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Kreissynode III
Haushalt und Baufond

3.12.2012

Kirchlicher Haushalt für 2013 beschlossen

In großer Einmütigkeit beschloss die Synode des Kirchenkreises Siegen den Haushalt für das kommende Jahr. Der Vorsitzende des Finanzausschusses Rolf Marxmeier stellte das Zahlenwerk vor und konnte mit froher Kunde von der Landessynode aufwarten. Die gute Konjunktur beschert der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) höhere Einnahmen als ursprünglich angenommen. Statt prognostizierten 420 Mio Euro werden für 2012 rund 450 Mio. an Kirchensteuerzuweisungen erwartet. Ein Plus von knapp 2% gegenüber dem Jahr 2011. Das konnte im Kirchenkreis Siegen mit einem Überschuss von insgesamt 545.902 Euro abgeschlossen werden. Der Überschuss wird einer Rücklage zu Gunsten von haus nordhelle zugeführt.
Da die Konjunkturerwartungen eingetrübt sind und angesichts der Staatsschuldenkrise jede Prognose im Hinblick auf die unsichere Wirtschaftslage schwer und mit vielen Unsicherheiten behaftet ist, geht die EKvW für das kommende Jahr wie 2012 von einem Kirchensteueraufkommen in Höhe von 430 Mio. Euro aus. Für den Kirchenkreis Siegen ist eine Zuweisung in Höhe von rund 13,4 Mio. Euro geplant. Die wird laut Synodenbeschluss im Verhältnis 78 – 10 – 12 auf die Gemeinden, die Synodalen Dienste und die Leitung und Verwaltung aufgeteilt. Hinzu kommen noch 90.000 Euro an Einnahmen aus dem Pfarrvermögen.
Für die Pfarrbesoldung (52 Pfarrstellen) werden 4,784 Mio. Euro verwendet, 631.000 Euro für die Jugendarbeit und Gemeindepädagogik. Die Kindergarteneinrichtungen erhalten 1.008.300 Mio. Euro und, für die Diakonische Arbeit werden 267.697 Euro zur Verfügung gestellt. Verbleiben für die 29 Kirchengemeinden 3.773.677 Euro. Damit können alle Gemeinden seit Jahren zum ersten Mal mit einem Mehr an Kirchensteuerzuweisungen rechnen.

Die Kindertageseinrichtungen kommen trotz des guten Kirchensteueraufkommens nicht mit dem von der Synode vorgegebenen Finanzrahmen von 7% des Nettokirchensteueraufkommens aus. In 2013 werden es 7,5% sein und in 2016 voraussichtlich über 8%. Marxmeier: „Wir können uns an dieser Stelle nicht unserer gesellschaftlichen Verantwortung entziehen. Trotzdem müssen wir darauf achten, dass es hier nicht zu deutlichen Kostensteigerungen zu Lasten der Gemeinden kommt.“
Die Synodalen Dienste kommen auch im nächsten Jahr mit den festgelegten 10% des Kirchensteueraufkommens nicht aus. 1.338.484 Euro werden ihnen zugewiesen, 34.000 Euro müssen der allgemeinen Rücklage entnommen werden, um einen Haushaltsausgleich zu erzielen. Diszipliniertes sparsames Haushalten mahnt der Finanzausschussvorsitzende an.
Der Haushalt „Leitung und Verwaltung“ ist mit einer Kirchensteuerzuweisung von 1.606.180 Euro so eben auskömmlich. Bei sinkenden Kirchensteuerzuweisungen wird er defizitär, wenn nicht Einsparungen vorgenommen werden.

Nach Einschätzung von Marxmeier werden demografisch bedingt die Gemeindegliederzahlen sinken, und zwar stärker als die Bevölkerung. Die Entwicklung des Steuersystems unterliege der Hoheit Politik und sei von der Kirche nicht beeinflussbar. Für alle Arbeitsbereiche werde man sich auf sinkende Finanzkraft einstellen müssen.

Marxmeier: „Wir haben eine Atempause. Gott sei Dank! Seien Sie kluge Haushalter auf allen Ebenen sowie in den Arbeitsbereichen unseres Kirchenkreises und nutzen Sie die Ihnen zur Erledigung dieser Aufgabe gegebene Atempause!“

Ganz ohne Diskussion wurde der Haushalt aber nicht beschlossen. Pfarrer Johannes Haastert, der im nächsten Jahr in den Ruhestand gehen wird, mahnte die Wiederbesetzung der halben Stelle für das Kredenbacher Krankenhaus an. Und auch die Personaleinsparung im Frauenreferat wurde aufgegriffen. Pfr. Matthias Elsermann stellte den Antrag, die Sachmittel im Referat anzuheben, damit die ehrenamtlich Mitarbeitenden ihre Arbeit finanzieren könnten. Dies sei auch eine Frage der Wertschätzung. Es erfolgte von Rolf Marxmeier und Superintendent Stuberg die Zusage, auch ohne Einstellung im Haushalt die erforderlichen finanziellen Mittel für die Arbeit des Frauenausschusses zur Verfügung zu stellen.
Nicht ausgeschlossen ist, so Verwaltungsleiter Oliver Berg auf Hinweis von Pfr. Waffenschmidt-Leng, die Besetzung der Gleichstellungsstelle mit der Arbeit des Frauenreferates zu verbinden.
kp

Text zum Bild: (Foto Karlfried Petri)
Der Vorsitzende des Finanzausschusses Rolf Marxmeier mahnt trotz derzeit höheren Kirchensteuereinnahmen zu einer sparsamen Haushalterschaft.



Baufonds künftig auch für Denkmalschutz

Eine Änderung der Richtlinien des Baufonds beschloss die Kreissynode Siegen. Durch diesen Fonds unterstützt die Finanzgemeinschaft der Kirchengemeinden seit den siebziger Jahren mit Zuschüssen und Darlehen Baumaßnahmen einzelner Kirchengemeinden. Immer wieder sind die Zuschussvoraussetzungen verändert worden. Energiesparmaßnahmen und die Nutzung von regenerativen Energiequellen kamen 2008 hinzu.
Nun standen die denkmalgeschützten Kirchen im Fokus.Denkmalgeschützte Kirchen sind oft älter als 100 Jahre und prägen das Bild eines Ortes. Sie sind Zeugen gelebter christlicher Gemeinschaft. Selbst Menschen, die sich nicht zur Gemeinde zählen, haben oft eine hohe emotionale Bindung an diese alten Kirchen.
Solche denkmalgeschützte Kirchen sind aus finanzieller Sicht oft eine große Belastung für die Kirchengemeinden. Die Unterhaltung und die Renovierung derartiger Gebäude übersteigt sehr häufig die Finanzkraft einer einzelnen Kirchengemeinde.
Mit der Öffnung des Baufonds für denkmalgeschützte Gebäude, so der Finanzausschussvorsitzende Rolf Marxmeier, soll dieser besonderen Belastung Rechnung getragen werden.
Im Zuge der Änderungen wird das untere Limit für eine Bezuschussung generell auf 5.000 Euro festgelegt. Das obere Limit bei denkmalgeschützten Gebäuden beträgt 700.000 Euro. Ein Darlehen muss künftig gesondert beantragt werden. Der Umfang der einzureichenden Unterlagen wird flexibler gehandhabt.
Berücksichtigt wurden ebenfalls die Ergänzungswünsche des Ausschusses zur Bewahrung der Schöpfung, wonach auch Blockheizkraftwerke, der Einbau energiesparender Beleuchtung, Maßnahmen zur energiesparenden Lüftung und Wärmerückgewinnung bezuschusst werden.
kp

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