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Lebensnah und Diakonisch
Evau-Schüler stellen Diakonie-Projekte vor
19.12.2013
Es gehört zur Schullaufbahn des Evangelischen Gymnasiums in Weidenau, dass die Schüler der Klassen 11 ein sogenanntes Diakonie-Praktikum absolvieren. Dies ist mit dem Leitbild der Schule verbunden, bemerkt Dr. Astrid Greve, Lehrerin am Evau. Gleichzeitig besteht die Aufgabe, eigenständig ein mit dem Praktikum zusammenhängendes Thema zu erarbeiten und in der Schule zu präsentieren. Jetzt waren es sechs Kurse insgesamt, die in den Fächern Kunst, Biologie, Erdkunde, Sport, Englisch und Sozialwissenschaft immer in Kombination mit dem Fach Religion ihre Ergebnisse vorstellten. Jede Fächerkombination hatte ein Oberthema, dem die Spezialthemen der Schülergruppen zugeordnet werden mussten. „Sprache verbindet“, hieß es beispielsweise bei Englisch-Religion. Eine Englandreise erbrachte neue Erkenntnisse. In Behinderteneinrichtungen oder bei der Tafel konnten die Schüler Lebenseindrücke gewinnen. „Therapie“ war das Stichwort für Sport und Religion. Zwei Schülerinnen besuchten kürzlich mit der Kirchenkreisdelegation Kirchengemeinden in Tansania.
Superintendent Peter-Thomas Stuberg kam im Gymnasium vorbei, um sich von den Praktika-Ergebnissen einen eigenen Eindruck zu machen. Stuberg: „Ich finde es gut, dass es an unserem Gymnasium solche Diakonie-Praktika gibt. Es sind wertvolle Lebenserfahrungen, die die Schüler sammeln.“
Sina Erdmann und Robin Daamen absolvierten ein Praktikum in einer Kindertageseinrichtung in Buschhütten. „Es ist genug für alle da“, lautete ihr Thema, das sich mit Ernährung und Bildung beschäftigte. Dabei zogen sie Vergleiche zwischen Deutschland und Sri Lanka. In der Kindertageseinrichtung kochten, bastelten und lasen sie mit den Vorschulkindern der Einrichtung. Sie lernten kennen, wie hier die Kinder auf ihre Schulzeit vorbereitet werden. In Sri Lanka sieht das anders aus. Stiftungen engagieren sich in dem Inselstaat, um die Bildungsangebote der Kinder zu verbessern, weiß Sina Erdmann. Dort besteht die Schulpflicht nur bis zum 14. Lebensjahr. Robin Daamen: „In Sri Lanka lernen die Kinder Grundlegendes für das Leben, während hier die Kinder mehr auf die Schule vorbereitet werden.“ Internetrecherche und Stiftungsinformationen halfen den Schülern, die Situation in Sri Lanka zu ermitteln.
In der Arche, der Aula des Evau, wurde ein Film gezeigt. Luca Schwedes, Jonas Reppel und Joshua Wilhelm haben über das Thema „Helfen durch Sport“ gearbeitet. Ein Praktikum bei Sportler ruft Sportler (SRS) in Altenkirchen gab einen Einblick in die christliche Sportarbeit. Der Verein setzt sich mit der Sportarbeit ein für die Resozialisierung von Strafgefangenen. Sie helfen ihnen, nach dem Gefängnisaufenthalt wieder Fuß zu fassen in der Gesellschaft und vermitteln christliche Werte. Die Schüler haben einen Film gedreht und Mitarbeitende zu der Sportarbeit interviewt. Luca Schwedes: „In dem Praktikum bei SRS habe ich viel gelernt und konnte eine von SRS betreute Sportgruppe an einer Hauptschule erleben. Der persönliche Kontakt ist bei dieser Arbeit wichtig.“
Nach dem Film wurde den Schülern eine besondere Herausforderung geboten. Die Gruppe musste eine etwa 1,30 m hohe Stange überwinden, ohne diese zu berühren. Alle Mitglieder der Gruppe mussten es schaffen. Die Schüler überlegten kurz und gingen dann ans Werk. Es klappte nur, wenn sich jeder von den anderen helfen ließ. Alleine schaffte man es nicht.
kp
Text zum Bild: (Foto Karlfried Petri)
Superintendent Peter-Thomas Stuberg im Gespräch mit Sina Erdmann und Robin Daamen (v. rechts). Er informiert sich über die Diakonie-Praktika am Evau. Die Schüler berichten von ihren Projektthemen und Erfahrungen.
Alleine schafft man es nicht. Neben Informationen über die Resozialisierungsarbeit des Vereins Sportler ruft Sportler in Altenkirchen konnten Erfahrungen gemacht werden. Eine Gruppe kommt geschlossen nur auf die andere Seite der Stange, wenn sie sich gegenseitig helfen.