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Gottes Kraft verbindet – 100 Jahre Posaunenchor Buschhütten
Beeindruckendes Konzert zum Abschluss der Kreuztaler Bläserwoche

12.3.2013

Mit der „Symphonic Invention – Festlich, Andante und Fuge“ wurde das Abschlusskonzert der diesjährigen Kreuztaler Bläserwoche am vergangenen Samstag (16.2.2013) in der evangelischen Kirche Buschhütten eröffnet. Das doppelchörige Stück hatte der Posaunenchor Buschhütten anlässlich seines 100. Geburtstages bei Matthias Nagel, Kirchenmusikdirektor an der Arbeitsstelle für Gottesdienst und Kirchenmusik der Evangelischen Kirche von Westfalen, in Auftrag gegeben. Eine Mischung aus Klassik und Pop hat der Pop-Kantor Nagel in Noten gesetzt. Von Montag bis Mittwoch übten Bläserinnen und Bläser der Posaunenchores Buschhütten fleißig. Unterstützt wurden sie von Mitgliedern der CVJM-Posaunenchöre Fellinghausen, Ferndorf, Kredenbach, Geisweid, Setzen und dem kirchlichen Posaunenchor Buschhütten. Insgesamt 55 Bläserinnen und Bläser einschließlich des Blechbläserensembles „pian e forte“ ließen ihre Instrumente zur Ehre Gottes im Abschlusskonzert erschallen. Das Altersspektrum der Musizierenden reichte vom 15-jährigen bis zum 80-jährigen, die gemeinsam die klassischen und modernen Kompositionen intonierten.

Im Wechsel trugen der große Chor und das neunköpfige Blechbläserensemble klassische Kompositionen wie auch moderne Stücke zeitgenössischer Komponisten vor. Darunter Rigaudon von Georg Böhm, Jubelt dem Ewigen alle Lande von Louis Lewandowski, eine Vertonung des 100. Psalms. Beeindruckend war die Interpretation von „A Song for Japan“ (Steven Verhelst) und aus der „Karelia-Suite, Intermezzo – Ballade – Alla marcia“ durch pian e forte. Dem folgte vom großen Chor „Standing together“ von Chris Woods, ein heiteres Thema ohne Liedtext.

Ein besonderes Hörerlebnis war das Stück Gettin' Gospel nach einem Satz von Carmine Pastore und einem Arrangement von Ansgar Sailer. Das Stück ist für eine Brass-Band geschrieben, die teilweise über andere Musikinstrumente verfügt als die hiesigen Posaunenchöre. Die Instrumente sind in dem neunstimmigen Stück nach Klangregistern sortiert, erläuterte Schnabel die Besonderheiten des Arrangements.

In seiner Andacht griff der Vorsitzende des Posaunenverbandes Siegerland Pfarrer i. R. Dieter Hofmann das älteste Lied der Bibel auf. Im Lobgesang Moses heißt es: „Der Herr ist meine Stärke und mein Lobgesang und ist mein Heil“ (2. Mose 15, 2). Es sei ein Lied gegen Resignation und Hoffnungslosigkeit. Hofmann: „Es erzählt vom großartigen Handeln Gottes an der Welt und an den Menschen. Es weckt Glaube und Hoffnung.“ Der Posaunenchor bringe mit den Instrumenten Menschen in die Reich- und Hörweite Gottes, so der Pfarrer. Das Musizieren könne für andere Menschen eine Hilfe zum Glauben werden.

Zuvor überbrachte Dirigent Matthias Schnabel die Grüße des CVJM-Westbundes und dankte dem Chor für seinen treuen Dienst für Gott und dessen Sache.

Dieter Stähler, der den Chor viele Jahre geleitet hat, kennt die Chorgeschichte wie kein Zweiter. Er hat einige Momente der Geschichte des Chores festgehalten. Der erste Dirigent des Chores, der damals aus 15 Bläsern bestand, war Karl Schreiber. In den Aufzeichnungen heißt es zu den Anfängen des Chores: „Zu Pfingsten des gleichen Jahres (1913) veranstaltete der „Männer und Jünglingsverein“ einen Waldgottesdienst im Liesewald Buschhütten. Programme wurden gedruckt aus denen hervorging, dass der Gottesdienst um 6 Uhr früh begann. Ungefähr 2500 Menschen hatten sich eingefunden und unser neuer Posaunenchor erfreute die Zuhörer mit vielen Liedern.“
Von 1913 bis 1952, über zwei Weltkriege hinweg mit ihren Belastungen für die Chorarbeit, leitete Karl Schreiber den Posaunenchor. Von ihm übernahm Robert Gläser das Dirigat, bis er den Taktstock aus gesundheitlichen Gründen an Dieter Stähler abgab. Der leitete den Chor von 1967 bis 1985. Erwin Stähler übernahm den Dirigentenstab und gab in 1999 an Hans Eisenberg weiter. Von 2006 bis 2010 übernahm Wolfram Stille das Dirigat. Danach sprang Hans Eisenberg noch mal kommissarisch ein. Ab 2011 hat Mike Brombach die Leitung des Chores inne.

Die beiden Bläserinnen, die zu Beginn den Konzertbesuchern wünschten, dass der Funke der Freude des Musizierens auf die Zuhörer überspränge, sollten recht behalten. Der Choral „Nun lasst uns Gott dem Herren“ von Johann Sebastian Bach, eigentlich als Konzertabschluss gedacht, schloss das Konzert dann doch nicht ab. Eine Zugabe wurde erforderlich und so spielte der Chor zum Abschluss den ersten Satz der Symphonic Invention von Matthias Nagel erneut. Hans Eisenberg ergriff das Schlusswort: „Heute ist wie Heilig Abend. Die Kirche ist richtig voll besetzt.“ Er wünschte, dass die Komposition von Matthias Nagel Eingang fände in die Bläserliteratur.
Mit einem Gottesdienst am Sonntag in der Ferndorfer Kirche, wo der Posaunenchor Ferndorf seinen 90. Geburtstag feierte, gingen die Kreuztaler Bläsertage 2013 zu Ende.
kp

Text zum Bild (Foto Karlfried Petri)
55 Bläserinnen und Bläser konzertierten in der ev. Kirche Buschhütten unter dem Dirigat von CVJM-Bundesposaunenwart Matthias Schnabel. Zum Konzertprogramm gehörte die Uraufführung einer Auftragskomposition von Matthias Nagel anlässlich des 100. Geburtstages des CVJM-Posaunenchores Buschhütten.

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