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Superintendent Peter-Thomas Stuberg empfing Weihbischhof Hubert Berenbrinker
Ökumenisches Miteinander und Herausforderungen des kirchlichen Lebens thematisiert
27.11.2012
Das ökumenische Miteinander war Thema eines Gesprächs zwischen Superintendent Peter-Thomas Stuberg, Weihbischof Hubert Berenbrinker und Dechant Werner Wegener im evangelischen Haus der Kirche in der Siegener Oberstadt am vergangenen Freitag (23.11.2012). Auf Kirchenkreis- und Dekanatsebene gibt es einige Arbeitsfelder, auf denen die evangelische und katholische Kirche eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit pflegen. So wird die TelefonSeelsorge Siegen gemeinsam mit den Evangelischen Kirchenkreisen Siegen und Wittgenstein sowie dem Dekanat Siegen getragen. Auch im Förderverein der Einrichtung arbeiten unterschiedliche Konfessionen einander wertschätzend zusammen. Die Radioarbeit wird gemeinsam gestaltet und auch in den Schulen findet ein gutes Miteinander statt. Ökumenische Gottesdienste werden in vielen Gemeinden das ganze Jahr über gefeiert und einmal im Jahr findet eine gemeinsame Pfarrkonferenz der evangelischen und katholischen Pfarrer statt. Im kommenden Jahr sollen dort die Herausforderungen des pfarramtlichen Dienstes und des kirchlichen Lebens thematisiert werden. Beiden Kirchen ist gemein, dass in Zukunft weniger hauptamtliches Personal bezahlt werden kann. Ehrenamtliches Engagement muss stärker gefördert werden.
Durch veränderte gesellschaftliche Entwicklungen wie der Schulbesuch an Nachmittagen, auswärtige Studienaufenthalte und Berufsausübung in anderen Städten, so Berenbrinker, würden die Vereinsstrukturen des kirchlichen Lebens in der katholischen Kirche zunehmend geschwächt. Es müssten andere Formen gefunden werden, die den Lebensgewohnheiten der Menschen entsprächen. Berenbrinker erinnerte daran, dass in der Vergangenheit in Siegen gemeinsame Gespräche mit Wirtschaft und Politik geführt worden seinen. Beide Seiten können sich gut vorstellen, derartige Gespräche wieder aufleben zu lassen.
Zudem bedarf es einer Bildungsinitiative der Kirchen. Immer weniger Menschen können über den christlichen Glauben Auskunft geben. Viel Verständnis in Glaubensdingen ist in den vergangenen Jahren verloren gegangen. Darüber waren sich die Gesprächspartner einig. Für Stuberg ist es ein wichtige künftige Aufgabe der Kirchen, mehr Glaubenswissen zu vermitteln. Dazu gehöre auch die Gotteserfahrung, die Frage, wer Jesus Christus sei und was es mit dem Heiligen Geist in der Kirche auf sich habe. Wenn es im unterschiedlichen Amts- und Kirchenverständnis sowie der Sakramentstheologie in absehbarer Zeit zu keiner gemeinsamen Sichtweise komme, so Stuberg, lasse sich gegebenenfalls eine Ökumene der Profile herausarbeiten und leben. Wenngleich in großen Teilen der Bevölkerung diese Unterschiede nicht mehr verstanden würden.
Im Anschluss an das Gespräch besuchte Weihbischof Hubert Berenbrinker die TelefonSeelsorge Siegen. Hier interessierte er sich besonders für die verhältnismäßig neue Arbeit der Chat-Beratung am PC.
Bis Ende November ist der Weihbischof im Dekanat Siegen unterwegs, führt Gespräche mit Pfarrgemeinderäten und Ehrenamtlichen. Danke sagen und Mut machen, ist hierbei meine Hauptaufgabe, so Berenbrinker. Ich komme nicht als Dienstaufsicht, sondern um zu hören, wo der Schuh drückt.
kp
Text zum Bild: (Foto Karlfried Petri)
Weihbischof Hubert Berenbrinker, Superintendent Peter-Thomas Stuberg und Dechant Werner Wegener (von links) sprachen im evangelischen Haus der Kirche in der Siegener Oberstadt über die ökumenische Zusammenarbeit und über Veränderungsprozesse in den beiden Kirchen.
Durch veränderte gesellschaftliche Entwicklungen wie der Schulbesuch an Nachmittagen, auswärtige Studienaufenthalte und Berufsausübung in anderen Städten, so Berenbrinker, würden die Vereinsstrukturen des kirchlichen Lebens in der katholischen Kirche zunehmend geschwächt. Es müssten andere Formen gefunden werden, die den Lebensgewohnheiten der Menschen entsprächen. Berenbrinker erinnerte daran, dass in der Vergangenheit in Siegen gemeinsame Gespräche mit Wirtschaft und Politik geführt worden seinen. Beide Seiten können sich gut vorstellen, derartige Gespräche wieder aufleben zu lassen.
Zudem bedarf es einer Bildungsinitiative der Kirchen. Immer weniger Menschen können über den christlichen Glauben Auskunft geben. Viel Verständnis in Glaubensdingen ist in den vergangenen Jahren verloren gegangen. Darüber waren sich die Gesprächspartner einig. Für Stuberg ist es ein wichtige künftige Aufgabe der Kirchen, mehr Glaubenswissen zu vermitteln. Dazu gehöre auch die Gotteserfahrung, die Frage, wer Jesus Christus sei und was es mit dem Heiligen Geist in der Kirche auf sich habe. Wenn es im unterschiedlichen Amts- und Kirchenverständnis sowie der Sakramentstheologie in absehbarer Zeit zu keiner gemeinsamen Sichtweise komme, so Stuberg, lasse sich gegebenenfalls eine Ökumene der Profile herausarbeiten und leben. Wenngleich in großen Teilen der Bevölkerung diese Unterschiede nicht mehr verstanden würden.
Im Anschluss an das Gespräch besuchte Weihbischof Hubert Berenbrinker die TelefonSeelsorge Siegen. Hier interessierte er sich besonders für die verhältnismäßig neue Arbeit der Chat-Beratung am PC.
Bis Ende November ist der Weihbischof im Dekanat Siegen unterwegs, führt Gespräche mit Pfarrgemeinderäten und Ehrenamtlichen. Danke sagen und Mut machen, ist hierbei meine Hauptaufgabe, so Berenbrinker. Ich komme nicht als Dienstaufsicht, sondern um zu hören, wo der Schuh drückt.
kp
Text zum Bild: (Foto Karlfried Petri)
Weihbischof Hubert Berenbrinker, Superintendent Peter-Thomas Stuberg und Dechant Werner Wegener (von links) sprachen im evangelischen Haus der Kirche in der Siegener Oberstadt über die ökumenische Zusammenarbeit und über Veränderungsprozesse in den beiden Kirchen.