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Ausrufezeichen einer Kirchengemeinde
Spatenstich für den Glockenturm am Evangelischen Gemeindezentrum Wenden

30.7.2015

Einen Glockenturm soll das Ev. Gemeindezentrum Wenden in diesem Jahr erhalten. Zum Spatenstich hatte am vergangenen Dienstag (14. Juli 2015) die Ev. Kirchengemeinde Olpe eingeladen. Dass mit dem Bau jetzt begonnen werden kann, freut insbesondere Pfarrer Martin Eckey. „Ein Glockenturm ist wie ein Ausrufezeichen im Ort für eine Kirchengemeinde“, so der evangelische Ortspfarrer. Er freut sich auch darüber, dass die Bevölkerung, der katholische Pastoralverbund und die Kommunalpolitik den Wunsch der Evangelischen am Ort unterstützend und wohlwollend begleitet haben.

Seit 28 Jahren finden im Evangelischen Gemeindezentrum Wenden Gottesdienste statt, ohne dass Glocken die über 3.000 Gemeindeglieder des Gemeindebezirkes zum Gottesdienst einladen. Für ein Geläut reichten die finanziellen Mittel der Kirchengemeinde nicht aus. Von der Ev. Kirchengemeinde Olpe kam das deutliche Signal, dass Kirchensteuermittel hierfür nicht zur Verfügung stehen. Zu den Baukosten in Höhe von etwa 140.000 Euro kommen noch die Unterhaltungskosten wie TÜV-Prüfungen, Versicherungen oder die Wartung der Glockenanlage, weiß Kirchmeisterin Doris Thieme. So schrieb sich der „Evangelische Kirchenbauverein Wenden“ unter seinem Vorsitzenden Ernst-Joachim Weber das Projekt auf die Fahnen, setzte sich über viele Jahre für die Verwirklichung des Glockenturmes ein und sparte entsprechende Rücklagen an.

Mit der Realisierung des freistehenden Turmes mit einer Höhe von 11,50 m wurde der Architekt Guido Ringelhan aus Gerlingen beauftragt. Der erläuterte, dass der Turm aus Fertigbetonteilen an einem halben Tag aufgestellt werden könne. Zuvor müsse das Fundament in 3,5 m Tiefe eingebracht werden und etwa einen Monat lang abbinden.

Drei Glocken wird der neue Turm aufnehmen. Zwei kleinere Glocken wurden bereits 1987 von der Glockengießerei Rincker im hessischen Sinn bei Herborn gegossen. Sie luden viele Jahre zum Gottesdienst in Welschen Ennest ein. Als der dortige Glockenturm aus Holz aufgegeben werden sollte, konnte der Kirchbauverein Wenden für 100 Euro die Glocken erwerben, wenn er den Glockenturm abreißen und entsorgen würde. Zuvor wurde der Glockensachverständige der Evangelischen Kirche von Westfalen eingeschaltet. Der musste grünes Licht für die neue Verwendung der Glocken geben. Schließlich muss das Geläut der Evangelischen mit dem Geläut der Katholischen Nachbarkirche St. Severinus ein harmonisches Klangbild ergeben, sollten beide Geläute mal gemeinsam erklingen.

Die Inschrift der kleinen Glocke mit dem Ton eines zweigestrichenen Gis lautet „Er ist unser Friede“. „Ich bin der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende“ ist auf der mittleren Glocke zu lesen. Sie hat als Ton ein zweigestrichenes H. Beide Glocken wurden 1987 gegossen in dem Jahr, als das Ev. Gemeindehaus Wenden in Dienst genommen wurde. Die 2011 neu gegossene dritte Glocke trägt die Inschrift: „Höre Israel, der ist unser Gott, der Herr allein.“ Ihr  Ton ist ein zweigestrichenes E.

Willkürlich geläutet werden dürfen die Glocken nicht. Eine Läuteordnung, vom Presbyterium beschlossen, regelt das Glockenläuten. Das 1- bis 2-minütige „Angelusläuten“ mit der kleinen und der mittleren Glocke beispielsweise soll nicht schon morgens, sondern nur mittags um 12 Uhr und abends um 18 Uhr zu hören sein. Das volle Geläut erklingt 30 Minuten und 5 Minuten vor dem Gottesdienst sonntagmorgens.

 

Die Kirchengemeinde hofft, dass vielleicht schon zum Erntedankgottesdienst am 4. Oktober die Glocken läuten. Bis dahin können sie auf einem Rollwagen im Gemeindezentrum besichtigt werden.

Der Kirchbauverein geht davon aus, das Projekt mit den angesparten Mitteln zu schultern. Um unvorhersehbare Kostenüberschreitungen begegnen zu können, bittet er jedoch um weitere Spenden auf das Konto 6550901, Volksbank Wenden, oder Konto 2002210, Sparkasse Wenden.

kp

 

Text zum Bild: (Fotos Karlfried Petri)

Bild oben:
Der Spatenstich im Regen vor dem Ev. Gemeindezentrum Wenden.
Im Bild v. li.: Doris Thieme, Guido Ringelhan, Martin Eckey und Ernst-Joachim Weber

 

Im Gemeindehaus stehen die drei Glocken und ein Modell des neuen Turms. Links stehen die beiden Glocken aus dem ehemaligen Glockenturm am Gemeindehaus in Welschen Ennest. Die neue Glocke rechts wurde ebenfalls bei der Glockengießerei Rincker im hessischen Sinn gegossen.

 

Nach dem Spatenstich folgte der Sektempfang im Evangelischen Gemeindezentrum.

 

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