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Kreissynode Siegen 24. Juni 2015
Grüße von der katholischen Geschwisterkirche
und der westfälischen Landeskirche
Pfarrstelle für Hospizarbeit

29.6.2015

Grüße von der katholischen Geschwisterkirche und der Landeskirche

Um ein Grußwort auf einer Synode des Ev. Kirchenkreises Siegen war der Dechant des Dekanates Siegen Werner Wegener gebeten worden. Das Thema Ehrenamt gehört mit zu den zentralen Themen im Zukunftsbild des Erzbistums Paderborn, erfuhren die Synodalen. Wegener: „Wir alle spüren die Veränderungen in unseren Kirchen. Nicht zum ersten Mal erleben wir als Christen unsere Zeit als eine Zeit des Wandels. Dies wirkt sich auf das Leben und die Sendung der Kirche aus. Drei Mängel beeinflussen die Situation: Der Mangel an Gläubigen bzw. Glauben, der Mangel an hauptamtlichem pastoralem Personal und der Mangel an finanziellen Mitteln.“

Nach Auffassung des Dechanten gilt es, nach den Zeichen der Zeit zu forschen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten. Die Frage: „Wozu bist du da, evangelische oder katholische Kirche im Siegerland?“ sei eine Herausforderung und verlange nach einer Antwort.

In einer säkularisierten Zeit und Welt gehe es um den Kern unseres Auftrags als Kirche, nämlich den christlichen Glauben wach zu halten und die Fackel des Glaubens weiterzugeben.

Auf diesem Hintergrund werde von zentraler Bedeutung für die Zukunft der Kirche ein umfassend verstandenes Berufungsverständnis sein, das die grundlegende Mitwirkung aller Getauften an der Sendung der Kirche bejahe und das Miteinander der verschiedenen Ämter, Dienste, Berufungen und Charismen auf allen Ebenen der Kirche unterstütze.

Wegener: „Es gilt zukünftig ein Leitungsverständnis zu praktizieren, das charismenorientiert agiert, das heißt es fördert, wozu Menschen berufen sind, was sie als Christen bewegt und es ermöglicht diese Charismen ins Leben der Kirche und damit auch in die Gesellschaft einzubringen."

Der Dechant zitierte aus dem Zukunftsbild: „Zur Weitergabe des Glaubens sind alle Getauften gesandt. Damit die Kirche ihren Auftrag heute erfüllen kann, braucht es jede einzelne von Gott geschenkte Berufung und jedes einzelne Charisma. Es ist daher von besonderer Bedeutung, die Vielfalt der Charismen und Berufungen kennenzulernen und sie zu fördern, denn mit ihnen wächst die Kirche. Die Pastoral der Berufung unterstreicht entsprechend die gemeinsame Verantwortung aller, das Evangelium zu verkünden um des Weiterlebens des Glaubens willen.“

Wenn das ernst genommen werde, habe in einer berufungs- und charismenorientierten Pastoral die Förderung ehrenamtlichen Engagements Vorrang vor einer Suche nach Personen zur Übernahme vordefinierter Aufgaben.

Das Erzbistum Paderborn vertraute darauf, dass Gott zum jeweiligen Zeitpunkt die passenden Charismen schenke, die zur Erfüllung seines Auftrags nötig seien. Das Bistum investiere daher künftig in Menschen, die ihre Gaben, Interessen und Talente kennenlernen und fruchtbringend einsetzen wollten.

Daher verdiene ehrenamtliches Engagement es, wahrgenommen, gewürdigt und unterstützt zu werden. Es müsse zu einem vertrauensvollen Miteinander von Haupt- und Ehrenamtlichen, Männern und Frauen kommen. Dazu bedürfe es einer Kultur der Wertschätzung und des Aufeinanderhörens.

Wegener: „Ich denke, die Veränderungen in unseren Kirchen fordern ein Umdenken. Verabschieden müssen wir uns von einer additiven Pastoral, die dem schon Bestehenden immer noch eins draufsetzen will. Von manchem liebgewonnen werden wir uns verabschieden müssen!

Wir werden auch kaum noch Männer und Frauen für ehrenamtliches Tun finden, die sich damit längerfristig binden. Das kurzfristige und punktuelle Engagement wird auf Zukunft hin eine große Rolle spielen. Dazu braucht es in unseren Gemeinden eine Kultur des Willkommens, die ehrenamtliches Tun ermöglicht, die Frauen und Männer einlädt, sich entsprechend ihren Gaben und Fähigkeiten einzubringen.“

 

Auch Oberkirchenrat Dr. Ulrich Möller hob in seinem Grußwort für die westfälische Landeskirche die Bedeutung des Ehrenamtes hervor. Eine an Charismen orientierte Kirche müsse neu Gestalt gewinnen. Die Entwicklung gehe von einer Versorgung der Gemeindeglieder zur Selbstorganisation.

kp

 

Text zum Bild (Foto Karlfried Petri)

Dechant Werner Wegener betonte die Berufung zum Ehrenamt in der Kirche und ein gabenorientiertes Engagement.

 

Oberkirchenrat Dr. Ulrich Möller: „Die Entwicklung geht von einer Versorgung der Gemeindeglieder zur Selbstorganisation.“

 


 

Seelsorge in der Palliativmedizin und Hospizarbeit soll Pfarrstelle erhalten

Die Kreissynode Siegen sprach sich mit großer Mehrheit für die Einrichtung einer Kreispfarrstelle in der Palliativmedizin und Hospizarbeit im Diakonie Klinikum Jung-Stilling-Krankenhaus aus.

Zuvor erläuterte Superintendent Stuberg die Notwendigkeit dieser zusätzlichen 18. Kreispfarrstelle. Sie ist auch für die Begleitung der ehrenamtlichen Hospizkräfte zuständig. Die Stelle mit 100% Dienstumfang werde zu 100% dauerhaft von der Diakonie in Südwestfalen refinanziert. Die Leitung dieser Arbeitsbereiche, zuvor im Angestelltenverhältnis bei der Diakonie angesiedelt, sei seit 2013 vakant. Die Stelle soll ausgeschrieben und möglichst zum 1. September 2015 besetzt werden. Peter-Thomas Stuberg: „Die Stelle ist wichtig, damit Menschen geborgen sterben können, wenn sie sterben müssen.“

kp

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