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Begeisterte Kinder und engagierte Mitarbeitende: Kinderbibeltage und Kinderbibelwoche im Kirchenkreis
3.11.2025

Die Spannung steigt, jeden Tag aufs Neue. Die Aufregung ist groß, ebenso die Vorfreude. Rund 120 Kinder warten vor den Türen der großen Evangelischen Kirche in Hilchenbach und darauf, dass die Uhr 9 schlägt. Die jungen Teilnehmenden der Kinderbibelwoche strömen in das Gotteshaus. In diesem Jahr hören sie Geschichten, die das Thema „Wetten, dass – mein Gott echt stark ist?“ in den Fokus rückt. Die zentrale Figur ist der Prophet Elia (gespielt von Felix Saßmannshausen) aus der Bibel. Mit dabei ist auch ein Rabe (gespielt von Hanna Friedrich), der die Kinder an jedem Morgen bei den kurzen Theaterstücken mit in die Geschichten hineinnimmt. Elia lernt beispielsweise, dass er sich nicht fürchten muss, weil Gott bei ihm ist. Aber dafür braucht es Vertrauen. „Die Kinder erleben die Geschichte, es ist wie eine Serie aufgebaut. Und es wird so erzählt, dass es stärkend ist“, erklärt Christian Weber, Pfarrer der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Hilchenbach.
Im Anschluss an die gemeinsame Zeit in der Kirche mit Theaterstück und gemeinsamen Liedern vertiefen die Kinder das Gehörte und Gesehene in ihren Kleingruppen, nach dem Alter aufgeteilt in die Klassen 1 bis 7. Hier erwartet die Kinder nicht nur ein kleines Frühstück, sondern auch jede Menge Spiel und Spaß. Die unterschiedlichen Angebote begeistern die jungen Teilnehmenden der Kinderbibelwoche. Die neunjährige Zoe freut sich: „Ich bin hier gerne, weil man hier schön spielen kann und andere Kinder kennenlernt.“ Emilia (9) mag, dass sie nicht nur andere Kinder, sondern auch Geschichten aus der Bibel kennenlernt, die sie vorher nicht kannte.
Christian Weber ist begeistert, dass so viele Kinder das Angebot der Kinderbibelwoche annehmen, es seien viele Kinder dabei, die eine Verbindung zur Kirchengemeinde hätte, aber auch darüber hinaus. „Wenn Familien einmal teilgenommen haben, kommen sie wieder“, ist seine Erfahrung: „Das Konzept kommt an.“ Übrigens auch bei den rund 50 ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Laura Moll ist eine von ihnen. Die 20-Jährige ist gerne als Mitarbeiterin dabei und hat sich eine Woche unbezahlten Urlaub genommen: „Ich habe als Kind selbst immer mitgemacht.“ Sie genießt die gute Gemeinschaft und das alle zusammen mit anpacken: „Keiner ist auf sich allein gestellt.“ Die Mitarbeitenden bringen viel Zeit auf, um zum Gelingen der Kinderbibelwoche beizutragen. Jeden Mittag essen sie zusammen bevor sie alle Vorbereitungen für den nächsten Tag treffen. „Das ist ein enormer Einsatz. Ein starkes Team, das beeindruckt mich sehr“, sagt Weber.
Ortswechsel, etwas später in den Herbstferien: In der Evangelischen Kirche in Eichen wird Weihnachten gefeiert. Mit Krippe, Geschenken und Tannenzweigen ist das Gotteshaus geschmückt. In den Tagen darauf wird die Dekoration und das Bühnenbild verändert: Karfreitag, Ostern und Christi Himmelfahrt werden gefeiert – einige der großen Feste im Kirchenjahr. Mit ihnen befassten sich die rund 90 Kinder der Kinderbibeltage der Evangelischen Kirchengemeinde um den Kindelsberg. Manuela Halberstadt, Jugendreferentin des Solidarraums 7a im Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein, erklärt: „Wir wollen zeigen, wofür diese Feste stehen, die man vielleicht aus der Familie kennt. Was steckt hinter den Festen? Was ist deren Ursprung, dem wollen wir auf den Grund gehen.“ Auf Halberstadts freudige Aussage zu Beginn der Kinderbibeltage „Wir wollen heute Weihnachten feiern!“, reagieren die Kinder im Kirchsaal zunächst irritiert. Ein lautes „Hä?“ ist zu vernehmen. Schnell lassen sich die Teilnehmenden aber auf das Fest ein, singen die Weihnachtslieder mit und lauschen gespannt dem weihnachtlichen Theaterstück, das die Hirten in den Blick nimmt, die die Botschaft von Jesu Geburt als erstes erfahren haben. In der Gesellschaft genießen die Hirten wenig Ansehen und werden gemieden, Gott aber sind sie wichtig. „Gott hat alle Menschen gern und alle sind ihm wichtig“, lautet eine wichtige Botschaft. Im Anschluss an den ersten Programmpunkt im Kirchsaal geht es für die Kinder weiter in die „Kinderstadt“, die im und um das Gemeindehaus und aufgebaut ist: Hier befinden sich unterschiedliche Stationen, die es zu entdecken gibt. Die Kinder bekommen ein „Startkapital“ mit dem sie unterschiedliche Sachen kaufen können und sie haben die Möglichkeit, sich neues Geld zu verdienen, beispielsweise, wenn sie an einer Station helfen. Die Angebote sind an das Thema des Tages angepasst. So werden beispielsweise an Weihnachten Plätzchen gebacken oder Weihnachtsschmuck gebastelt.
Auch in Eichen sind viele Ehrenamtliche engagiert, über 20 Mitarbeitende. Zudem wurden Menschen aus dem Ort gefragt, ob sie sich an den Kinderbibeltagen beteiligen wollen. Sie konnten sich besonders bei der „Kinderstadt“ einbringen und boten dabei besondere Aktionen wie das Bepflanzen der Außenanlage an.
Sowohl in Hilchenbach als auch in Eichen wurden die inhaltsreichen und spannenden Tage für die Kinder mit Familiengottesdiensten abgeschlossen. Damit konnten auch die Familien einen Einblick in das Gehörte und Gesehene gewinnen und für paar Stunden mit eintauchen.
Sarah Panthel


