News-Archiv
Kreissynode Siegen I
Visitation Jugendreferat
Grußwort Bürgermeister Eckhard Günther
4.12.2014
Einsatzbereitschaft, Kreativität und spürbare Liebe
für die Arbeit mit Jugendlichen
Kreiskirchliche Jugendarbeit durch Visitation gewürdigt und gestärkt
Eine Stärkung erfuhr die kreiskirchliche hauptamtliche Jugendarbeit auf der Kreissynode Siegen, die jetzt (Mittwoch, 3. Dezember 2014) in der CVJM-Jugendbildungsstätte in Wilgersdorf tagte.
Wie vielseitig und unterschiedlich die kirchliche Jugendarbeit im Kirchenkreis Siegen ist, wurde zu Beginn der Beratungen in einem 20-minütigen Video deutlich, in dem sich die kreiskirchlichen Jugendreferentinnen und Referenten vorstellten und spritzig, unterhaltsam und prägnant ihre Arbeit beschrieben.
Diese Vielseitigkeit griff auch Superintendent Peter-Thomas Stuberg in seinem Bericht über die Visitation auf. Vom 5. Mai bis zum 15. Juni 2014 wurde unter seiner Leitung das eigene kreiskirchliche Referat für Jugend und Gemeindepädagogik visitiert. 60 Termine waren notwendig, um ein einigermaßen vollständiges Bild des Arbeitsfeldes Jugendarbeit zu erhalten. Stuberg: „Von vorneherein war uns klar, dass wir zu einem einigermaßen vollständigen Bild des Arbeitsfeldes Jugendarbeit nur kommen können, wenn wir möglichst die gesamte Palette unserer Jugendarbeit von Olpe bis in den Hickengrund, von städtischen und ländlichen Angebotsformen der Jugendarbeit, den Zeitfenstern der Jugendarbeit im Spannungsfeld zwischen Schule und Freizeit ab etwa 17.30 Uhr in der Woche nachvollziehen können.“ Die Visitationsgruppe gewann einen Überblick und Einblick in das seit 2008 von allen Kirchengemeinden solidarisch finanzierte und 2009 in eine Satzung gegossene Modell der hauptamtlichen Jugendarbeit. Die bezieht sich seitdem auf sieben Regionen, die jeweils mehrere Kirchengemeinden umfassen. Einige wenige Kirchengemeinden finanzieren noch einen eigenen Jugendreferenten. Insgesamt wird die hauptamtliche Jugendarbeit von derzeit 15 Hauptamtlichen sowie der Referatsleiterin Anja Hillebrand verantwortet.
Superintendent Stuberg: „Unsere Kirchengemeinden haben diese Jugendarbeit den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verantwortlich übertragen. Sie gewinnen und begleiten ehrenamtlich Mitarbeitende in ihren regionalen Bezügen, sie bilden sie aus zu Teamern, leiten sie zur Gruppenarbeit an und helfen ihnen, selbst im Glauben sprachfähig und auskunftsfähig zu werden.“
Stuberg dankte den hauptamtlich tätigen Mitarbeitenden „die auf dem nicht leichten Feld der Jugendarbeit mit viel Einsatzbereitschaft, hoher Kreativität, ebenso hoher Frustrationstoleranz und spürbarer Liebe für die Arbeit mit Jugendlichen oft unbemerkt und im Windschatten der kirchlichen Aufmerksamkeit ihren regelmäßigen Dienst tun.“ Sein Dank galt im Besonderen der Leiterin des Referates für Jugend und Gemeindepädagogik Anja Hillebrand, die „das Modell der Jugendarbeit zu ihrem eigenen hat werden lassen, dessen Erfolg ihr mehr als am Herzen liegt“. Er dankte auch Synodalvikar Pfr. Volker Schubert, der die gesamte Organisation der Visitation in Händen hatte.
Zum Auftakt der Visitation konnten sich das Visitationsteam, die regionalen Jugendausschüsse, die die kirchliche Jugendarbeit in den Regionen verantworten, sowie der kreiskirchliche Synodale Koordinierungsausschuss ein Bild machen, von dem, wie junge Menschen heute glauben. Deutlich macht dies die Studie „Wenn Jugendliche über Glauben reden“, die Silke Gütlich vom Amt für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen im Kirchenkreis vorstellte. Danach gehören Glaube und Gemeinschaft für Jugendliche untrennbar zusammen. Sie leben in unterschiedlichen sozialen Lebensbereichen und reden nur ungern über Glauben. Für sie geht „Glaube“ auch ohne einen Gottesbegriff. Ihr Glaube stützt sich mitunter auf Erlebnisse und nicht auf Lehrsätze. Jugendliche haben nichts gegen die Kirche aber auch nicht viel für sie. In dieser hoch differenzierten Lebenswirklichkeit findet die kirchliche Jugendarbeit statt mit offenen Angeboten mit erlebnispädagogischem Profil, mit sozial-diakonischer Ausrichtung bis hin zur klassischen Gruppenstunde in der Woche. Die Vermittlung der biblischen Botschaft gehört ebenso dazu, wie seelsorgliche Gesprächsangebote.
Ein Frageraster hat die Visitation strukturiert. Wer genau ist die Zielgruppe, wurde gefragt. Und auch, wie sich Jugendspiritualität heute gegenüber früheren Generationen von Jugendlichen gestaltet. Die Struktur der Jugendarbeit innerhalb des Kirchenkreises wurde besonders in den Blick genommen. Dazu gehörte auch die Zusammenarbeit mit Pfarrern und Presbyterien. Die Außenkontakte zu politischen Gremien, wie Stadt- oder Kreisjugendring, Schulen oder Kommunen spielten ebenso eine Rolle wie die Beziehungen der kirchlichen Jugendarbeit zur verbandlich organisierten Jugendarbeit wie CVJM, EC oder landeskirchlicher Gemeinschaft.
kp
Text zum Bild: (Fotos Karlfried Petri)
Superintendent Peter-Thomas Stuberg schilderte die Eindrücke von der Visitation des kreiskirchlichen Referates für Jugend und Gemeindepädagogik.
Gespannt verfolgten die hauptamtlichen Jugendreferentinnen und -referenten die Synodendiskussionen.
Text zum Bild: (Foto Karlfried Petri)
Das kommunale Grußwort sprach Eckhard Günther, Bürgermeister der Stadt Freudenberg. Dort besteht eine Kooperation zwischen der Kommune und der Jugendarbeit der evangelischen Jugendallianz Freudenberg. Betrieben wir der offene Jugendtreff Chilli. Günther betonte in seinem Grußwort die Notwendigkeit der freiwilligen interkommunalen Zusammenarbeit. In den Kommunen würden die gleichen Diskussionen geführt wie in der Kirche. Günther: „Die gesellschaftliche Zusammenarbeit ist noch nicht zusammengebrochen, weil wir das Ehrenamt haben. Hätten wir es nicht, gäbe es vieles nicht mehr. Das Ehrenamt, auch das kirchliche, hält die Gesellschaft zusammen.“
kp