News-Archiv
Spielraum! Sieben Wochen ohne Blockaden
O-Töne aus dem Kirchenkreis
17.2.2021

Die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern bewusst zu erleben darum soll es gehen. Seit mehr als 30 Jahren lassen sich Millionen Menschen von dieser Fastenaktion ansprechen. Eröffnet durch den live übertragenen ZDF-Gottesdienst, begleitet von dem Fastenkalender und den wöchentlichen Impulsen per Fastenmail. Vernetzt durch die Fastengruppe-Suche ist es möglich, aktive Gruppen und digitale Veranstaltungen zu finden und in den Austausch zu gehen.
Mit der biblischen Erzählung von Jesus, der nach seiner Taufe in die Wüste geht und dort 40 Tage und Nächte fastet, findet unsere christliche Fastentradition ihren Ursprung. Im Fasten hält Jesus nicht nur Hunger und Durst aus, er vertraut und er bekräftigt seine Haltung zu Gott, seinem Vater.
Warum also fasten wir oder auch nicht? Und wie fasten wir eigentlich? Mit welcher Motivation, mit welchem Ziel, haben Sie sich das schon einmal gefragt? Hier dazu ein paar O-Töne aus unserem Kirchenkreis:
„Ich werde „Zucker-Fasten“: Das heißt, ich versuche auf Süßigkeiten und auf Raffinade in Nahrungsmitteln zu verzichten. Neben dem Gesundheitsaspekt - zu viel ist ungesund – geht es mir auch um das Erleben der „Verzichtserfahrung“. Das ist eine Herausforderung und es schärft den Blick für wesentlichere Dinge.“
„Fasten ist immer wieder ein gutes Experiment für mich. Ich verzichte bewusst auf etwas, ohne dass ich gut, aber vielleicht etwas unbequemer und sogar gesünder lebe. Meine Motivation ist einerseits, durch bewusstes Verzichten aufmerksam für Unverzichtbares zu werden, andererseits gewinne ich durch das Fasten auch ein gutes Gefühl.“
„Für mich gibt es viele Arten zu fasten. Das kann ein Pilgerwochenende oder eine Auszeit im Kloster sein. Fasten bedeutet an einem Punkt zu merken: Es geht ohne, es geht vielleicht ohne sogar besser! Neben der Frage, was brauche ich wirklich, stelle ich mir die Frage, was brauchen andere von mir? In der Fastenzeit möchte ich meine online-Zeit reduzieren, also das „Rumdaddeln“ im Internet runterfahren. Da ist eine klar begrenzte Zeit ein hilfreicher Anstoß.“
„Meine Versuche zum Verzicht auf Wein und Chips in früheren Jahren haben meist nur kurz angehalten. Oft brauchte ich die Energie für meine Töchter und den Alltag. Ich finde es gut, wenn Menschen auf Süßigkeiten oder anders verzichten können. Mittlerweile finde ich jedoch das ideelle Fasten zum Beispiel auf Neid, Streit, Lügen, Ehrgeiz viel spannender.“
„Ich faste in jedem Jahr etwas, was mir im Alltag wirklich auffällt und spürbar ist. In den letzten Jahren war es Kaffee. Das merke ich immer! Er fehlt: morgens, in Sitzungen und nach dem Essen. Das Fasten erinnert mich intensiv an meinen Glauben. Im Alltag droht er schon mal „unterzugehen“. Doch so „schwimmt er immer wieder auf“. Die bewusste Erinnerung an Gott und sein Handeln motiviert mich beim Fasten.“
Soweit die O-Töne aus unserem Kirchenkreis.
In den sieben Wochen der diesjährige Fastenaktion: „Spielraum! Sieben Wochen ohne Blockaden“ geht es um die Weisheit als Gottes Liebling, um blockierende Rollenbilder und Rollenerwartungen, um zwei Hebammen, die sich einem Befehl widersetzen. Es geht um die Liebe und um ungelöste Konflikte, um Starrheit und neue Perspektiven, um Barrieren und um die Freiheit.
Ein bisschen mehr Spielraum, das wäre schön! Und ohne Blockaden leben, das wäre wunderbar!
In diesem Sinn wünschen wir eine gute Fasten- und Passionszeit!
Text: Kerstin König
Bildnachweis: „7 Wochen Ohne“ Netzwerk des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik gGmbH © 2020 GEP