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Andacht zur Jahreslosung 2026
"Siehe, ich mache alles neu!" - Offenbarung 21,5

30.12.2025

Andacht zur Jahreslosung
© FUNDUS

Liebe Geschwister im Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein,

 

wie gemacht scheint die Jahreslosung für ein neues Jahr zu sein. Alles auf Anfang, alles neu, tabula rasa. Und dann geht es so richtig los! Die Jahreslosung für 2026 klingt wie ein leuchtender Hoffnungsruf in eine Welt voller Umbrüche: „Gott spricht: Siehe, ich mache alles neu!“ Ein kraftvoller Satz. Ein verheißungsvolles Wort. Vielversprechend. Und – wenn wir ehrlich sind – auch ein herausforderndes. Denn das erleben wir gerade ganz konkret in unserem kirchlichen Alltag: Veränderung ist spürbar. Unser Kirchenkreis ist zusammengewachsen. Neue Strukturen entstehen. Aufgaben werden priorisiert. Ressourcen müssen neu gedacht und verteilt werden. Die Kirche an sich steckt in einem Transformationsprozess. Manches wird losgelassen, neu geordnet oder ausprobiert – und das alles nicht ohne Reibung, Unsicherheit und offene Fragen. In dieser Zeit spricht Gott hinein: „Siehe, ich mache alles neu.“

 

Was ist das für ein „Neu“?

Nicht selten denken wir bei „neu“ an Fortschritt: schneller, besser, moderner. Doch das Buch der Offenbarung, aus dem dieser Vers stammt, zeigt eine andere Art des Neuanfangs:
Es geht nicht um Optimierung, sondern um Verwandlung. Nicht wir „machen alles neu“, sondern Gott tut es.  Diese Perspektive verändert unsere Haltung: Sie nimmt uns den Druck, alles selbst im Griff haben zu müssen – und sie öffnet uns für die leisen, manchmal unerwarteten Wege Gottes mitten im Wandel.

 

Lasst uns doch das neue Jahr in Erwartung auf Gott beginnen! Nicht mit der Hoffnung, dass es „wie früher“ wird. Nicht mit dem Wunsch, dass einfach alles effizienter läuft. Sondern mit dem Vertrauen: Gott handelt – manchmal anders, als wir es planen würden. Er schenkt Kraft zum Loslassen. Mut zum Neuanfang. Und Trost im Übergang.

 

Im Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein wollen wir diesen Weg gemeinsam gehen: hinschauend, was uns bewegt. Aushaltend, was unklar bleibt. Loslassend, wo es dran ist und gestaltend, wo Neues aufblüht.

Danke an alle, die mitdenken, mitbeten, mittragen. Die Veränderung ist nicht einfach – aber sie birgt die Chance, neu zu entdecken, wozu Gott uns als Kirche in dieser Zeit ruft.

 

„Siehe…“ – ein Weckruf für unsere Zeit

Das kleine Wort am Anfang der Jahreslosung ist vielleicht das wichtigste: Siehe…“ – das heißt: Schau genau hin. Sei wach. Erwarte nicht nur das Offensichtliche.
Gott lädt uns ein, mit geöffneten Augen und Herzen durch unsere Zeit zu gehen. Nicht mit Angst, sondern mit Vertrauen. Nicht mit Resignation, sondern mit gespannter Erwartung. Denn Gott handelt – auch wenn wir es nicht immer sofort sehen. Er ist nicht an alte Formen gebunden. Und auch nicht an unsere Pläne. Er macht alles neu – manchmal schrittweise, manchmal überraschend, manchmal durch das, was wir gerade erst loslassen mussten.

Vielleicht spüren wir dieses Neue nicht sofort. Vielleicht ist es noch verborgen. Aber die Verheißung steht: Gott ist am Werk. Darum: Lassen wir uns nicht lähmen vom Alten, das vergeht. Sondern stärken wir uns gegenseitig in der Hoffnung auf das, was wächst. Feiern wir kleine Zeichen des Neuanfangs. Halten wir einander aus im Übergang. Und vertrauen wir: Gott geht mit. Auch in dieser Zeit. Auch in unserem Kirchenkreis. An allen Orten, in einem jeden Leben.

 

„Siehe, ich mache alles neu.“
Ein Wort, das trägt. Ein Vers, der Zukunft hat. Ein Gott, der uns nicht verlässt.

In diesem Vertrauen grüße ich Sie herzlich – und wünsche Ihnen und Euch ein gesegnetes Jahr 2026 voller Mut, Trost und neuer Hoffnung.

 

Ihre
Kerstin Grünert
Superintendentin
Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein

Superintendenten Kerstin Grünert
© Kirchenkreis

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