News-Archiv
Kleiner Nagel teure Folgen
Großer Wasserschaden in der neuen Kita Ortsmitte Geisweid
29.7.2014
Die große Eröffnungsfeier in der neuen Ev. Kindertageseinrichtung „Ortsmitte“ in Siegen-Geisweid am 17. Mai haben viele Kinder und Eltern noch in guter Erinnerung. Kurz zuvor waren die Außenanlagen fertig geworden. Die Leiterin der Ev. Einrichtung Ulrike Blechert äußerte sich über die neuen Räume und die bewältigten Umzüge als „rundum glücklich“. Seit August 2013 genossen die 70 Kinder, davon 18 Kinder unter drei Jahren, mit ihren 15 Mitarbeitenden ihren neuen Kindergarten. Nun müssen die Kinder mit ihren Erzieherinnen schon wieder umziehen. Grund: Ein Wasserschaden hat mehrere Räume mit Schimmel versetzt.
Am 23. Juli 2014 wurde der Schaden an einer Kaltwasserleitung im Estrich des Kindergartens entdeckt. Seit Monaten tropfte es in den Fußboden bis das Wasser aus der Decke trat und in die darunter liegenden Räume tropfte. Unter dem Kindergarten baut die Kirchengemeinde Klafeld ein neues Gemeindezentrum. Glück im Unglück ist, dass sich diese Räume noch im Rohbau befinden und hier das Wasser keinen Schaden anrichten konnte.
Im Kindergarten verteilte sich die Feuchtigkeit im Fußboden mehrerer Räume und griff bereits die Wände an. Hinter Mobiliar wurde Schimmel an den Wänden sichtbar. Für das Kreiskirchenamt Siegen/Wittgenstein ein Grund, der Feststellung einer Baubiologin zu folgen und sofort zu handeln. Die Kindertageseinrichtung bleibt nach den Ferien geschlossen und muss saniert werden. Zuständig ist der Ev. Kirchenkreis Siegen, da der Kindergarten zum Verbund der Evangelischen Kindertageseinrichtungen im Kirchenkreis Siegen (EKiKS) gehört. In einem Pressegespräch erläuterten Verwaltungsleiter Oliver Berg und EKiKS-Geschäftsführerin Nina Stahl die schwierige Situation. Betroffen von dem Wasserschaden sind zwei Gruppeneinheiten einschließlich Neben- und Schlafräumen sowie die Küche; insgesamt eine Fläche von etwa 200 m². Die Kosten des Gebäudeschadens werden derzeit auf rund 100.000 Euro geschätzt. Die exakten Zahlen stehen noch aus.
Oliver Berg: „Der Kirchenkreis muss nun in kurzer Zeit Ersatz schaffen. Dies wurde möglich durch die Errichtung einer Modulbau-Kindertagesstätte auf dem Grundstück unterhalb der Albert-Schweitzer-Grundschule in der Ziegeleistraße.“ Dieses Grundstück konnte mit Hilfe der Stadt Siegen gefunden werden. Mit der Fertigstellung der Übergangslösung wird Mitte August gerechnet. Kosten in Höhe von etwa ebenfalls rund 100.000 Euro entstehen dem Kirchenkreis für die Modul-Einrichtung, deren Nutzungszeit auf etwa sechs Monate geschätzt wird.
Die Eltern sind schon alle angeschrieben worden mit der Bitte, ihre Kinder möglichst erst Mitte August zum Kindergarten zu bringen und nicht schon sofort mit dem Beginn des Kindergartenjahres am 9. August. Mit dem Jugendamt konnte geregelt werden, dass sich für die Eltern der Kita-Beitrag um einen Monat reduziert. Sind Eltern ab dem 9. August zwingend auf einen Kindergartenplatz angewiesen, kann ein solcher durch eine Bedarfsgruppe in der Kindertageseinrichtung Stormstraße zur Verfügung gestellt werden.
Zurzeit wird die Kita „Ortsmitte“ geräumt. Das Mobiliar konnte im Industriepark Eiserfeld untergestellt werden. Die Regulierung des kompletten Schadens einschließlich der Ersatzlösung erfolgt durch Versicherungen.
kp
Text zum Bild: (Fotos Karlfried Petri)
Ein Nagel in einem Befestigungsband unterhalb des Estrichs verursachte einen Schaden von derzeit geschätzt rund 200.000 Euro.
Im Bild von links: Oliver Berg (knieend), Leiter des Kreiskirchenamtes Siegen/Wittgenstein, Katrin Breitweiser, Stellv. Kindergartenbeauftragte der Ev. Kirchengemeinde Klafeld, Nina Stahl EKiKS-Geschäftsführerin, Peter-Christian Rose, Vorsitzender des Öffentlichkeitsausschusses der Ev. Kirchengemeinde Klafeld.
Ein kleines Loch zeigte die Stelle, wo ein Nagel die Kaltwasserleitung beschädigte.
An den Wänden ist Schimmel deutlich zu erkennen.