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Kinderkunstwoche Wenden
Zeitreise zu schrägen Typen

31.7.2018

Rund um das Evangelische Gemeindehaus in Wenden waren in der Woche vom 23. bis 27. Juli laute Stimmen vieler Kinder zu hören. Hinter dem Haus war eine 6 m x 2,60 m große Plattenwand aufgebaut, an die Jugendliche unter Anleitung ein Graffiti aufsprühten. So langsam konnte man erste Konturen erahnen. Ein Astronaut im Weltraum war als Bildmotiv ausgewählt. Ein Zeitreisender? Julian Irlich, Graffitikünstler aus Brachbach, zeigte den Jugendlichen fachgerecht mit Sprühdose und Farbe umzugehen. „Irlich muss also nicht nur das künstlerische Handwerk verstehen, sondern auch mit Jugendlichen umgehen können“, erklärte Jugendreferentin Lisa Lendzian. „Der kann das echt gut“, merkte Niclas an, der sich gerade von seinem Sprüheinsatz erholte.

Zum fünften Mal fand im Evangelischen Gemeindehaus Wenden die Kinderkunstwoche in den Sommerferien statt. Wie in den vergangenen Jahren kamen die Kinder überwiegend aus Wenden, aber auch aus Freudenberg, Seelbach und anderen Ortschaften der Kirchenkreisregion. Die Wendener Kinderkunstwoche hat sich in den wenigen Jahren einen guten Ruf erworben. Es ist ein gefragtes Sommerferienevent.

In den vergangenen Jahren entstanden mit Hilfe der Kinderkunstwochen große Figuren aus Pappmaschee oder am evangelischen Gemeindehaus eine Kletterarche und eine Feuerstelle. Und die Kinder und Jugendlichen sind jedes Jahr mit Begeisterung dabei. In diesem Jahr waren  30 Kinder im Alter von 8 bis 11 Jahren für die ganze Woche angemeldet. Lisa Lendzian: „Wir haben immer Kinder auf der Warteliste. Viele wollen gerne mitmachen, aber es muss auch zahlenmäßig bewältigt werden.“ Dazu kommen noch 20 Jugendliche, die zum ersten Mal bei einer solchen Projektwoche als Mitarbeitende dabei sind. Für sie hat Volker Peterek, Leiter des Referates für Jugend und Gemeindepädagogik im Evangelischen Kirchenkreis Siegen, ein eigenes Programm zusammengestellt. Sie konnten lernen, wie man in Gruppen Spiele erklärt und anleitet. Oder was man machen kann, wenn ein Kind nicht mitspielen will. Das Gelernte probierten die Jugendlichen anschließend vor Ort aus.

Auf eine „Zeitreise zu schrägen Typen“ machten sich die Kinder und Jugendlichen morgens um 9 Uhr im Gemeindesaal. Sie begleiteten diesmal eine Reiseleiterin und einen Fotografen nach Jericho. Dort trafen sie auf den kleinen Zöllner Zachäus und den blinden Bettler Bartimäus. Die beiden kamen nicht immer gut miteinander aus. Das änderte sich, als sie Jesus begegneten. Sie finden zueinander. Der blinde Bartimäus kann wieder sehen und Zachäus lernt, dass Geld nicht alles im Leben ist. Lisa Lendzian: „Die Kinder erfahren, dass Gott der Freund aller Kinder ist und das Freunde im Leben wichtig sind.“ Die Kulissen für das biblische Theaterspiel haben die jugendlichen Mitarbeiter unter Anleitung von Kunstpädagogin Lisa Lendzian gemalt.

Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Lisa Lendzians Mutter Petra hat die Küche und die Ehrenamtlichen fest im Griff. Die Crew zaubert immer etwas Leckeres auf den Mittagstisch.

Das fertige Graffiti-Bild findet einen Platz in einem Mehrzweckraum im Untergeschoss des Gemeindehauses. Hierfür hatte sich Axel Lendzian, Lisas Vater, eine geniale Holzgerüst-Konstruktion ausgedacht und hergestellt, die vor die Zimmerwand „gespannt“ wurde. An ihr wurden die Platten des Bildes mit Magneten befestigt, ohne dass die Hauswand von innen beschädigt werden musste. Die Besonderheit des Bildes: Über eine Fernbedienung leuchtet der Himmel in verschiedenen Farben. Zudem kann bei Bedarf die Graffiti-Kunst gegen ein anderes Bild ausgetauscht werden.

Für die fünfte Kinderkunstwoche hatte sich das Mitarbeiterteam etwas Besonderes ausgedacht. Zwei Tage lang war auf dem großen Platz am Gemeindehaus die Soccer-Arena des CVJM-Kreisverbandes Siegerland aufgebaut, die ständig zum Ballspielen genutzt wurde. Lisa Lendzian: „Das kam super an.“ Hinzu kam an anderen Tagen eine Hüpfburg des Kreisjugendringes Olpe und – bei den hochsommerlichen Temperaturen sehnsüchtig erwartet – ein Planschbecken für Wasserspiele.

Es hatte sich bewährt, dass der Donnerstag als Vater-Kind-Tag angelegt ist. Da kamen auch diesmal nachmittags die Väter hinzu, um mitzuhelfen. So erhielt die Kletterarche einen neuen Anstrich, damit sie auch künftig Wind und Wetter trotzen kann und noch lange als Spielgerät erhalten bleibt. An diesem Tag sorgte ein Dönergrill für eine zünftige Verpflegung.

Mit einem Familiengottesdienst am Sonntagmorgen ging im Evangelischen Gemeindehaus Wenden eine kreative Kinderkunstwoche zu Ende.

kp

Unter fachkundiger Anleitung von Julian Irlich entsteht das Bild: „Zeitreise zu schrägen Typen“. Fotos Karlfried Petri

 

Pause vom konzentrierten Graffiti-Sprühen

 

Das fertige Kunstwerk. (Fotos: Lisa Lendzian).

 

Vor dem Gemeindehaus werden Spiele, wie 4 square, ausprobiert.

 

Die Jugendlichen lernen im Gemeindesaal, wie man Spiele anleitet.

 

Im Zelt sind die Kinder und Jugendlichen gespannt, was es zu essen gibt.

 

Die Küchenleitung Petra Lendzian (li.) und „Hilfskoch“ Volker Peterek, Leiter des kreiskirchlichen Referates für Jugend und Gemeindepädagogik haben die Verpflegung der Kinder und Jugendlichen im Griff.

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