstein verabschiedet und an die Presbyterien der einzelnen Gemeinden weitergegeben. Bisher haben sich einige Presbyterien diesbezüglich zusammengesetzt und darüber beraten, so Stuberg. Jedoch sei durch den Lockdown die Arbeit mühsamer geworden und verzögere sich deswegen.  

 

Bericht von der Landessynode der EKvW

Im Vorgang zur kontaktlosen Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Siegen fand im Zeitraum vom 16. bis 19. November die Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen statt. Hierbei gestaltete sich die Planung und Durchführung der Synode aufgrund der Coronaschutzverordnungen etwas komplizierter, wie Ulrich Bernshausen aus der Kirchengemeinde Siegen-Nikolai berichtete. Bereits mehrere Wochen vor Beginn der Synode sei diese als teils präsentisch und teils digital geplant worden. Doch mit Anstieg der Inzidenzzahlen beschlossen die Verantwortlichen, eine komplett digitale Landessynode durchzuführen. Durch technische Unterstützung von der IT-Firma Heuer konnten die 160 Abgeordneten in Tagungsausschüssen und Arbeitsgruppen digital zusammenkommen, um über aktuelle und notwendige Beschlüsse und Gesetzesvorschläge zu beraten. Darunter fiel auch der Beschluss über ein neues Kirchengesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt, das von der Landessynode einstimmig verabschiedet wurde. Daneben wurde im Blick auf die Pandemie ein neues „Pandemiegesetz“ vorgeschlagen, um die Handlungsfähigkeit der kirchlichen Leitungsorgane zu gewährleisten. Für die Siegener Delegierten, darunter Superintendent Peter-Thomas Stuberg, Cornelia Dreute-Krämer (Kgm. Müsen), Pfarrer Tim Winkel (Kgm. Deuz) und Ulrich Bernshausen (Kgm. Siegen-Nikolai) ein durchaus gelungenes und ansprechendes Erlebnis. „Es war ein Format, das nicht nur unter den Pandemiebedingungen quasi notgedrungen durchgeführt werden muss. Es kann durchaus auch im Alltag (mit und ohne Covid 19 (-impfung)) häufiger angewendet und so zu EINEM Normalfall kirchlicher Arbeit werden.“, so Superintendent Stuberg. So sei die digitale Lösung und Durchführung der Landessynode ein Zeichen dafür, dass „Kirche“ auch in der Öffentlichkeit präsent und handlungsfähig ist.

Text und Bild: Mathias Waldenburger

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