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Hinhören, einwirken lassen, mitgehen und begleiten
Pfarrerin Silke Panthöfer neue evangelische Seelsorgerin am Kreisklinikum
21.9.2016
In einem feierlichen Gottesdienst in der evangelischen Kirche in der Dautenbach wurde am vergangenen Sonntag (18. September 2016) Pfarrerin Silke Panthöfer von Superintendent Peter-Thomas Stuberg in die Pfarrstelle der Krankenhausseelsorge im Kreisklinikum Siegen eingeführt.
Auf der Einladungskarte zur Einführung stand das Gotteswort: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ (2. Timotheus 1, 7)
Dieses Bibelwort nahm Superintendent Peter-Thomas Stuberg auf. In einem Krankenhaus in dem operiert werde, Medikamente verabreicht würden und technische Untersuchungen und Behandlungen stattfänden, habe sie als Pfarrerin nicht mehr als eine Botschaft. Die Krankenhausseelsorgerin bringe keine dinglichen Mittel mit. Sie habe lediglich Zeit und sich selbst. Damit habe sie allerdings nicht nichts in der Hand. „Erinnere dich daran, was vorhanden ist“, schreibe Paulus an den Timotheus mit dem Hinweis auf die Gegenwart des Geistes Gottes. Der habe eine besondere therapeutische Wirkung. Diese Kraft des Geistes Gottes benötige auch die Seelsorgerin selbst, wenn ihr Kraft fehle. Der Geist der Liebe werde benötigt, um sich immer wieder neu auf andere Patienten einzustellen. Hinhören, einwirken lassen, mitgehen und begleiten sei Teil der Aufgabe einer Klinikseelsorgerin. Diese Stärke habe Pfarrerin Panthöfer schon in der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle entfaltet. Stuberg: „Sie haben sich intensiv auf diese ihre erste Pfarrstelle vorbereitet und freuen sich auf die neue Aufgabe.“
Aber nicht nur Patienten, auch die Mitarbeitenden des Kreisklinikums würden sich ihr anvertrauen, wenn sie Zuspruch bräuchten. Superintendent Stuberg: „Der Geist Gottes will Ihre Arbeit begleiten. Das ist nicht nichts, das ist die Fülle.“
Mit Segensworten und Handauflegen führte Superintendent Peter-Thomas Stuberg und Pfarrkolleginnen und -kollegen Silke Panthöfer in ihr neues Amt ein.
In ihrer Predigt ging die Seelsorgerin in leisen Tönen auf existenzielle Krankenhauserfahrungen ein. Sie griff eine Begebenheit aus dem Markusevangelium auf. (Markus 4, 35–41) Die Jünger Jesu im Boot auf dem tosenden Meer. Angst macht sich breit. Jesus ist hinten im Boot und schläft. Eine Situation, die im übertragenen Sinne im Krankenhaus oft erlebt wird und Fragen aufwirft. Worauf vertrauen wir? Was kann uns tragen? Wo ist Gott? Panthöfer: „Glaube ist nicht keine Angst zu haben, sondern nicht in Angst zu erstarren.“ Die Seelsorgerin wird im Krankenhaus, wo sie schon seit zwei Wochen Dienst tut, angesprochen: „Ich weiß nicht mehr weiter. Beten Sie mit mir.“ Gleichsam: Bitte, mach den Sturm weg. Die Jünger gewannen Hoffnung durch Perspektivwechsel. Das Wesentliche, so die Theologin, kommt von Gott, ist Geschenk und Gnade.
Nach dem Gottesdienst hatte der Kirchenkreis zu einem Empfang im benachbarten Gemeindehaus geladen.
Pfarrerin Panthöfer nimmt den Dienst im Kreisklinikum bereits seit Anfang des Monats wahr. Sie wurde als Inhaberin einer Kreispfarrstelle vom Superintendenten dem Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Weidenau zugewiesen, da sich das Kreisklinikum in deren Gemeindegebiet befindet. Im Namen des Presbyteriums der Kirchengemeinde Weidenau hieß Presbyter Helmut Otto die neue Krankenhausseelsorgerin herzlich willkommen. Aber auch die Kollegen aus den anderen Krankenhäusern freuten sich über die personelle Verstärkung.
Die in Siegen geborene Panthöfer studierte Theologie in Bethel/Bielefeld und Marburg. Nach dem Ersten Theologischen Examen absolvierte sie eine Weiterbildung in klinischer Seelsorge in Kassel. In der zweijährigen Wartezeit bis zum Beginn des Vikariats arbeitete sie in einer Institution der Behindertenhilfe in Marburg. An das Vikariat in der Evangelischen Schalom-Gemeinde in Dortmund-Scharnhorst und das Zweite Theologische Examen schlossen sich ein Sondervikariat im Hessischen Diakoniezentrum Hephata in Schwalmstadt-Treysa (Evangelische Kirche von Kurhessen Waldeck) sowie weitere Tätigkeiten dort an.
2004 kam Silke Panthöfer in den Kirchenkreis Siegen. Sie arbeitete als Pfarrerin im Entsendungsdienst zunächst im Frauenreferat. Nach einer Weiterbildung in Körperorientierter Seelsorge am Seelsorgeinstitut Bethel wechselte sie 2012 in die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle und schloss eine Weiterbildung in Psychologischer Beratung am Evangelischen Zentralinstitut für Familienberatung in Berlin ab.
kp
Text zum Bild: (Foto Karlfried Petri)
Pfarrerin Silke Panthöfer ist die neue evangelische Seelsorgerin am Kreisklinikum Siegen.
Im Bild von links erste Reihe: Pfarrerin Silke Panthöfer, Superintendnet Peter-Thomas Stuberg und Pfarrerin Katarina Wangemann.