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Ein begnadeter Netzwerker verlässt den Ev. Kirchenkreis Siegen
Öffentlichkeitsreferent Karlfried Petri in den Ruhestand verabschiedet
20.3.2019
In einem feierlichen Gottesdienst in der Salchendorfer Erlöserkirche ist am Sonntag, 17.03.2019, der langjährige Öffentlichkeitsreferent des Ev. Kirchenkreises Siegen Karlfried Petri von Superintendent Peter-Thomas Stuberg in den Ruhestand verabschiedet worden. Vor den Gästen in der voll besetzten Kirche dankte Stuberg Petri für die erfolgreiche Zusammenarbeit in den letzten Jahren und wünschte ihm und seiner Familie für den neuen Lebensabschnitt Gottes Segen.
Dass mit Karlfried Petri kein Unbekannter den Kirchenkreis verlässt, wurde an der Vielzahl der Besucherinnen und Besucher deutlich, die ihn an seinem letzten offiziellen Tag als Öffentlichkeitsreferent begleiteten und dem Gottesdienst beiwohnten. Vielmehr verlässt mit Petri ein kleines Stück Geschichte den Kirchenkreis, hat er nicht zwanzig Jahre lang die kirchliche Öffentlichkeitsarbeit mit viel Gespür für Ton, Bild und Text organisiert, instituiert und geleitet.
Dass er nun in einer Kirche seiner Heimatgemeinde in den Ruhestand verabschiedet wurde, beschrieb Pfr. Martin Schreiber, der den Gottesdienst hielt, stellvertretend für die Kirchengemeinde mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Man werde ihn als „Petri im KKA“ vermissen, freue sich jedoch sehr, so Schreiber, dass er sein Engagement weiterhin in die Gemeinde einbringen werde.
Petri selbst predigte im Anschluss über Worte aus dem dritten Kapitel des Johannesevangeliums. „Wie geht es Gott mit seinen Menschen?“ Dieser Frage ging Petri vor dem Hintergrund der vor kurzem begonnenen Passionszeit auf den Grund. Mit einer klaren Antwort: Im gekreuzigten Jesus zeige sich die Liebe und Barmherzigkeit Gottes zu uns. Die Botschaft von der freien Gnade Gottes stehe wie ein „Ja“ über dem Leben jedes Einzelnen. Wer dies für sich annimmt, erlebt eine veränderte Perspektive auf das Leben: Ein Stück vom Himmel schon auf Erden.
So war die Predigt für Petri gleichzeitig auch eine persönliche Rückschau auf sein Leben und seinen Dienst im „Haus der Kirche“. Dort wird man ihn nicht nur als Kollegen, sondern auch als Weggefährten vermissen, der er manchem in den letzten zwanzig Jahren dort geworden ist.
Superintendent Peter-Thomas Stuberg dankte Petri im Anschluss offiziell herzlich für die langjährige Zusammenarbeit. „Eine Zeit, in der viel passiert ist.“ Man habe facettenreich produziert, reagiert und kirchliches Geschehen transparent nach außen getragen. Petri habe als Öffentlichkeitsreferent damit einen besonderen Dienst erfüllt, der in gewisser Weise auch biblisch begründet sei, so Stuberg: „Die kirchliche Öffentlichkeitsarbeit und der Anspruch an sie ist eng mit den Aufträgen an Kirche verknüpft, das Evangelium zu den Menschen zu bringen und gleichzeitig hinzuhören, was genau die Menschen denken, glauben und erwarten.“ Hierin bestehe die Drehachse kirchlicher Öffentlichkeitsarbeit, die aufmerksam, empathisch und empfindsam betrieben werden müsse. Petri habe dabei ein besonderes Gespür bewiesen, nicht nur das Interesse und Geschehen auf Ebene der Kirchengemeinden, sondern auch die Entwicklungen im Haus der Kirche „sorgfältig, liebevoll und mit viel Herzblut“ nach außen zu tragen. Ein unabdingbarer Dienst für eine Kirche, die bewusst öffentlich ist und bleiben will.
Im Anschluss entpflichtete Stuberg im Namen des Kreissynodalvorstandes Karlfried Petri von seinem Dienst. Mit einem biblischen Votum wurden Petri und seiner Familie Segenswünsche zugesprochen, die sie in den neuen Lebensabschnitt begleiten sollen.
Auch während des Empfangs nach dem Gottesdienst wurde erlebbar, dass mit Karlfried Petri nicht nur ein erfolgreicher Öffentlichkeitsreferent, sondern auch ein allseits beliebter und geschätzter Kollege in den Ruhestand geht. Bernd Tiggemann, Leiter der Stabstelle für Kommunikation im Landeskirchenamt Bielefeld, beschrieb ihn als einen „bedeutenden Netzwerker“ und richtete Grüße von Präses Annette Kurschus aus, die Petri noch in ihrer Zeit als Superintendentin im Ev. Kirchenkreis Siegen erlebt hat. Auch Pfr. Thomas Ijewksi aus Freudenberg blickte in einem Grußwort auf wegweisende Kontakte mit Petri zurück, ebenso wie Heike Dreisbach, Referentin für Erwachsenenbildung im Ev. Kirchenkreis Siegen, die für Petri eine kleine „Zitatesammlung“ von ihm geäußerter Lebensweisheiten zusammengestellt hatte.
Superintendent Stuberg dankte Karlfried Petri anschließend noch einmal persönlich für die gemeinsame Zeit. Er hob hervor, dass Petri als Öffentlichkeitsreferent des Ev. Kirchenkreises Siegen große Fußtapfen hinterlasse und einen bedeutsamen Dienst für die evangelische Kirche in dieser Region geleistet habe.
Karlfried Petri war vor seiner Zeit als Öffentlichkeitsreferent des Ev. Kirchenkreises Siegen 25 Jahre lang bei der Stadt Siegen beschäftigt und dabei unter anderem als persönlicher Referent des Bürgermeisters im Bürgermeisterreferat tätig. Nach seinem Wechsel ins „Haus der Kirche“, war und ist er der einzige nicht-theologische beamtete Öffentlichkeitsreferent in der Westfälischen Landeskirche. Dabei hat er die Öffentlichkeitsarbeit des Kirchenkreises Siegen in ihren frühen Strukturen erlebt und im Laufe der Zeit ein umfangreiches Konzept für die kirchliche Öffentlichkeitsarbeit in der Region geschaffen, das untrennbar mit seiner Person und seiner Handschrift verknüpft ist.
Musikalisch gestaltet wurde der Festgottesdienst zu Petris Verabschiedung von Sebastian Strunk an Orgel und Klavier sowie dem CVJM-Posaunenchor Zeppenfeld/Wiederstein unter Leitung von Dr. Benjamin Eibach.
Text und Foto: Miriam Müller-Schewtschuk
Karlfried Petri wird von Superintendent Peter-Thomas Stuberg in den Ruhestand verabschiedet. Im Namen des Kreissynodalvorstands entpflichtete der Superintendent Petri von seinem Dienst und sprach ihm und der Familie Segenswünsche für den neuen Lebensabschnitt aus.