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Ungebrochene Hilfsbereitschaft in der Burbacher Bevölkerung

10.10.2014

Beeindruckt waren beim Besuch der Burbacher Flüchtlingsunterkünfte die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen Annette Kurschus und auch Superintendent Peter-Thomas Stuberg. Seit vielen Monaten kümmern sich ehrenamtlich Mitarbeitende in der Ev. Kirchengemeinde Burbach und ihre Pfarrer darum, den Aufenthalt der zum Teil traumatisierten Menschen, darunter viele Kinder, erträglicher zu machen. Vor dem Besuch der Flüchtlingsunterkünfte sprachen Präses und Superintendent mit Vertretern der hilfsbereiten Ehrenamtlichen und Bürgermeister Christoph Ewers im Evangelischen Gemeindehaus.

Einer, der sich von Anfang an engagiert und die Koordination der Hilfen übernommen hat, ist der ehemalige Kriminalbeamte Hans-Peter Ginsberg. Er kennt sich aus, für ihn ist diese Aufgabe eine Herzensangelegenheit geworden, so Pfarrer Jochen Wahl. Ginsberg: „Als wir die Not sahen, begannen wir Koffer, Kleidung und Schuhe zu sammeln. Für die Kinder haben wir Teddybären gekauft. Da die Menschen offensichtlich doch länger in den Notunterkünften verweilen müssen, wollen wir den Deutschunterricht verstärken.“

Hunderte von Schuhpaaren konnten sie in der Kleiderkammer der Einrichtung abgeben. Ginsberg: „Die Menschen kommen in Flip-Flops und der Winter steht bevor. Wir brauchen zudem dringend Kinderwagen.“

An diesem Tage sind wieder Koffer in die Einrichtung transportiert worden. Werner Unverzagt und Frank Reichmann, beides ehrenamtliche Helfer, sind dabei gewesen. Unverzagt: „Die Koffer wurden uns aus den Händen gerissen. Einige kamen erst gar nicht in der Kleiderkammer an.“

An den Wochenenden werden Kinderbetreuungsangebote organisiert. Es ist ein Raum, in dem Spielsachen bereit stehen. Hierfür werden immer wieder Spiele, Buntstifte, Filzstifte und Bastelmaterial benötigt. Die Situation ist alles andere als einfach. Eine Person betreut 50 Kinder. Sprachlich können sie sich nicht verständigen.

Burbachs Bürgermeister sieht in den Flüchtlingsunterkünften eine große Herausforderung für den Ort. Viele Menschen bringen sich ein. Als die ersten Flüchtlinge vor einem Jahr eintrafen, ist im Ort ein „Runder Tisch“ entstanden, an dem die Hilfen angesprochen werden. Ewers: „Hier in Burbach ist verdichtet zu erleben, was unsere Gesellschaft künftig erwartet.“ Er hofft auf eine bessere Gesundheitsversorgung im Heim.

Pfarrer Jochen Wahl weist darauf hin, dass das ehrenamtliche Engagement mehr koordiniert werden müsse. Daher wolle die Kirchengemeinde einen Koordinator gegen ein geringes Entgelt anstellen. Es werde derzeit Geld gesammelt, um diese Stelle zu finanzieren. Hier konnte Superintendent Stuberg einhaken. Er hatte 5.000 Euro im Gepäck für die Kirchengemeinde, um eben die Einrichtung dieser Stelle zu unterstützen. Zudem wird durch den Kirchenkreis eine Stelle der Diakonie zur Flüchtlingsberatung mit finanziert. Auch die Landeskirche kam nicht mit leeren Händen. Sie unterstützt das ehrenamtliche Engagement der Kirchengemeinde ebenfalls mit 5.000 Euro.

Präses Annette Kurschus am Ende des Gespräches zu den Ehrenamtlichen und der Kirchengemeinde: „Herzlichen Dank für Ihr Engagement. Macht weiter so, lasst nicht nach. Hier geschieht etwas exemplarisch, von dem man weitererzählen kann, es ist ein Beispiel, das Schule machen könnte.“

kp

 

Text zum Bild: Foto Karlfried Petri)

Im Krabbelzimmer des Evangelischen Gemeindehauses Burbach ließen sich Präses Annette Kurschus und Superintendent Peter-Thomas Stuberg über das ehrenamtliche Engagement informieren.

Im Bild von links: Pfarrerin Daniela Walter, Hans-Peter Ginsberg, Superintendent Peter-Thomas Stuberg, Präses Annette Kurschus und Bürgermeister Christoph Ewers.

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