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Tafel von Niederdresselndorf nach Holzhausen umgezogen
18.12.2014
Die Tafel Burbach ist mit ihrer Zweigstelle seit kurzem von Niederdresselndorf nach Holzhausen umgezogen in einen Kellerraum des Evangelischen Gemeindehauses, unmittelbar neben der Evangelischen Kirche gelegen. Die neuen Räume im Gemeindehaus sind heller und freundlicher und das Tafel-Café im Foyer für ältere Menschen besser erreichbar, begründet die ehrenamtlich Mitarbeitende Bettina Specht den Umzug. Im Dezember 2008 öffnete die Tafel Burbach ihre Zweigstelle im Hickengrund.
Etwa 30 Ehrenamtliche insgesamt sorgen dafür, dass jeden Donnerstagnachmittag, 15–17 Uhr, die Lebensmittelausgabe erfolgen kann. 12 Ehrenamtliche sind direkt an der Lebensmittelausgabe beteiligt, 8 Personen kontrollieren die Tafel-Ausweise und organisieren das Café und 10 Fahrer fahren mit zwei Fahrzeugen Lebensmittelmärkte, Bäckereien und Metzgereien an. Einige davon im Raum Limburg und Weilburg, weil diese von den großen Zentralen exklusiv der Holzhausener Tafel zugeteilt wurden.
42 Familien, bestehend aus 60 Erwachsenen und 33 Kinder, nutzen derzeit die Tafel. Voraussetzung ist ein Schreiben der Kommune, in dem die Bedürftigkeit bestätigt wird, oder aber die Grundsicherung erfolgt durch die Bundesagentur für Arbeit. Aufgrund dieser Nachweise wird ein Tafel-Ausweis ausgestellt, der zur Nutzung des Tafelangebotes berechtigt.
Bettina Specht kennt die Tafel-Kunden. Altersarmut nimmt auch im Hickengrund zu. Menschen können nicht mehr von ihrer Rente leben. Scheidungsfamilien gehören dazu und Menschen, deren Erwerbseinkommen nicht ausreicht, um die Familie zu ernähren; sogenannte Aufstocker. Specht: „Es gibt nur wenige, die aus früheren Zeiten nicht mehr kommen, weil sie es in ein Berufsleben geschafft haben, durch das sie den Lebensunterhalt sichern können.“
Die Regale in Holzhausen sind an diesem Donnerstag gut gefüllt. Viel Obst, Gemüse und Brot können ausgegeben werden. „Was bei uns in Holzhausen nicht ausreichend vorhanden ist, sind Milchprodukte, Fleisch und Wurst“, erläutert Specht das Angebot. In den Lebensmittelgeschäften in Holzhausen und Niederdresselndorf können Kunden auch Produkte bezahlen, die an die Tafel gehen. Kaffee, Flüssigseife oder andere Pflegeartikel finden so ihren Weg in die Tafel-Regale. Außerdem gibt es den örtlichen Diakonie-Förderverein, der der Tafel regelmäßig Geld spendet, von dem Nahrungsmittel zugekauft werden.
Nach dem die Lebensmittelkörbe gefüllt sind, können sich die Kunden im Foyer-Café des Gemeindehauses Kaffee und Kuchen schmecken lassen. Beides wird kostenlos abgegeben.
„Keine Tafel-Lebensmittel kommen im Gemeindehaus in den Mülleimer“; betont Bettina Specht. „Was nach den Ausgaben übrigbleibt, erhält ein Landwirt, der es an seine Tiere verfüttert.“
Pfarrer Rainer Heuschneider ist froh, dass die Kirchengemeinde der Tafel die Räume anbieten konnte. Ehemals wurde der Lebensmittelausgaberaum für die Jugendarbeit genutzt. Die ist nun auf verschiedene Räume im Haus verteilt. Heuschneider: „Wir haben heute weniger Kinder in unserer Jugendarbeit, weil weniger Kinder geboren werden. Daher konnten wir den großen Raum anderweitig nutzen. Dadurch rücken nun Kirche und Diakonie näher zusammen.“
Die Burbacher Tafel wird getragen von der Evangelischen Gemeinschaft in Burbach, die die Miete zahlt und das Inventar stellt. Die ehrenamtlich Mitarbeitenden stammen aus Gemeinschaft, Freikirchen und Kirchengemeinde.
kp
Text zum Bild: (Foto Karlfried Petri)
Gudrun Kloft, Bettina Specht und Bettina Schäfer (v. li.) engagieren sich ehrenamtlich bei der Tafel Burbach, Zweigstelle Holzhausen.
Bettina Schäfer bereitet Kaffe und Kuchen für das Tafel-Café vor.