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Seelsorge ist die Muttersprache der Kirche
Pfr. Dr. Klaus-Dieter Straßburg in Burbach verabschiedet

23.4.2015

In einem Gottesdienst in der Evangelischen Kirche Burbach wurde am vergangenen Sonntag (19. April 2015) Pfarrer Dr. Klaus-Dieter Straßburg von Superintendent Peter-Thomas Stuberg in den Ruhestrand verabschiedet.

Fünf Jahre lang war der Seelsorger in Form eines Beschäftigungsauftrages der Landeskirche, also ohne eigene Pfarrstelle, in der Kirchengemeinde Burbach tätig. Er begleitete als Seelsorger die Menschen im Altenheim Haus St. Raphael. Hier bot er immer wieder Gottesdienste für Menschen mit Demenz an. Außerdem engagierte sich der Pfarrer im Trauercafé. Superintendent Stuberg: „Die Seelsorge ist die Muttersprache der Kirche. Mindestens 60 % dessen, was in der Kirche geschieht, geschieht zum Schutz der Menschen unter Ausschluss der Öffentlichkeit unter vier Augen. Über seelsorgliche Gespräche ist zu schweigen. Hier hat Pfarrer Straßburg seinen Schwerpunkt gehabt.“

Seit einigen Jahren leitet Straßburg zudem den Diskussionskreis „Glaube und Denken“ im Kirchenladen in der Siegener Oberstadt. Hier kann man über Grundfragen des christlichen Glaubens und des Lebens ins Gespräch kommen. Stuberg hierzu: „Pfarrer Straßburg hat die wissenschaftliche Theologie und das Evangelium übersetzt ins Leben der Menschen.“

Die Arbeit des Synodalen Ausschusses für Gemeindeentwicklung, besser bekannt unter „Gemeinsam unterwegs“, lag dem Theologen besonders am Herzen. Über lange Zeit war er stellvertretender Vorsitzender dieses synodalen Ausschusses.

Diese Aufgabe und auch den Gesprächskreis im Kirchenladen wird Klaus-Dieter Straßburg weiter übernehmen, sozusagen als Ehrenamtlicher. Die jungen Senioren sind wichtig für das Ehrenamt in der Kirche, betonte Superintendent Stuberg. Und auch die eine oder andere Predigt im Vertretungsdienst wird Straßburg künftig übernehmen.

Geboren und aufgewachsen ist Straßburg im westfälischen Minden. Als junger Mensch stellten sich ihm viele Fragen bezüglich des christlichen Glaubens, die in seinem persönlichen Umfeld nicht befriedigend für ihn geklärt werden konnten. So entwickelte er ein immer stärker werdendes Interesse an der Theologie, bei der er seine Fragen ernst genommen fand. Nach einer Ausbildung als Finanzbeamter mit dem Abschluss „Dipl. Finanzbeamter“ entschloss er sich 1980 zum Theologiestudium. Seine ersten Semester verbrachte er in Göttingen und wechselte dann nach Tübingen, um die Professoren Jürgen Moltmann, Eberhard Jüngel und Peter Stuhlmacher zu hören. Zum Abschluss des Studiums kehrte er nach Göttingen zurück. Theologisch geprägt haben ihn besonders die Schriften Karl Barths und Eberhard Jüngels. Seine erste Pfarrstelle trat er 1990 in Bünde an, wo er elf Jahre lang als Gemeindepfarrer arbeitete und sich weiter theologisch bildete. Von 2001 bis 2006 war er von der Landeskirche vom Pfarrdienst freigestellt und schrieb seine Dissertation über "Die Trinitätslehre im jüdisch-christlichen Dialog". Seit 2006 war Straßburg als Pfarrer im Kirchenkreis Siegen tätig; zunächst in der Christus-Kirchengemeinde in Siegen und danach übernahm er den schweren Dienst in der Kinderklinik als Seelsorger. Hier begleitete er erkrankte Kinder und deren Eltern.

Der Gottesdienst in der Kirche wurde musikalisch gestaltet durch die gemischten Chöre der Ortschaften Burbach, Wahlbach und Würgendorf unter der Leitung von Jörg Furchtmann. Die Orgel spielte Friedhelm Schneider.

Nach dem Gottesdienst hatte die Kirchengemeinde zu einem Empfang ins Evangelische Gemeindehaus geladen. Hier würdigte Pfarrerin Daniela Walter die Arbeit des scheidenden Pfarrers in der Kirchengemeinde. „Du machtest keinen Dienst nach Vorschrift, sondern engagiertest dich für die Menschen. Du dachtest mit im Presbyterium und brachtest deine Ideen ein. Die Menschen und die Gemeinde sind dir ans Herz gewachsen.“

Heike Dreisbach überbrachte die guten Wünsche des synodalen Ausschusses für Gemeindeentwicklung. „Du warst der Mann an der Gitarre“, erinnerte sie an Klausurtagungen des Ausschusses. Und sie wusste zu berichten, dass der Theologe noch etliche neue Ideen für künftige Projekte hat.

kp

 

Text zum Bild: (Foto Karlfried Petri)

Pfarrer Dr. Klaus-Dieter Straßburg wurde von Superintendent Peter-Thomas Stuberg in einem Gottesdienst in der Evangelischen Kirche Burbach von seinen Aufgaben als Pfarrer entpflichtet und in den Ruhestand verabschiedet.

Im Bild von links: Superintendent Peter-Thomas Stuberg, Pfr. Dr. Klaus-Dieter Straßburg und Gemeindepfarrer Jochen Wahl.

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