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Oliver Günther ist neuer Pfarrer in Oberholzklau
9.9.2015
Die Erleichterung und Dankbarkeit war der Evangelischen Kirchengemeinde Oberholzklau anzuspüren. Einen Monat nachdem sie ihre Pfarrerin Krimhild Ochse verabschiedet hatten, konnte sie am vergangenen Sonntagnachmittag (6. September 2015) schon die Einführung ihres neuen Pfarrers Oliver Günther durch Superintendent Peter-Thomas Stuberg erleben. Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Ev. Kirche in Oberholzklau, als das Presbyterium mit dem Superintendenten und ihrem neuen Pfarrer in die Kirche einzog.
Superintendent Stuberg: „Zu den Kernaufgaben eines Pfarrers gehört es, Menschen zu Glauben an Jesus Christus zu führen, ihnen zu helfen, Christen zu bleiben und im Alltag zu bestehen. Damit dies gelingen kann, braucht es für einen Pfarrer einen Ort der Stille und des Empfangens, wo die Tagesordnung schweigt und das persönliche Zeitmanagement hintenansteht.“ Er zitiert Luther, der gesagt hat: „Heute habe ich viel zu tun, deswegen muss ich viel beten.“
Mit Handauflegen und Segenszusagen führten Superintendent Peter-Thomas Stuberg mit Presbyteriumsmitgliedern, Konfirmanden und Pfarrkollegen den Oliver Günther in sein neues Amt ein. Der Gemeinde trug der Superintendent auf, dem neuen Pfarrer beizustehen und für ihn zu beten.
In seiner Predigt stimmte der 41-jährige Oliver Günther die Kirchengemeinde schon mal auf neue Zeiten ein. Veränderungen seien auch in der Kirchengemeinde Oberholzklau angesagt. Die Kirchengemeinde werde älter und kleiner. Der Haushalt sei nicht ausgeglichen. Darauf gelte es sich einzustellen. Die Kirchengemeinde hat derzeit 3.500 Gemeindeglieder, erstreckt sich über 9 Ortschaften und hat nur noch einen Pfarrer. Günther: „Die Kirchengemeinde Oberholzklau verändert sich tiefgreifend. Ich habe Lust, Dinge zu gestalten und die Gemeinde weiterzuentwickeln. Wandel und Veränderung gehören zur Kirche der Reformation. Die Kirche ist kein Weltkulturerbe, kein Denkmalschutz und kein Naturschutzgebiet, wo sich nichts verändern darf.“ Aber, so Günther auch: „Wir haben die beste Botschaft der Welt für die Welt. Ohne diese Botschaft sind wir nicht mehr Kirche Jesu Christi.“ Er dankte herzlich für das Vertrauen, die Unterstützung und die Herzlichkeit, die ihm als Pfarrer mit zwei kleinen Kindern entgegengebracht würde.
Musikalisch gestaltete der CVJM Posaunenchor Bühl unter der Leitung von Martin Junk den Gottesdienst und Dagmar Klüser an der Orgel. Eine kleine Überraschung boten die Kinder der Kindertageseinrichtung Piccolino mit einem Willkommenslied.
Nach dem Gottesdienst hatte die Kirchengemeinde zu einem Empfang in der Evangelischen Kirche Alchen geladen. Dagmar Klüser an der Orgel und Arnim Klüser an der Klarinette stimmten die Gäste auf das gesellige Beisammensein ein. Die Kinder der Kindertageseinrichtung Löwenzahn in Alchen begrüßten den Pfarrer mit einem Lied. Sie hatten zudem ein Buch zusammengestellt, in dem zu lesen war, was ein Pfarrer so alles macht. Hier hieß es: „Der Pfarrer weiß über Weihnachten Bescheid. Er bastelt fürs Christkind die Geschenke.“
Kornelia Busch-Pfaffe überbrachte in Vertretung für Bürgermeister Eckhard Günther die herzlichen Grüße von Rat und Verwaltung. Mit Segenswünschen der Ev. Gemeinschaft Lindenberg und Alchen grüßte Waldemar Rinsdorf herzlich. Das gute Miteinander zwischen Kirchengemeinde und Missionsgemeinde Meiswinkel hob Bertram Müller hervor: „Dieses Miteinander wissen wir sehr zu schätzen und wollen es nicht mehr missen. Wir wünschen, dass Sie schnell ankommen.“ Von der Christus-Kirchengemeinde Siegen, in der Oliver Günther vor Jahren tätig war und ordiniert wurde, grüßte der Vorsitzende des Presbyteriums Dirk Hermann. Grußworte vom Männerkreis Oberholzklau, von Ortsvorsteher Wolfgang Schüler und dem CVJM Alchen folgten. Sie alle freuten sich über den neuen Pfarrer und hießen ihn herzlich willkommen. Pfarrkollege Ulrich Schlappa aus Büschergrund bot dem Neuen sofort einen Kanzeltausch an. Presbyterin Ulrike Steinseifer schilderte die dunklen Wolken mit den vielen Fragezeichen, die über dem Presbyterhimmel in Oberholzklau geschwebt haben. Vor anderthalb Jahren habe man die Beratung über Veränderungen bis 2025 begonnen. Sie seien schneller in die Gegenwart geraten als gedacht. Nun sei die Pfarrstelle wieder besetzt worden und „wir freuen uns auf die gemeinsame Zeit.“
Geboren wurde Oliver Günther 1973 in Halle. Aufgewachsen ist er in Herten. In Münster studierte er Theologie. Im Evangelischen Kirchenkreis Siegen ist er kein Unbekannter. War er doch 2003 Vikar in Kaan-Marienborn und in der Christus-Kirchengemeinde Siegen. 2006 wurde er zum Leitenden Sekretär in den CVJM-Kreisverband Siegerland berufen. Kurze Zeit später wechselte er auf eine Pfarrstelle ins Ruhrgebiet. 2011 trat er seinen Pfarrdienst in Feudingen im Kirchenkreis Wittgenstein an. Zwei Jahre später wurde er zum Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises Prignitz in Brandenburg gewählt. Jetzt ist er mit vielen Erfahrungen im Gepäck wieder im Siegerland angekommen.
kp
Text zum Bild : (Foto Karlfried Petri)
Das Presbyterium und ihr neuer Pfarrer Oliver Günther samt Superintendent Peter-Thomas Stuberg und weiteren Pfarrkollegen vor dem Backes am Pfarrhaus in Oberholzklau. Hier trifft sich regelmäßig der Männerkreis der Kirchengemeinde.
Im Bild: Oliver Günther (2. v. li.), Superintendent Peter-Thomas Stuberg (1. Reihe 3. v. li.). Ganz links im Bild Pfarrer Hans-Werner Schmidt.