News-Archiv
Mein Herz schlägt für das Evau
Beate Brinkmann als Schulleiterin des Evangelischen Gymnasiums eingeführt
27.11.2012
Muss eine Schulleiterin heutzutage eine Heldin sein? Dieser Frage ging Superintendent Peter-Thomas Stuberg im Segnungsgottesdienst am vergangenen Freitag (23.11.2012) in der gut gefüllten Haardter Kirche nach, als er Beate Brinkmann, die neue Schulleiterin des Evangelischen Gymnasiums in ihr Amt einführte.
Gott hat uns nicht gegeben einen Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. Dieser Bibeltext aus dem 2. Timotheusbrief hatte sich Brinkmann als Mahn- und Ermunterungswort für den Gottesdienst gewünscht.
Nicht zu erfüllen sind die Anforderungen, die heute an einen Lehrer oder eine Schulleiterin gestellt werden. In seiner Predigt zeigte Peter-Thomas Stuberg auf, was heute von einem Lehrer alles erwartet wird: Mentor und Lernberater, einer, der die Begabungen der Schüler erkennt und bereit ist, selbst lebenslang zu lernen, ein wenig Weltverbesserer, Sozialarbeiter, Psychologe und Mediator, ein Zukunftsmacher, ein Denkentfacher und nicht zuletzt ein Elternversteher. Stuberg: Welche Schulleiterin und welcher Schulleiter kann das? Ist Schulleiterin ein Job für Superheldinnen? Er habe die neue Schulleiterin Beate Brinkmann erlebt als engagierte, begeisterungsfähige Kämpferin, kreativ, situativ, zuhörend und doch rational alles Top-Voraussetzungen für eine Schulleiterin. Aber Heldin oder sogar Superheldin müssen sie nicht sein. Der Bibelvers sei da eine Art Burn-out-Profilaxe. Bei allen Herausforderungen und Anforderungen gelte: Ich habe Gottes Geist einen Geist zum Atemholen, der entschleunigten Stille und der Sammlung vor Gott.
Im Anschluss an die Predigt setzten Daniela Jochum und Pia Becker den Bibelvers eindrucksvoll in einen Tanz um. Schulische und außerschulische Wegbegleiterinnen sprachen gemeinsam mit Superintendent Stuberg der neuen Schulleiterin den Segen Gottes zu.
Nach dem Gottesdienst hatte die Schule in der Arche des Gymnasiums zum Empfang geladen.
Pfarrer Hans-Werner Schmidt, der seinerzeit als kommissarischer Leiter des Kirchenkreises Siegen die Auswahl mit verantwortete, machte in seinem Grußwort für den Evangelischen Kirchenkreis Siegen deutlich, dass das Evangelische Gymnasium wertvoll und wichtig sei. Schmidt: Wir haben am Evau einen großen Schatz und die neue Schulleiterin hat für mich Charisma.Der stellvertretende Landrat Jürgen Althaus überbrachte die Grüße für den Kreis Siegen-Wittgenstein und Jens Kamieth (MdL) als stellvertretender Bürgermeister die Grüße der Stadt Siegen. Reinhold Klüter, Leitender Regierungsdirektor bei der Bezirksregierung Arnsberg, freut sich auf die Zusammenarbeit: Sie können auf ein gut gebautes Haus aufbauen. Aber es erhält sich nicht von selbst. Er hält die Emanzipation gegen die eigene Befangenheit für eine wichtige Entwicklungsgrundhaltung.
Das Schlusswort gehörte der von Gottesdienst und Empfang überwältigten neuen Schulleiterin. Brinkmann: Ja, mein Herz schlägt für das Evau. Es hat Leuchtturmqualität mit besonderer Strahlkraft. Das hat das Evau in der Vergangenheit immer wieder bewiesen. Beispielsweise mit Blindenintegration in den 90er Jahren, dem 60-Minutenkonzept als erstes Gymnasium in NRW, einem Konzept zur individuellen Förderung, dem Bau eines Selbstlernzentrums mit Mensa in Zeiten knapper werdender Kassen. Und auch jetzt gilt, so die neue Schulleiterin: Wir machen uns als Schulgemeinde auf den Weg. Beate Brinkmann freut sich schon auf das 50-jährige Schulbestehen in zwei Jahren. Bei ihrer Vorstellung im vergangenen Sommer auf der Kreissynode sagte sie: Ich bin froh weiterhin am Evau leben, lernen, arbeiten und glauben zu können, im gegenseitigen wertschätzenden Respekt und freue mich auf eine intensive, kooperative und konstruktive gemeinsame Arbeit mit Ihnen.
An der musikalischen Gestaltung von Gottesdienst und Empfang wirkten das Streichensemble, der Bläserkreis und der Schulchor ebenso mit wie KMD Ulrich Stötzel an der Orgel und Hartmut Sperl am Flügel.
Beate Brinkmann stammt aus Ostwestfalen. Hier erlebte sie Kindergottesdienst, Mädchenjungschar, Konfirmation und intensive CVJM-Arbeit. In Essen studierte sie Sozialwissenschaften und Biologie. Ihr Referendariat absolvierte sie am Rosterberggymnasium. Sei 1991 ist sie, wie sie selbst formulierte, mit Leib und Seele am Evangelischen Gymnasium tätig. Ab 2005 war Brinkmann parallel als Biologielehrerin und zeitweise als Kernseminarleiterin am Zentrum für Schulpraktische Studien in Siegen tätig. So hatte sie die Möglichkeit, alle Gymnasien und Gesamtschulen von Lüdenscheid bis Wilnsdorf und von Neunkirchen bis Bad Berleburg kennen zu lernen. 2011 entschied sie sich zu einer einjährigen, intensiven Schulleitungsfortbildung beim evangelischen Schulbund Nord in Berlin, die sie im März dieses Jahres erfolgreich abschloss. Beate Brinkmann tritt die Nachfolge von Dorothea Woydack an, die im Sommer dieses Jahres in den Ruhestand getreten ist.
kp
Text zum Bild: (Foto Karlfried Petri)
Schulleiterin Beate Brinkmann und Superintendent Peter-Thomas Stuberg verlassen nach dem Segnungsgottesdienst die Haardter Kirche.
Im Anschluss an die Predigt setzten Daniela Jochum und Pia Becker den Bibelvers eindrucksvoll in einen Tanz um.
Ein Segelschiff als Arche umgebaut mit den Lehrenden an Bord erhielt die neue Schulleiterin als Bild für ihr Dienstzimmer. Schulische und außerschulische Wegbegleiterinnen sprachen der neuen Schulleiterin Beate Brinkmann im Gottesdienst den Segen Gottes zu: (v. links) Astrid Greve, Andrea Stötzel, Isabell Hetzler, Pia Peters, Beate Brinkmann, Superintendent Peter-Thomas Stuberg und Bettina Schnell.