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Netzwerker mit missionarischem Herzen
Michael Junk 47. Pfarrer in der Kirchengemeinde Oberfischbach
21.6.2016
In der voll besetzten Evangelischen Johanneskirche Oberfischbach wurde am vergangenen Sonntagnachmittag (19. Juni 2016) Pfarrer Michael Junk von Superintendent Peter-Thomas Stuberg in die Pfarrstelle der Kirchengemeinde eingeführt. Neun Monate lang war die Pfarrstelle vakant, nachdem Pfarrer Martin Braukmann nach 19 Jahren ins Markgräflerland in den Südschwarzwald wechselte. Pfarrer Hans-Werner Schmidt war bis Ende 2015 mit einer halben Stelle in der Kirchengemeinde Oberfischbach tätig und ging in den Ruhestand. Aber auch danach hat er in der Gemeinde die Konfirmanden noch bis zur Konfirmation begleitet. Nunmehr hat die Kirchengemeinde Oberfischbach nur noch eine Pfarrstelle. Junk ist für die 3200 Gemeindeglieder in den sieben Ortschaften des Kirchspiels zuständig. Michael Junk im Gemeindebrief: „Ich bin zuversichtlich, zusammen mit vielen engagierten Mitarbeitenden in Kirche, CVJM und Ev. Gemeinschaften im Vertrauen auf Gottes Kraft, die in all unserer Schwachheit mächtig ist, diese Herausforderung bestehen zu können.“
In seiner Einführungsrede mit dem Thema „Einer trage des andern Last“ dankte Stuberg der Kirchengemeinde und dem Presbyterium sowie besonders der Gemeindesekretärin, dem Presbyteriumsvorsitzenden und dem Kirchmeister, die während der Pfarrstellenvakanz das Gemeindeleben organisiert haben. Viele Pfarrkollegen halfen bei den Gottesdiensten und Amtshandlungen. Stuberg: „Die Kirchengemeinde Oberfischbach hat erlebt, wie ganz viele ihre Hände zur Fürbitte gefaltet haben und viele haben angepackt. Schultern haben Lasten gemeinsam getragen.“ Und nun sollte die Arbeit nicht allein dem Pfarrer überlassen werden. Die Gemeinde sei für den Pfarrer eine anvertraute Leihgabe und nicht sein Eigentum, wo ohne ihn nichts gehe.
Der musikalische Rahmen des Festgottesdienstes wurde gestaltet von den vereinigten CVJM-Posaunenchören Oberfischbach, Heuslingen und Niederndorf unter der Leitung von Henning Loos, dem CVJM-Männerchor Oberfischbach und Niederndorf mit Unterstützung aus Oberschelden unter dem Dirigat von Hilmar Jung, dem Gemischten Chor Bottenberg unter der Leitung von Monika Gieseler sowie Marita Kalteich an der Orgel.
Wie herzlich der neue Gemeindepfarrer und seine Ehefrau in der Kirchengemeinde, im CVJM und in den Gemeinschaften willkommen sind, wurde an den Grußworten nach dem Einführungsgottesdienst im Gemeindehaus deutlich.
Freudenbergs 1. stellvertretender Bürgermeister Daniel Knie überbrachte die herzlichen Grüße von Bürgermeisterin, Rat und Verwaltung. Die Flüchtlingsarbeit liege der Kommune sehr am Herzen. Daher sei er dankbar, dass sich der neue Pfarrer auf diesem Gebiet auskenne.
Ortsvorsteher Jens Giebeler, Niederndorf, hieß den neuen Pastor auch im Namen aller anderen Ortsvorsteher herzlich willkommen. Pfarrer Ulrich Schlappa, Büschergrund, grüßte im Namen der Pfarrkollegen der Kirchenregion, zu der die Kirchengemeinden Freudenberg, Oberholzklau, Oberfischbach, Olpe und Trupbach-Seelbach zählen. Er wusste zu berichten, dass der neue Pfarrer kein Einzelgänger sei, sondern ein Netzwerker mit einem missionarischen Herzen.
Ein Grußwort für die Ev. Gemeinschaften sprach Günter Loos, Bottenberg. Er betonte das gemeinsame Ziel, Menschen mit dem Glauben und Jesus Christus in Verbindung zu bringen. Udo Lappe, freute sich für die CVJM-Gruppen, dass der neue Pfarrer aus dem CVJM komme und eine Verbindung sozusagen mitbringe.
„Wir haben Gottes Weisheit unterschätzt“, gestand Presbyteriumsvorsitzender Rainer Klappert, der davon erzählte, wie es dem Presbyterium im letzten Jahr ergangen ist. Über Dorfgrenzen hinweg sei man zusammengerückt und viele hätten angepackt und geholfen. Ein ganz dickes Dankeschön galt Gemeinsekretärin Ute Schwarz, die so manches geregelt habe. Und auch Prädikant Karsten Schreiber habe viele Aufgaben übernommen. Am 18. Februar 2016 habe das Presbyterium Pfarrer Michael Junk einstimmig gewählt und Junk habe die Wahl angenommen. So ganz unbekannt war Junk der Kirchengemeinde nicht. Im Zuge seines ehrenamtlichen Engagements als Perspektivberater hat er 2013 mit dem Presbyterium eine Tagung durchgeführt, auf der sich Pfarrer und Presbyterium näher kennen lernten. Klappert hatte gründlich recherchiert und wusste zu berichten, dass nach der Reformation Michael Junk der 47. Pfarrer der Kirchengemeinde Oberfischbach sei. Für den Pfarrgarten erhielten Pfarrer und Ehefrau vom Presbyterium ein Apfelbäumchen.
Das letzte Wort hatte der neue Pfarrer, der sich herzlich für den freundlichen Empfang in der Kirchengemeinde bedankte. Junk: „Seien Sie bitte barmherzig mit uns. Wir brauchen noch Zeit, um die vielen neuen Namen zu lernen.“
Pfarrer Junk ist ein gebürtiger Siegerländer und stammt aus Dreis-Tiefenbach. Vereinshaus, Sonntagsschule, CVJM-Jugendarbeit sind ihm nicht fremd. Nach Abitur und Zivildienst auf der Schwerstpflegestation eines Altenheimes studierte er Theologie in Oberursel, Bonn, Jerusalem und Wuppertal. Nach seinem Vikariat in Gelsenkirchen kehrte er zurück ins Siegerland und gestaltete maßgeblich das kreiskirchliche missionarische Projekt „Gemeinsam unterwegs“, das in das Kreiskirchenfest 2001 mündete. Aus dieser Zeit stammten, so Junk, seine ersten Beziehungen in die Kirchengemeinde Oberfischbach. Es entstand der Synodale Ausschuss für Gemeindeentwicklung, in dem Michael Junk den Vorsitz innehat. Seine erste Pfarrstelle erhielt er 2001 in der Kirchengemeinde Deuz. Von dort wechselte er 2010 in die Kirchengemeinde Neunkirchen. Er war Pfarrer im Bezirk Salchendorf und für die Kooperation mit der Kirchengemeinde Niederdresselndorf zuständig. Die Salchendorfer waren überaus traurig, als sie erfuhren, dass ihr sehr geschätzter Pfarrer nach Oberfischbach wechselt. Gerne hätten sie ihn in Salchendorf behalten. Erschwerend kommt hinzu, dass die Gemeindegliederzahlen der Kirchengemeinde Neunkirchen eine Wiederbesetzung der Pfarrstelle nicht zulassen. Die Kirchengemeinde Niederdresselndorf muss auf die Kooperationsunterstützung aus der Kirchengemeinde Neunkirchen verzichten.
kp
Text zum Bild: (Foto Karlfried Petri)
Ins evangelische Pfarrhaus in Niederndorf zogen jetzt Pfarrer Michael Junk und seine Ehefrau Patricia ein. In einem Festgottesdienst wurde Junk von Superintendent Peter-Thomas Stuberg in die Pfarrstelle Oberfischbach eingeführt.
Im Bild erste Reihe von links: Patricia Junk, Pfarrer Michael Junk und Superintendent Peter-Thomas Stuberg.
In der zweiten Reihe v.li.: Pfr. Oliver Günther, Oberholzklau, Pfr. Dr. Christian Schwark, Trupbach-Seelbach, Amtsvorgänger Pfr. Martin Braukmann, Kirchengemeinde Mappach, Pfr. Rainer Klein, Neunkirchen, Pfr. i.R. Hans-Werner Schmidt und Pfr. Dr. Jean Gottfried Mutombo, Amt für Missionarische Dienste, Dortmund