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CVJM-Festival in der Siegener Innenstadt
Musik, Sport, Unterhaltung und viel Begegnung mit Botschaft
7.9.2016
„Begegne mir“ lautete das Motto des CVJM-Festivals in der Siegener Innenstadt. An drei Tagen und mit 18 Stunden Programm zeigten der CVJM-Kreisverband Siegerland und der ihm angeschlossene Posaunenverband vom 26. bis 28. August was das Vereinsleben und das gemeinsame Musizieren ausmachen können.
Mit Unterhaltung für Junge Leute startete der Freitagabend auf der Bühne auf der Siegbrücke Bahnhofstraße. City Groove mit den Bands „Fiete“ (Indie-Rock) aus Siegen und „Soundbar“ (Hip-Hop) aus Gummersbach war angesagt. Am vorgerückten Abend übernahmen DJ FreeG & Saymo'K die Plattenteller.
Währenddessen begann im fast voll besetzten Kirchenschiff der Martini-Kirche der Eröffnungsgottesdienst. Musikalisch hochwertig gestaltet vom Mitarbeiter-Ensemble der CVJM-Bläserschulung. Geistliche Impulse zur Begegnung mit sich selbst, mit Gott und mit anderen Menschen kamen von Friedemann Schmidt-Eggert, Militärseelsorger im Bundesverteidigungsministerium. Der ehemalige Leitende Obmann des Evangelischen Posaunendienstes in Deutschland ist eng mit den Posaunenchören verbunden.
Bei bestem Sommerwetter erklang am Samstagvormittag in der Siegener Innenstadt Posaunenmusik. Bläserinnen und Bläser aus etlichen der 56 Posaunenchöre des Verbandes mit etwa 850 aktiven Musizierenden ließen an 12 markanten Orten der Stadt ihre Instrumente erklingen und machten Siegen zu einer klingenden Stadt. Auf der Bühne war unterdessen andere Musik zu hören: Kinderchor, Trommlergruppe, Jugend-Chor, Jungscharchor. Zwischendurch konnten Kleinkunst und sportliche Höchstleistung bestaunt werden und informierte der CVJM über seine Angebote. Eine kurzweilige Mischung für Jung und Alt bis in den späten Nachmittag. Aber nicht nur passives Erleben war angesagt. Streetsoccer, Volleyball, Indiaca, Wasserrutsche oder das Baggerkarussell luden zum Mitmachen ein. Quirlig und vielfältig präsentierte sich der CVJM-Kreisverband mit etlichen der 57 Ortsvereinen an 14 Ständen in der Fußgängerzone in der Siegener Unterstadt. Begegnung pur an vielen Orten.
Ein besonderes Highlight bot der Samstagabend. „Brücke der Begegnung“ stand auf dem Programm. Es entpuppte sich als eine anspruchsvolle Serenade an den Ufern der Sieg mit fantastischer Musik und unglaublich viel Atmosphäre. Erstmals fand eine Großveranstaltung mit über 1000 Menschen an den neu gestalteten Siegterrassen, sowie am gegenüberliegenden Siegufer und auf der Oberstadtbrücke statt. Die neuen Innenstadtflächen erwiesen sich als voll kulturfähig.
Gestaltet wurde die Serenade durch den Kreis-Chor der Posaunenchöre im CVJM-Kreisverband mit etwa 250 Bläserinnen und Bläsern unter der Leitung von Ulrich Stücher und Ingo Gieseler. Hinzu kam das eigens für diesen Anlass gebildete vierzehnköpfiges Ensemble „Top of the peak“ unter der Leitung von Tobias Schütte, Schmallenberg. Das Ensemble bestand aus Musikern der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und namhaften Musikern des Siegerlandes.
Die beiden Formationen standen sich an den Siegufern gegenüber und musizierten eine filigrane Brücke aus Tönen und Worten. Erläuternd, mit geistlichen Impulsen versehen, führte Monika Gieseler durch das Programm. Choräle, Klassiker und zeitgenössische Kompositionen schlugen eine fulminante Klangbrücke zwischen den beiden Chören und den Zuhörern. Das Brückenfundament wurde gelegt mit „Festival Intrada“ von Michael Schütz und der Suite „Über die Elbe“ von Dieter Wendel. Höhepunkt des Abends war eine Auftragskomposition von Tobias Schütte mit dem Titel „Begegnung“ 2016“. Einander begegnende Musik über der Sieg. Aber auch die Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel beeindruckte sehr. In das Konzert einbezogen wurden die Zuhörer bei dem bekannten Taizé-Lied „Meine Hoffnung und meine Stärke, mein Licht, Christus meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.“ Es wurde intoniert in einer Komposition von Benjamin Eibach, Musiklehrer am Evangelischen Gymnasium. Mit der Choralkantate von Johann Sebastian Bach „In allen meinen Taten“ und dem Abendlied von William Henry Monk „Bleib bei mir, Herr“ klang das beeindruckende abendliche Ständchen am Siegufer aus.
„Schlussakkord – Begegnung erleben“ hieß es am Ende des dreitägigen Festivals am Sonntagnachmittag in der Siegener Innenstadt. Ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm, musikalisch ausgefüllt von der Band Awake und dem Kreis-Chor der Posaunenbläser, machte die Vielfältigkeit von Begegnungen deutlich. Kurze biblische Impulse von Zachäus, dem Jesus begegnet und Zeit für ihn hat, von Jesus, der die Begegnung mit Gott in der Stille suchte oder den Jüngern, die auf dem Weg nach Emmaus unterwegs sind und denen Jesus zunächst völlig unerkannt begegnete. Begegnungsabende mit Flüchtlingen des CVJM Dreis-Tiefenbach und ehrenamtlichem Einsatz im CVJM-Beirat für Integration zeigten etwas von der Bereicherung, die Begegnungen für alle Beteiligten mit sich bringen können.
Barrierefreiheit wurde beim CVJM-Festival groß geschrieben. Das Programm gab es auch in Blindenschrift und der Auftaktgottesdienst in der Martini-Kirche und der Schlussakkord auf der Bühne wurden sowohl mit Hörschleife unterstützt als auch von Gebärdendolmetscherinnen in Gebärdensprache übersetzt.
Zum ersten Mal fanden das CVJM-Kreisfest und das Kreisposaunenfest gemeinsam statt. Kreativität, Inhalt, Ehrenamt und Wetter spielten zusammen und boten ein gelungenes CVJM-Festival mitten in der City mit einem Höhepunkt am Samstagabend.
kp
Text zum Bild: (Fotos Karlfried Petri)
Soundbar aus Gummersbach bot Unterhaltung für Freunde des Indie-Hip-Hop.
Der Auftaktgottesdienst in der Martini-Kirche mit 450 Besuchern.
Die „Brücke der Begegnung“, eine Serenade am Siegufer, zog über 1000 Zuhörer an.
Volleyball und viele andere Spielemöglichkeiten luden zum Ausprobieren ein.
Ein gelungener Schlussakkord zeigte bereichernde Begegnungen, die in der Bibel beschrieben werden, zwischen Menschen in der CVJM-Arbeit und zwischen Menschen und Gott auf.