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Pfarrerin Helma Land in den Ruhestand verabschiedet
14.6.2017
„Gott loben mit Spazierengehen und Kuchenbacken.“ Das sind die ersten Pläne von Pfarrerin Helma Land für ihren Ruhestand – auch wenn sie sich daran selbst erst noch gewöhnen muss.
Mehr als 27 Jahre lang war Land Pfarrerin in der Kirchengemeinde Deuz. Ursprünglich als Krankheitsvertretung gekommen, wurde sie zur großen Konstante in der Gemeinde.
Ruhig, aber pointiert hielt die „Frau der leisen Töne“ ihre Verabschiedungspredigt am Trinitatis-Sonntag. Diese war kein leichter Stoff: Epheser 1, 3-14 besteht in der griechischen Bibelausgabe aus einem einzigen Satz – dem längsten der griechischen Literatur. Von Paulus' Begeisterung für das dreifaltige Wirken Gottes handelt er.
Vom Segen überrascht
„Wo habe ich selbst diesen Segen erfahren in all den Jahren?“ Oft im Stillen, aber manchmal auch überraschend deutlich wie 2014 nach der Konfirmation eines Jungen mit Down-Syndrom. Dieser wusste, dass die Pastorin durch einen Bandscheibenvorfall angeschlagen war. So ging er nach dem Gottesdienst zu ihr, legte ihr entschlossen die Hände auf und segnete sie: „Damit es dir besser geht.“
Neben dem Konfirmandenunterricht an der Förderschule am Sonnenhang lagen Land die Frauenhilfs- und Seniorenarbeit besonders am Herzen. „Am meisten vermissen werde ich es, jeden Tag mit den Menschen der Gemeinde Zeit zu verbringen. Andererseits… endlich nicht mehr nach dem Terminkalender leben zu müssen wird auch schön.“
"Land in Sicht!"
Die gebürtige Gelsenkirchenerin und gelernte Gärtnerin kam über den zweiten Bildungsweg in den Pfarrdienst. Als dann 1989 in Deuz ein Pfarrer erkrankte und der andere, Matthias Weissinger, unter der Arbeit zusammenzubrechen drohte, kam sie zu Hilfe. „Eine Woche später“, erzählte Weissinger, „konnte ich der Gemeinde verkünden: Land in Sicht!“
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Foto oben: Pfarrerin Helma Land mit Superintendent Peter-Thomas Stuberg (l.), Pfarrer Bernd Münker (r.), Pfarrer Tim Winkel und dem Presbyterium.
Text und Fotos: Stefanie Bald