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'Wie Nuss und Nussschale'
Ordination von Pfarrerin Mirjam Klein in der Kreuzkirche Kreuztal
4.12.2020
Am vergangenen 1. Adventssonntag, den 29. November, wurde Pfarrerin im Probedienst Mirjam Klein durch den Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises Siegen, Peter-Thomas Stuberg in der Kreuzkirche in Kreuztal ordiniert. Pfarrer Thies Friedrichs und der ehemalige Mentor von Pfarrerin Klein, Pfarrer Armin Kunze, haben hierbei als Assistenten mitgewirkt. Seit mehr als einem Jahr ist Pfarrerin Mirjam Klein in der Kirchengemeinde im Nordsiegerland als Pfarrerin im Probedienst tätig. „Sie ist in der Gemeinde gut angekommen“, so Pfarrer Thies Friederichs. Der Coronaschutzverordnung folgend musste die Zahl der Gottesdienstbesucher deutlich begrenzt werden. Das tat der Herzlichkeit in diesem Gottesdienst jedoch keinen Abbruch. Bisherige Wegbegleiter, Freunde und Familienangehörige feierten gerne diesen für Pfarrerinnen und Pfarrer so bedeutsamen Gottesdienst mit. Bei der Ordination beauftragt die Landeskirche eine Theologin oder einen Theologen mit der Verkündigung sowie der Verwaltung der Sakramente, also der Taufe und des Abendmahls. Sie ist Voraussetzung für die Übernahme einer Pfarrstelle.
In seiner Predigt stellte der Superintendent die Besonderheit und Einzigartigkeit der Ordination nicht nur als rechtliche Voraussetzung für den Pfarrdienst heraus. Die Beauftragung zur Verkündigung des Evangeliums stellt die äußere Form für eine eigene innere Berufung dar. „Beides verhält sich zueinander wie die äußere Nussschale zu ihrem inneren Fruchtkern, der Nuss“, sagte er. Stuberg hob zuvor die verantwortungsvollen Aufgaben des Pfarrdienstes hervor. Bei all den Fähigkeiten wie zuzuhören, zu sehen, zu trösten und zu verkündigen, benötige es besonders die befreiende Gegenwart des Heiligen Geistes, so der Superintendent. Dabei bezog er sich auf den Bibelvers: „Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“. Diese Freiheit zu verkündigen und zu erleben, wie diese bei den Menschen Raum greife, gehört wohl zu den schönsten Erfahrungen im Pfarrdienst, so der Superintendent.
Unter der Fürbitte und zahlreichen Segensvoten wurde Mirjam Klein dann für den Pfarrdienst ordiniert.
In ihrer anschließenden Predigt über Sacharja 9,9-10 erläuterte sie die Bedeutung der Adventszeit, die auch für sie persönlich mit ganz gespannter Vorfreude auf Heilig Abend und Weihnachten verbunden sei. Doch gerade in diesem Jahr sei es anders, sagte sie. Vielen geht die bevorstehende Advents- und Weihnachtszeit an die körperliche und seelische Substanz. Dennoch gälte aber die biblische Einladung: „Tochter Zion, freue dich sehr!“. Auch wenn diese Vorfreude gedämpfter erscheine, sei allein das Wunder von der Geburt Jesu ein Grund, diese teils kindliche Vorfreude aufleben zu lassen. Die Worte aus dem Sacharjabuch von vor 2.500 Jahren weisen bereits auf die Besonderheit des Weihnachtsereignisses hin, dass „nicht von dieser Welt ist, aber das in diese Welt kommt.“ Deswegen ist es für die frisch ordinierte Pfarrerin trotz der momentanen Situation ein mit Freude und Spannung erwartetes Fest.
Nach diesen hoffnungsvollen Worten konnten die Gäste nach dem Gottesdienst mit einem Sekt „to go“ auf Mirjam Klein anstoßen. Ein eigentlich vorgesehener Empfang musste aus Gründen des Infektionsschutzes ausfallen.
Ab Mitte Dezember wird Pfarrerin Mirjam Klein ihren Dienst unterbrechen und in Mutterschutz und Elternzeit gehen. Pfarrerin Mirjam Klein wurde in Wuppertal geboren und wuchs in Sprockhövel am Rande des Ruhrgebiets auf. Sie studierte in Bochum Theologie und absolvierte ihr Vikariat in Ennepetal.
Bei der Ordination beauftragt die Landeskirche eine Theologin oder einen Theologen mit der Verkündigung sowie der Verwaltung der Sakramente, also der Taufe und des Abendmahls. Sie ist Voraussetzung für die Übernahme einer Pfarrstelle.
Bild 1: Ordination von Pfarrerin Mirjam Klein
Bild 2: Einsegnung durch Superintendent Peter-Thomas Stuberg
Bild 3: Mirjam Klein predigt über die bevorstehende Adventszeit
Text und Bild: Mathias Waldenburger