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Christliche Wohngemeinschaft auf Zeit
Herausforderndes Projekt des CVJM-Kreisverbandes Siegerland
10.7.2013
Der CVJM-Kreisverband Siegerland steht vor neuen großen Herausforderungen. Ein ehemaliges Schwesternerholungsheim wurde dem CVJM-Kreisverband-Siegerland zum Kauf angeboten. Über 50 Jahre lang haben in dem Gebäude Schwestern des Diakonissen-Mutterhauses Bleibergquelle aus Velbert Erholung von einem anstrengenden Berufsleben gefunden. Zuletzt wurde das Haus mit Swimmingpool und Sauna noch von zwei Schwestern bewohnt.
Die Lage könnte besser nicht sein. Grenzt das 8.400 qm große Grundstück doch unmittelbar an die CVJM-Jugendbildungsstätte in Wilgersdorf. 18 Einzel- und Doppelzimmer bietet der in die Jahre gekommene Gebäudekomplex mit seinen rund 1100 qm Nutzfläche. Ruhig gelegen, mitten im Wald.Es wurde lange überlegt, beraten, gebetet und geplant. Mit großer Mehrheit beschloss die Kreisvertretung am 22. Oktober 2011, das Grundstück zu erwerben und die Nutzung gemeinsam mit jungen Menschen zu planen. Heraus kam, ein Lebenshaus mit Wohnungen für 6 junge Menschen und einer Familie zu gestalten. Bandproberaum, Küche, Werkstatt und ein gemeinsames Wohnzimmer gehören zur Wohnanlage. Einen Namen hat das Projekt auch schon: CVJM Wohnwerkstatt.
Die Schwestern freuten sich, als der Kauf möglich wurde und am 1. Oktober 2012, 10 Uhr, die Schlüssel übergeben werden konnten. Zuvor hatten sie einen Wohnflohmarkt organisiert und viele Wochen lang große und kleine Möbel und Einrichtungsgegenstände getrödelt und gehandelt. Dann kamen die Möbelwagen und leiteten den Umzug ein.
Jetzt machte sich Superintendent Peter-Thomas Stuberg vor Ort ein Bild von der CVJM Wohnwerkstatt, die auf Bauentwürfen schon Gestalt angenommen hat. Die Leitende Sekretärin Dorothee Pfrommer und der stellvertretende CVJM-Kreispräses Dietmar Lehmann erläuterten die Pläne des anspruchsvollen Projektes. Junge Menschen im CVJM wünschen sich in Wohngemeinschaften leben zu können, erste Schritte in die Selbstständigkeit zu gehen und gemeinsam im Glauben zu wachsen.
Bereits die Planungsphase zeigt ihren eigenen Wert. Junge Menschen überlegen selbstständig im Dialog mit dem Vorstand und entwickeln Ideen, stellen Fragen und durchdenken die Umsetzung. Sie nutzen dazu ihre Freiräume in ihren Treffen und in den Strukturen, die sie sich gegeben haben. Der Vorstand nimmt junge Menschen mit ihren Träumen und Ideen ernst. Er möchte, dass junge Menschen im CVJM prägende Zeiten erleben und ganzheitlich in ihrer Persönlichkeit wachsen. Junge Menschen zeigen auf, wie sich der CVJM künftig entwickeln kann. Leben teilen, lachen und sorgen, glauben und hoffen gemeinsam geht das leichter. So kann der Name des Areals, Neue Hoffnung, zum Programm werden. Ein Architektenwettbewerb wurde ausgeschrieben. Ihn gewann die Siegener Architektin Susanne Hoffman-Stein. Nach ihren Plänen soll der Um- und Ausbau erfolgen. Bis dahin sind etliche Wohnungen im ehemaligen Schwesternwohnheim bereits an 13 Studenten aus sechs Nationen vermietet.
Der Superintendent zeigte sich beeindruckt von den Ideen und dem Mut, diese umzusetzen. Sind doch die Kosten nicht unerheblich. Rund 600.000 Euro für den Grunderwerb und den Gebäudeumbau werden benötigt. Mutmachende Erfahrungen lassen hoffen. Die Tinte unter dem Kaufvertrag war noch nicht trocken, da konnte die erste zweckbestimmte Spende in Höhe von 30.000 Euro entgegengenommen werden. Kreispräses Thomas Jung in seinem Bericht vor der Kreisvertretung im April 2013: Eine renommierte Kommunikationsagentur wurde mit der Entwicklung eines Kommunikations- und Fundraisingkonzeptes beauftragt. Wir stehen vor der großen Herausforderung, völlig neue Wege zu gehen, um neue Spendergruppen zu erschließen, die uns bei der Finanzierung der CVJM Wohnwerkstatt unterstützen.
An den Bauplänen wird nun weiter gearbeitet. Und es wird Geld gesammelt, da das Projekt aus Spenden finanziert werden muss. Der CVJM-Vorstand und die kreativen Jugendlichen hoffen, dass das Gebäude bald viele Räume bietet, in denen junge Menschen Glauben und Leben lernen können.
kp
Text zum Bild: (Foto Karlfried Petri)
Bild oben: Das ehemalige Schwesternerholungsheim soll zu einem Lebenshaus für junge Menschen umgebaut werden.
Superintendent Peter-Thomas Stuberg (Bildmitte) zeigte sich beeindruckt von der Idee, das ehemalige Schwesternerholungsheim zu einem modernen Lebenshaus für junge Menschen umzubauen. Die Leitende Sekretärin Dorothee Pfrommer und der stellv. Kreispräses Dietmar Lehmann erläuterten, was diese Einrichtung für junge Menschen auf dem Weg des Glaubens bedeuten kann.
Die Pläne der Siegener Architektin Susanne Hoffmann-Stein überzeugten Vorstand und Jugendliche gleichermaßen. (Abbildung: CVJM)