News-Archiv
Wir haben jetzt ein neues Haus
Ev. Gemeindezentrum mittendrin in Dienst genommen
21.9.2015
Mit einem Festgottesdienst in der Talkirche in Geisweid wurde am vergangenen Sonntag (20. September 2015) das neue Gemeindezentrum „mittendrin“ in Dienst genommen. Die Freude war der Kirchengemeinde deutlich anzumerken, hatte sie doch schwere Jahre und einen steinigen Weg hinter sich. „Wir haben jetzt ein neues Haus“, stellte Pfarrer Dr. Martin Klein in seiner Predigt fest, in der er sich auf einen Vers aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser bezog: „So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist.“ (Eph. 2, 19) Der Name des neuen Gemeindezentrums soll Programm sein. „mittendrin“ heißt es und steht es. Mitten in Klafeld, wo nicht weit entfernt der Markt stattfindet, wo die Einkaufsmöglichkeiten bestehen, mitten bei den Menschen. Entstanden ist ein großer Gemeindesaal, der sich in drei Räume aufteilen lässt und zu dem Gruppenräume, eine Küche und sanitäre Einrichtungen gehören. Besonders gelungen ist dem Architekten Ulrich Hoefer die Anbindung an das Alte Pfarrhaus, dessen Eingangsbereich mit der Bruchsteineinfassung im Inneren des Gemeindesaales liegt. Durch eine große Glaswand fällt der Blick auf die Bruchsteinfassade der Talkirche. Die altehrwürdige Talkirche, das alte Pfarrhaus mit Gruppenräumen, Gemeindebüro und Küsterwohnung, die Kindertageseinrichtung und jetzt auch das Ev. Gemeindezentrum „mittendrin“ mit dem 300 qm großen Gemeindesaal bilden ein bauliches Ensemble, das der Ev. Kirchengemeinde viel mehr bietet, als nur ein Dach über dem Kopf. Hier kann in vielen Formen Gemeinde gelebt werden. Eine neue Form will die Kirchengemeinde im nächsten Monat beginnen. Dann soll regelmäßig ein Mittagstisch für Bedürftige angeboten werden. Und auch die Kunstausstellung mit Bildern des Wiesbadener Künstlers Eberhard Münch steht bevor. Sie demonstriert die vielseitige Nutzung der hellen und freundlichen Räume.
Neun Jahre ist es her, seit das Presbyterium nach reiflicher Überlegung den folgenreichen Beschluss fasste, sich von vier Gebäuden zu trennen. Die Kirchen in Setzen und Birlenbach, das Paul-Gerhardt-Haus in Sohlbach und das Lutherhaus in Geisweid wurden als Versammlungsstätten aufgegeben. Notwendig wurde der tiefe Einschnitt, weil der Gemeindehaushalt mit 230.000 Euro in den roten Zahlen war. Für die Gemeinde fehlte nun allerdings ein größerer Gemeindesaal. Der konnte jetzt an der Talkirche unter dem Erweiterungsbau der Kindertagesstätte eröffnet werden.
1,2 Mio Euro kostete der Erweiterungsbau. 240.000 Euro sind als Spenden eingeplant, von denen zurzeit noch 66.000 Euro fehlen. Die Kirchengemeinde geht davon aus, dass auch dies noch gestemmt werden kann.
Nach dem Gottesdienst hatte die Gemeinde zum Empfang geladen. Pfarrer Karl-Hans Köhle überbrachte die herzlichen Grüße der katholischen Nachbargemeinden St. Joseph und St. Marien. Zwischen der Evangelischen Kirchengemeinde Klafeld und den katholischen Nachbargemeinden besteht seit vielen Jahren eine herzliche ökumenische Verbundenheit. Superintendent Peter-Thomas Stuberg musste schriftlich grüßen, da am selben Sonntag die kreiskirchliche Visitation der Ev. Kirchengemeinde Niederdresselndorf begann. Für die Stadt Siegen überbrachte der stellvertretende Bürgermeister Jens Kamieth (MdL) herzliche Grüße und für die benachbarte Freie evangelische Gemeinde grüßte Pastor Werner Jung schriftlich, da eine eigene Gemeindeversammlung seine Teilnahme nicht ermöglichte. Seit kurzem haben die Ev. Kirchengemeinden Klafeld und Weidenau einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Sie arbeiten künftig als Region im Kirchenkreis enger zusammen mit gegenseitiger Unterstützung. Die Finanzkirchmeisterin der Ev. Kirchengemeinde Weidenau Dr. Doris Mannel grüßte herzlich von der evangelischen Nachbarkirchengemeinde in der Region. Für die Arbeitsgemeinschaft der Vereine Klafeld, Geisweid, Dillnhütten überbrachte der Vorsitzende Ralf Schneider die Grüße. Er wünschte sich, dass das neue Gemeindezentrum mitten in Klafeld Menschen integriere.
Die Kirchengemeinde dankte herzlich dem Architekten Ulrich Hoefer für den gelungenen Anbau, Finanzkirchmeister Hartmut Heinbach als Bauherr und Motor der Verwirklichung, Peter-Christian Rose, der sich für so manche Spendenfinanzierung wie den Sponsorenlauf stark gemacht hatte und Klaus Mackenbach, der dem neuen Saal die Veranstaltungstechnik angepasst hat.
Gottesdienst und Empfang wurden gekonnt musikalisch gestaltet vom Chor „Wegweiser“ unter der Leitung von Jochen Schnutz, Almut Piek, Querflöte, und Kantorin Andrea Stötzel, Orgel.
kp
Text zum Bild (Foto Karlfried Petri)
Die Schlüsselübergabe im Eingang des Neuen Gemeindezentrums „mittendrin“.
Im Bild (v. li) Architekt Ulrich Hoefer, Finanzkirchmeister Hartmut Heinbach und Pfarrer Dr. Martin Klein.
Durch die Glaswand im Eingangsbereich des neuen Gemeindehauses blickt man auf die Bruchsteinfassade der Talkirche.