News-Archiv

25 Jahre Diakonie in Südwestfalen
Für den ganzen Menschen mit all seiner Würde

8.9.2014

Mit einem Gottesdienst wurde in der Ev. Johanneskirche auf dem Rödgen am vergangenen Sonntag (7. September 2014) die Woche der Diakonie eröffnet. Sie nimmt diesmal ein Jubiläum in den Blick. Vor 25 Jahren wurde aus dem Krankenhausverein eine gemeinnützige GmbH gebildet und damit die Rechtsgrundlage für die heutige Diakonie in Südwestfalen.

In einer Art Sprechmotette wurde ein kurzer Abriss der Geschichte der Diakonie in Südwestfalen aufgezeigt. Die griff auch Superintendent Peter-Thomas Stuberg in seiner Predigt auf. Eine große Veränderung sei eingetreten, als Kostenträger die Budgetierung eingeführt hätten. Die Diakonie habe sich nun als Unternehmer und Akteur auf dem Gesundheits- und Pflegemarkt bewegen müssen. Die unverminderte Versorgung der Menschen sei qualifiziert weiterhin gefordert gewesen. Um dies gewährleisten zu können, hätten der Krankenhausverein und das Diakonische Werk vor 25 Jahren eine gemeinnützige GmbH mit Gesellschafter, Verwaltungsrat und Geschäftsführer eingerichtet. Heute sei die Diakonie breit aufgestellt von der Kita bis zum Hospiz, vom Krankenhaus über Pflegeeinrichtungen, ambulanten Diensten und Beratungsangeboten für alle möglichen Hilfsbedürftigen. Stuberg: „Vielfach sind die Mitarbeitenden der Diakonie an den Schwellen des Lebens verlässlich zur Stelle, wenn ein Mensch Hilfe benötigt. Dem gebührt deutlich unsere Anerkennung und unser Dank.“ Ihre Wurzeln habe die Diakonie tief im 19. Jahrhundert, als es noch keine flächendeckende Sozialversorgung gegeben habe. Es seien vor allem Frauen gewesen, die sich engagiert hätten. Diakonissen hätten mit ihrem Leben und ihrem Beruf die Diakonie verkörpert. Auch wenn es manche wehmütig bedauerten, diese Zeit der Diakonie sei vorbei. Heute, in Zeiten der Arbeitsverträge, Pflegesätze und dem Sozialmarkt, brauche es neue Formen der gemeindenahen Diakonie. Stuberg stellte Schlüsselfragen: „Können wir noch Diakonie sein mit unserem Anspruch Zeit zu haben für den ganzen Menschen? Ist es zu leisten, unter dem Personaldruck und Finanzdruck, die Würde des Menschen zu wahren?“ Diese Fragen zeigten die Dilemmata der diakonischen Arbeit auf. Vieles in der diakonischen Arbeit geschehe im Verborgenen. Die Mitarbeitenden gäben ihr Äußerstes, um die Würde der hilfebedürftigen Menschen zu wahren.

Der Superintendent lenkte den Blick auf das Fundament der diakonischen Arbeit. Stuberg: „Der tragende und gleichzeitig anspruchsvolle Grund von Kirche, Gemeinde und Diakonie ist gelegt in Jesus Christus. In dessen Auftrag sind wir unterwegs zu den Menschen.“ Diesen Grund habe die Diakonie auch als gemeinnützige GmbH. Dieser Grund bestimme das Maß ihres Handelns.

Geschäftsführer Dr. Josef Rosenbauer dankte herzlich allen Beteiligten für die Gestaltung der Woche der Diakonie mit ihren vielen unterschiedlichen Angeboten. Rund 3.200 Mitarbeitende sind in der Diakonie in Südwestfalen tätig. 1989 wurde die gemeinnützige GmbH gebildet, weil sich die sozialpolitischen Rahmenbedingungen dramatisch geändert hatten. Der Kostendruck, verursacht auch durch die Budgetierung, wuchs enorm. Dennoch will die Diakonie ihrem christlichen Menschenbild treu bleiben. Für den Geschäftsführer bedeutet Diakonie auch künftig Dienst am Menschen.

kp

Den Veranstaltungsüberblick der Woche der Diakonie finden Sie hier: www.wochederdiakonie.de

 

Text zum Bild: (Foto Karlfried Petri)

Bild oben:

Die Woche der Diakonie steht im Zeichen von 25 Jahre Diakonie in Südwestfalen.

Im Bild von links: Dr. Josef Rosenbauer, Joachim Schäfer, Heike Dreisbach, Superintendent Peter-Thomas Stuberg, Volker Gürke und Karl Fleschenberg.

zurück zur Übersicht

get connected