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50 Jahre Evau
Evau-Theater: Das besondere Leben der Hilletje Jans

18.6.2014

Die kleine Hilletje Jans aus Utrecht macht sich nach dem plötzlichen Tod ihrer Eltern allein auf den Weg nach Amsterdam, in der Hoffnung, bei der Tante Therèse unterzukommen, die dort die heruntergekommene Hafenspelunke „Zum goldenen Ochsen“ betreibt. So fängt die Geschichte von Ad de Bont und Allan Zipson an, die im 18. Jahrhundert in den Niederlanden spielt. Unter der Regie von Beate Gräbener brachten jetzt 12 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7 und 8 des Evangelischen Gymnasiums das Stück auf die Bretter des Kleinen Theaters im Lÿz.

Die Jugendlichen stellten eindrücklich dar, wie es im 18. Jahrhundert in den Niederlanden und nicht nur dort zuging: Todesstrafe, Folterbank, Spinnhaus, endlose Saufgelage und auch die übertrieben affektierte Galanterie.

Die Tante nimmt Hilletje als Putzmädchen auf und ein Mord in der Kneipe wird der Kleinen angehängt. Nach dem Absitzen ihrer Strafe verrichtet sie zunächst unter Demütigungen schwere Arbeit in der Spelunke. Die schlimmen Umstände bewegen sie zur Flucht. Als Mann verkleidet, heuert sie unter dem Namen Jan Hille auf einem Schiff als Matrose an. Nach dem Tod des Kapitäns und bei einem Piratenangriff übernimmt Hilletje das Kommando und wehrt die Piraten ab. Jan Hille wird Kapitän. Das mutige Verhalten spricht sich schnell herum. Anna Wasmoet bietet am Kai dem Kapitän die Ehe an. Hilletje willigt ein und ihr Rollenspiel fällt auf. Die „erschlichene“ Hochzeit  ist ein Delikt, das die Todesstraße zur Folge hatte. Am Schluss wird der holländische Prinz als Richter herbeigerufen, der Hilletje freispricht.

Für die Schülerinnen und Schüler war das Theaterprojekt ein Eintauchen in eine ungewohnte Welt einer vergangenen Zeit. Es galt in der Rolle auch eine derbe Sprache zu sprechen, die nicht die Alltagssprache heute ist. Eine besondere Herausforderung waren einige Gesangspassagen, die von Johannes Leismann auf dem Klavier begleitet wurden.

Ein hohes Maß an Kreativität  zeigten die Kostüme und die Bühnenkulisse, die in extrem  kurzer Zeit von einer Spelunke zu einem Schiff umgebaut wurde. Auch die Bühnenausleuchtung gestalteten die Schüler nach einer gründlichen Einweisung in die Beleuchtungstechnik selbst.

Die Schülerinnen und Schüler brachten das Stück mit viel Einfühlungsvermögen auf die Bühne, und sie hatten Spaß dabei.

kp

Weitere Fotos finden Sie hier.

Text zum Bild: (Fotos Karlfried Petri)

Bild oben: Der holländische Prinz rettet Hilletje vor der Todesstrafe.

Regisieurin Beate Gräbener und Schülerinnen

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