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Feierlicher Gottesdienst in der Haardter Kirche zum 150-jährigen Bestehen der Kirchengemeinde
12.7.2024
Eine große Geburtstagsfeier hatten die Mitglieder der Evangelischen Kirchengemeinde Weidenau organisiert. 150 Jahre alt ist die Kirchengemeinde in diesem Jahr geworden. Die Festwoche startete mit einem feierlichen Gottesdienst in der Haardter Kirche – ein besonders würdiger Ort für einen solchen Anlass. Das Gotteshaus am Setzer Weg in Weidenau, so äußerten es auch die Besucherinnen und Besucher, begeistert immer wieder mit seiner Akustik. Und so waren es die Musikerinnen und Musiker des Streichorchesters „Streich Art“, die mit intensiven Klängen und zarten Tönen für ganz besondere Momente während des Gottesdienstes sorgten. Mathias Scheer bereicherte ihn mit Musik von der Ladegast-Orgel.
Die Predigt zum Festgottesdienst hielt Annette Kurschus als ehemalige Pfarrerin (1999 bis 2005) der Kirchengemeinde. Sie erinnere sich gerne daran zurück, sagte die Theologin. Sie predigte zu Psalm 36, der auch im Kehrvers gesungen und im Gebet gesprochen wurde. In Vers 8 heißt es darin: „Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!“ Mit Blick auf die Jubilarin sagte Annette Kurschus: „Unzählige Menschen haben in den vergangenen 150 Jahren etwas zu spüren bekommen von der köstlichen Güte Gottes.“ In der Kirchengemeinde Weidenau hätten Menschen in den vergangenen Jahren ihr Zuhause gefunden, gelebt, gestritten und Kräfte entfaltet und vor allem Gottes Liebe spürbar gemacht. Die Kirchengemeinde habe immer Demokratie gelebt – diese Pflanze zu pflegen, halte sie für „unsere Christenpflicht“. Menschenkinder, hier verwendete sie den Begriff aus Psalm 36, müssten um Wahrheit und Gerechtigkeit streiten.
Beim anschließenden Empfang wurden Grußworte besprochen, darunter von einem Ehrengast, der eine besonders weite Anreise auf sich genommen hatte. Eingeladen hatte die Kirchengemeinde Titus Royano Seideya aus der Partnergemeinde Tumbi (Tansania). Er gratulierte der Jubilarin und hob vor allem die Verbundenheit der Partnerschaft durch den Glauben hervor. Im Namen des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein gratulierte Superintendent Peter-Thomas Stuberg der Kirchengemeinde, deren diakonischer Gedanke immer präsent gewesen sei. Er wünschte ihr weiterhin Lebendigkeit. Für das Dekanat Siegen sprach Dechant Karl-Hans Köhle seine Grüße und Glückwünsche aus.
Auch Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein Andreas Müller gratulierte der Kirchengemeinde, ebenso wie der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Siegen Jens Kamieth.
Musikalisch untermalt wurde der Empfang von „Streich Art“ gemeinsam mit Almut Pieck, die die Flöte spielte. Vorgestellt wurde zudem die 100 Seiten starke Festschrift, die die Kirchengemeinde anlässlich des Jubiläums herausgegeben hatte. Dabei wurde auf die Geschichte der Jubilarin, besonders aber auf die vergangenen 25 Jahre zurückgeblickt. Berichte und Fotos erzählen von der Lebendigkeit und Vielfältigkeit der Gemeinde.
Informationen:
Aus einer Gründungsurkunde vom November 1873 geht hervor, dass eine Evangelische Kirchengemeinde Weidenau konstituiert wird. Sie löste sich von der Kirchengemeinde Siegen, um besser vor Ort präsent sein zu können. Hermann Reuter wurde als erster Pfarrer gewählt, der das Gemeindeleben mit einer starken diakonischen Ausrichtung prägte. Heute hat die Evangelische Kirchengemeinde Weidenau 5200 Mitglieder und Pfarrerin Karin Antensteiner und Pfarrer Martin Hellweg haben die Pfarrstellen inne. Zwei Gotteshäuser sind Teil der Kirchengemeinde: Die Haardter Kirche, die 1883 eingeweiht wurde und neben der 2020 ein neues Gemeindezentrum errichtet wurde, und 1967 wurde der Grundstein für die Christuskirche in der Wohnsiedlung Dautenbach gelegt. Hier befindet sich zudem ein weiteres Gemeindehaus.