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Was im Leben trägt
Gemeinsame Mitarbeitendenschulung von Evangelischem Kirchenkreis Siegen und CVJM-Kreisverband Siegerland

8.10.2012

Über 90 Jugendliche aus der Evangelischen Jugend des Kirchenkreises Siegen und Vereinen des CVJM im Siegerland trafen sich am vergangenen Samstag (29. September 2012) im Evangelischen Gymnasium Weidenau zu einer ganztägigen Fortbildungsveranstaltung. „Tragflächen in der Jugendarbeit“ heißt die Veranstaltung, die nach dem guten Start im vergangenen Jahr nun eine Fortsetzung fand.

Mit fetziger Musik wurden die Jugendlichen in der Arche des Gymnasiums begrüßt und stimmten in den Gesang ein: „Du tust meiner Seele gut.“ Eine eigens zusammengestellte Band unter der Leitung von Jugendreferent Arnd Kretzer (Gitarre) und CVJM-Kreissekretär Martin Ditthardt (Flügel) begleitete die modernen Kirchenlieder der Jugendlichen.
„Spontan, launisch, sensibel, unsensibel und verheiratet mit der Frau, die am besten zu mir passt.“ Mit diesen Worten stellte sich Torsten Hebel auf Anfrage von Jugendreferentin Melanie Grybel vor. Hebel, der als predigender Schauspieler in ganz Deutschland unterwegs ist und seit 2007 für das Sozialprojekt [’blu:boks] in Berlin arbeitet, antwortete auf die Frage, was er den Jugendlichen mit auf den Weg geben möchte: „Hoffnung“.

Humorvoll und unterhaltsam erzählte Torsten Hebel aus seinem Leben und von seinem Glauben. Hebel: „Ich habe kein Patentrezept. Ich kann auch nicht sagen, wie das Leben funktioniert. Aber so wie Du bist, darfst Du sein, bist Du richtig und gut. Auch mit Deinem Zweifeln und Glauben, die zum Leben dazugehören.“ Den Jugendlichen gab er Ratschläge mit auf den Weg, die im Leben tragen. Hebel: „Eine gute Beziehung zu Dir selbst ist wichtig. Das Du mit Dir selbst klarkommst ist wichtig, um Glauben zu können.“ Wichtig ist für Hebel aber auch eine gute Beziehung zu anderen Menschen. „Beziehungen machen glücklich und tragen durchs Leben. Beziehungsarmut und emotionale Armut führen zu geringer sozialer Kompetenz.“ Aber auch göttliche Spiritualität hält der Referent für lebenswichtig. Dadurch bleibt der Mensch nicht bei sich selbst, sondern hat eine Ebene, die eine andere Wertigkeit gibt. Hebel: „Gott hat mir etwas gegeben, das ich mir nicht selbst geben kann. Du bist bedingungslos geliebt. Das habe ich im Alter von 30 Jahren begriffen.“

In zwölf Workshops vormittags und nachmittags hatten die Ehrenamtlichen Gelegenheiten, sich in speziellen Bereichen ihrer Arbeit weiterzubilden. Jugendarbeit braucht finanzielle Unterstützung. Aber wie kommt man an Zuschussgelder und für was gibt es Zuschüsse? Kinder und Jugendschutz werden in der Evangelischen Jugendarbeit und im CVJM groß geschrieben. Anfassen erlaubt? Diese Frage stellt sich immer wieder in der Gruppen- und Freizeitarbeit. Sport und Spiel durften nicht fehlen. Viele Spielideen für Gruppenarbeit konnten ausprobiert werden. Ingo Müller, Jugendreferent aus Neunkirchen, der die Sport- und Spielaktionen betreute: „Tut euch nix.“ Tipps zur Veranstaltungsmoderation konnten sich die Jugendlichen ebenso in Workshops mitnehmen wie Techniken zum Konfliktmanagement. Die Ergebnisse des Lobpreis- und Bandworkshops wurden beim Tagesabschuss bestaunt.

Aber auch Zeit zum Gespräch, zu Begegnungen und die Möglichkeit andere Mitarbeitende kennen zu lernen, war reichlich vorhanden. Während der Mittagszeit konnten sich die Jugendlichen an Ständen über die Angebote des CVJM, die Jugendarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen, einiger Kirchengemeinden oder des Weltladens informieren. Großer Andrang herrschte immer wieder am Büchertisch.
kp

Text zum Bild: (Foto Karlfried Petri)

Bild oben
Ein herzliches Dankeschön an Torsten Hebel.
Im Bild von links: die leitende CVJM-Kreissekretärin Dorothee Pfrommer, Torsten Hebel und Anja Hillebrand, Leiterin des Referates für Jugend und Gemeindepädagogik.

Impressionen:

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