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„Ihr behaltet einen Platz in meinem Leben“

10.4.2017

Zehn Jahre lang war Rainer Klein Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Neunkirchen, jetzt übernimmt er eine neue Aufgabe. Ab 1. Mai ist Klein Pfarrer für Krankenhausseelsorge im St.-Marien-Krankenhaus in Siegen.

In seiner Predigt im Abschiedsgottesdienst an Palmsonntag setzte Klein den umjubelten Einzug Jesu in Jerusalem in Bezug zur heutigen Weltlage. „In unruhigen Zeiten suchen Menschen nach Hoffnungsträgern. Sie wollen das Gefühl haben, dass jemand die Lage in den Griff bekommen kann.“ Aber diese Bewunderung der Massen könne schnell ins Gegenteil umschlagen, wenn die Erwartungen enttäuscht würden. „Heute ,Hosianna‘, wenige Tage später ,Kreuzigt ihn!‘“

Jesus ging tiefer

Die eigentlichen Ursachen von Unruhen lägen tief, deshalb müsse auch Hilfe tiefer ansetzen. Jesus sei tiefer gegangen und habe sich durch Leiden, Tod und Auferstehen weit abgehoben von der Schar der alltäglichen Hoffnungsträger. „Wenn wir in Glauben, Hoffnung und Liebe unseren Nächsten dienen, so wie er das getan hat, können wir uns von ihm Hoffnung geben lassen auch in der schwersten Zeit.“

Klein dankte der Gemeinde für die vergangenen zehn Jahre. „Ihr behaltet einen Platz in meinem Leben und Herzen.“ Superintendent Peter-Thomas Stuberg entpflichtete Klein von seinem Dienst in Neunkirchen und gab ihm zusammen mit Mitgliedern des Presbyteriums Segensworte mit auf seinen neuen Weg. 

Neunkirchen muss mit nur einem Pfarrer auskommen

Wie schnell die Pfarrstelle neu besetzt werden kann, ist noch unklar. Stuberg versprach, alles für eine schnelle Neubesetzung zu tun. „Dass das klappt, ist aber mehr frommer Wunsch als Versprechen.“ Neunkirchen habe jetzt innerhalb kurzer Zeit zwei von drei Pfarrern verabschieden müssen. Die Stelle von Rainer Klein darf davon alsbald wieder besetzt werden. Der verbleibende Pfarrer Martin Schreiber könne „viel arbeiten, aber nicht für drei. Bitte nehmen Sie Rücksicht darauf.“

"Funky Walking" zum Abschied

Der Chor Encantada bekam Applaus für seine zwei Lieder und der Posaunenchor spielte für Klein zum Abschied „Funky Walking“. Als Überraschung trat die Andachtsgruppe des Behindertenwohnheims in der Klotzbach auf und sang zusammen mit Klein ein fröhliches „Hevenu shalom alechem“. Später traf sich die Gemeinde zu einem Empfang.

 

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Foto: Mit viel Energie sang die Andachtsgruppe des Behindertenwohnheims in der Klotzbach mit Klein zum Abschied das Lied „Hevenu shalom alechem“.

Foto Übersichtsseite: Pfarrer Rainer Klein mit Superintendent Peter-Thomas Stuberg und Pfarrer Martin Schreiber (v.l.).

Text und Fotos: Stefanie Bald

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