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Synode berät über Haushalt 2026
9.12.2025
Die Wintersynode des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein ist immer auch eine Synode, die sich mit Finanzen beschäftigt und beschäftigen muss. Schließlich gilt es, den Haushalt für das Jahr 2026 zu beschließen.
Superintendentin Kerstin Grünert bereitet den Kirchenkreis auf Veränderungen vor. „Wenn wir nach vorn schauen, dann wissen wir: Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, wie wir als Kirchenkreis in Zukunft unterwegs sein werden.“ Entscheidungen, die lange im Hintergrund waren, rückten nun nach vorne: „Und wir müssen sie treffen.“
Das weiß auch Pfarrer Günther Albrecht, Vorsitzender des Finanzausschusses. „Dass die Zeiten immer schwieriger werden, muss ich heute sicherlich keinem erzählen, und dass damit die Finanzierung kirchlicher Aktivitäten immer schwieriger wird, auch nicht.“
So plant der Finanzausschuss für das kommende Jahr mit Aufwendungen in Höhe von insgesamt 22,68 Millionen Euro. Dem stehen auf der Einnahmenseite 21,88 Millionen gegenüber.
Günther Albrecht machte hier klar: „Jeder Euro, der bei den Synodalen Diensten nicht eingespart werden soll, muss von den Gemeinden erbracht werden.“ In Summe wären es im Jahr 2026 rund 1,1 Millionen Euro weniger auf den Konten der Kirchengemeinden zwischen Eslohe und Freudenberg.
„Um diese erhebliche Summe abzufedern, haben wir beschlossen, dass wir eine Stabilisierungsrücklage auflösen“, erläuterte Günther Albrecht. So wurden 800.000 Euro eingesetzt, um das Defizit weiter abzumildern.
Die Kirchengemeinden werden weiter selbst Prioritäten setzen und Einsparungen vornehmen müssen. Das untermauerte der Vorsitzende des Finanzausschusses mit Blick auf die notwendige Aufgabenkritik. „Auch dort wird sich mit immer weniger werdenden Mitteln nicht alles finanzieren lassen, was man vielleicht über viele Jahre gewohnt war.“
Einen wichtigen Grund für die aktuelle finanzielle Lage des Kirchenkreises machte der Finanzausschuss in der Entwicklung der Gemeindeglieder fest.
Diese mache deutlich, was auch für den Finanzverlust in den Kirchengemeinden prägend ist, untermauerte Pfarrer Günther Albrecht.
Der Vorsitzende des Finanzausschusses warf einen Blick in die Zukunft. Der sei zwar ein Blick in die Glaskugel, auch dieser Blick verdeutliche, dass in Zukunft nichts Besseres zu erwarten sei. Er stellte klar, dass „wir uns alle an dieser Stelle Gedanken machen müssen, wie wir unsere wertvolle Arbeit im Kirchenkreis finanzieren. Wir müssen jetzt mit Volldampf an die Aufgabenkritik herangehen“, sagte Günther Albrecht. Aus finanzieller Sicht sei klar: „Wir haben nicht mehr viel Zeit.“
Er bat eindringlich darum, dass bis zur „Sommersynode 2026 schon Ergebnisse da sind, die uns als Finanzausschuss einen Haushalt im Jahr 2027 planen lassen, der den sinkenden Kirchensteuereinnahmen auch Rechnung tragen kann.“
Dazu betonte Superintendentin Kerstin Grünert in ihrem Jahresbericht: „Die Zeit, in der wir versucht haben, an jedem Ort alle Erwartungen gleichermaßen zu erfüllen, geht zu Ende. Aber eine andere Zeit beginnt: eine Zeit, in der wir lernen, miteinander zu teilen. Talente. Räume. Ideen. Verantwortung.“



