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Stellungnahme zur Situation im Flüchtlingsheim
in der ehemaligen Siegerlandkaserne
1.10.2014
Christus spricht: Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen. Mt 25,35b
Als Christinnen und Christen sind wir aufgerufen, unseren Nächsten zu lieben wie uns selbst. Auch der oder die ist unser Nächster, der uns bis jetzt noch ein Fremder war.
Christinnen und Christen aus Burbach haben sich deshalb seit der Inbetriebnahme der Notunterkunft für Flüchtlinge dafür eingesetzt, den Menschen zu helfen, die dort untergebracht sind. Eine vielfältige, hauptsächlich von Ehrenamtlichen getragene Arbeit entstand, Konfessionsgrenzen spielten dabei keine Rolle.
In der persönlichen Begegnung mit den Flüchtlingen wurde immer wieder deutlich, wie wichtig es ihnen ist, zu hören und vor allem zu erleben: „dein Schicksal ist uns nicht gleichgültig. Noch sind wir uns fremd, aber, so gut wir es können, nehmen wir dich auf.“
In einer Autorenlesung in Burbach sagte Zekarias Kebraeb, der ein Buch über seine jahrelange Flucht geschrieben hatte: „Aufgeschlossen und freundlich begegnen hilft jedem.“
Das haben wir getan und wollen es auch weiterhin tun.
Auch im Angesicht der Schwierigkeiten, die es immer wieder mit einzelnen randalierenden oder stehlenden Flüchtlingen gibt.
Die Verunsicherung der Bevölkerung möchten wir nicht ausblenden, sondern im Gegenteil durch den direkten Kontakt, durch Gespräche und Begegnungen ermutigen, dem Fremden eine Chance zu geben vertrauter zu werden.
Die aktuellen Ereignisse machen uns große Sorgen. Wir sprechen uns entschieden gegen jegliche Misshandlung von Flüchtlingen aus, körperlicher oder verbaler Art. „Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken“, 3. Mose 19,33.
Wir bitten deshalb die Entscheidungsträger, rasch zu handeln, um geeignetere und sicherere Strukturen zu schaffen, in denen die Flüchtlinge besser betreut und begleitet werden.
Wir bitten die Bevölkerung, ihre große Hilfsbereitschaft nicht abreißen zu lassen.
Wir bitten die zahlreichen Engagierten vor Ort, sich nicht entmutigen zu lassen, sondern ihre Arbeit mit ganzem Herzen weiter zu tun.
Und wir bitten Gott, dass er uns allen die Kraft und den Mut gibt, den fremden Menschen so zu begegnen, dass wir hören, wie Christus spricht: Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen. Mt 25,35b
Ev.-Ref. Kirchengemeinde Burbach