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Vom Unterwegssein und Bleiben
Jahresfest der Siegerländer Frauenhilfen e.V. in Kreuztal-Eichen

11.6.2018

Der Bezirksverband der Siegerländer Frauenhilfen e.V. feierte am vergangenen Mittwoch (6. Juni 2018) sein Jahresfest mit einem Festgottesdienst in der ev. Kirche Eichen. Eine schöne Gelegenheit um wieder einmal viele Frauen aus den insgesamt über 50 verschiedenen örtlichen Gruppen des Siegerlandes zusammenzubringen und gemeinsame Zeit zu genießen. Die Kirche war rasch bis auf den letzten Platz besetzt und Gemeindepfarrer Jochen Ahl zeigte sich in seinem Grußwort sichtlich erfreut über so zahlreichen Besuch „im Norden des Siegerlandes“.

Nicht dabei sein konnte dieses Jahr krankheitsbedingt Erika Denker, erste Vorsitzende des Vereins. Sie wurde durch die zweite Vorsitzende Gerlinde Schäfer vertreten, die die Festgemeinde durch den Gottesdienst führte. Musikalisch gestaltet wurde das Jahresfest von Kirchenmusikdirektor Ulrich Stötzel, der außerdem während des gemeinsamen Singens zu Anfang des Festes einen dreistimmigen Kanon mit den Besucherinnen und Besuchern einübte. Schöne Töne erklangen zu Melodie und Text eines Pfingstliedes.

Dieses Jahr stand das Fest unter dem Motto „… weggehen können und doch sein wie ein Baum“. Zeilen aus einem Gedicht von Hilde Domin, die sich vielleicht erst auf den zweiten Blick richtig erschließen lassen. Wie ist der Mensch? Heimatlos oder gebunden? Frei oder abhängig? Oder doch beständig in einer Spannung zwischen Heimat und Fernweh, Unterwegssein und Bleiben, Suchen und Gefundensein?

Fragen und Gedanken, die auch Festrednerin Claudia Montanus, Verbandsreferentin der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. aus Soest, in ihrer Festansprache aufgriff.

Anknüpfend an Pfarrer Jochen Ahl und Synodalassessor Rolf Fersterra, die zuvor in zwei Grußworten ihre Gedanken zu Heimat, Heimatlosigkeit und auch Heimweh formuliert hatten, stand auch für Claudia Montanus eine Erkenntnis fest: „Bleiben und Unterwegssein gehören zusammen“. Schon die Bibel sei ein Buch der Unruhe, ein Buch des Unterwegsseins. Abraham und Sara, Hanna und Naomi, sie alle sind auf dem Weg, verlieren ihre Heimat, brechen ihre Zelte ab und erfahren immer wieder Gottes Bewahrung auf dem Weg.

„Heimat kann auch unterwegs sein“, so Claudia Montanus. Auch Jesus Christus hat mit Beginn seines Wirkens alle Sicherheiten aufgegeben, hat sein Haus, seine Familie verlassen und seinen Auftrag ausgeführt. „Der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege“, so steht es in Matthäus 8,20. Wer diesem Jesus nachfolgt, für den „ist die Welt kein Wohnzimmersessel“, so Montanus. Nachfolge ist Bewegung, ganz und gar abhängig von Gott. Als Gottes Zeugen hier auf der Erde sei das eine Aufgabe, der wir uns mit seiner Hilfe stellen dürfen. „… weggehen können und doch sein wie ein Baum“. Auf der Reise nach Hause.

Unter dieser Zusage standen im Anschluss auch die Einführungen und Verabschiedungen von Frauen, die durch ihre Arbeit dem Verband der Frauenhilfe auf Bezirks- oder Ortsgruppenebene ein Gesicht gegeben haben. Helga Kassel, Vorsitzende der Frauenhilfe Meiswinkel, hatte nach vielen Jahren dieses Amt niedergelegt und erhielt großen Dank und einen persönlichen Segen mit auf den Weg.

Barbara Leidel, die Leiterin des Klafelder Frauenkreises „mittendrin“ mit ihren Mitarbeiterinnen erhielt Segen und Gebet mit auf den Weg. Diese Gruppe wurde neu in die Gemeinschaft des Bezirksverbandes aufgenommen.

Marianne Müller, die ‚Erfinderin‘ des Projektes ‚ZeitPaten‘ im Bezirksverband, hat über 10 Jahre hinweg viel Engagement, Zeit und Leidenschaft in diese Arbeit investiert. Zum Ende des Monats wird sie in den Ruhestand gehen.
Erika Spreckelmeyer vom Vorstand der Ev. Frauenhilfen dankte ihr sehr herzlich für die Aufbauarbeit, ihre Geduld und die Beziehung zu Zeitpaten, Eltern und Kindern und ‚entpflichtete‘ Frau Müller von ihrem Dienst.

Im Anschluss an den Festgottesdienst waren die Frauen zu Kaffee und selbstgebackenem Kuchen in das benachbarte Gemeindehaus eingeladen, das die Eichener Frauen – unterstützt von Frauen aus Eichen und Littfeld - liebevoll hergerichtet hatten.
So fand das Jahresfest auch dieses Jahr einen gelungenen Ausklang.

mmü

 

Zum obigen Bild:

 

Festrednerin Pfr. Claudia Montanus sprach über Heimat und Fernweh, Unterwegssein und Bleiben auf dem Weg nach Hause zu Gott.

(Foto: Miriam Müller-Schewtschuk)

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