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Modernes Zentrum fürs Gemeindeleben
Gemeindezentrum Haardter Kirche wird eingeweiht
12.2.2020

Direkt von der Haardter Kirche aus kann man künftig Neuland betreten. Nur eine Tür im Seitenschiff müssen Besucher durchqueren, und schon stehen sie mittendrin im neuen Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde Weidenau. Auf den ersten Blick könnte der Kontrast kaum größer sein: Denn von der Kirche aus betritt man ein modernes, lichtdurchflutetes Gebäude mit großen Fenstern und hellen Böden. „Wir wollten keine kleine Kirche an die Kirche bauen, sondern einen Anbau, der ins 21. Jahrhundert passt“, erklärt Architekt Hans Werner Strunk, der das Gemeindezentrum geplant hat. Dennoch fügt sich der Neubau stimmig ein: Die Fassade aus rotbraunen Tonziegeln greift die Farbe der Haardter Kirche auf, und die denkmalgeschützte Übergangstür wurde aufwendig in den Innenraum integriert. Einen eigenen Eindruck können sich Interessierte am Sonntag, 23. Februar, machen. Dann wird das Gemeindezentrum mit einem Festgottesdienst in der Haardter Kirche um 9.30 Uhr und einem anschließenden Empfang im neuen Anbau eingeweiht. Um eine Anmeldung wird bis zum 17. Februar gebeten an: kontakt@ev-kirche-weidenau.de.
Der Anschluss des Neubaus an die denkmalgeschützte Kirche stellte Architekt Strunk vor Herausforderungen. Denn es galt, verschiedenste Anforderungen etwa an Denkmal- und Brandschutz zu beachten. Dass Besucher künftig auch bei Regen trockenen Fußes direkt von der Kirche ins Gemeindezentrum kommen, ist möglich, weil der Architekt für alle Vorgaben passende Lösungen fand, die er zum Großteil mit heimischen Firmen umsetzte. So taucht ein kleines Glasdach im Übergang zwischen Neubau und Gotteshaus die Kirchentür künftig ins rechte Licht. Und die Luftwärmepumpe des Gemeindezentrums beheizt nun auch die Haardter Kirche.
Bild: Das Gemeindezentrum schließt direkt an die Haardter Kirche an.
Auf rund 350 Quadratmetern und zwei Etagen bietet das Gemeindezentrum Haardter Kirche nicht nur Platz für Veranstaltungen der Gemeinde, sondern auch ein neues Zuhause für Gruppen und Kreise, die sich bislang im Hermann-Reuter-Haus trafen. Dazu gehören etwa der Frauentreff, Reuters Café, die Koreanische Gemeinde und Selbsthilfegruppen. Die Akustik macht es möglich, dass im Obergeschoss ein Chor probt, während zeitgleich im Untergeschoss das Presbyterium tagt. Auch das Gemeindebüro zieht derzeit um und ist ab dem 17. Februar zu den gewohnten Zeiten im Untergeschoss des Neubaus zu finden. Beide Etagen sind barrierefrei erreichbar.
Bild: Finanzkirchmeisterin Doris Mannel aus dem Presbyterium, Pfarrer Martin Eerenstein, Pfarrerin Karin Antensteiner, Architekt Hans Werner Strunk im großen Gruppenraum des neuen Gemeindezentrums.
Vom Hermann-Reuter-Haus, das etwa dreimal so groß ist wie das neue Gemeindezentrum, wird sich die Kirchengemeinde Weidenau trennen. „In Zeiten sinkender Kirchenmitgliedszahlen müssen wir unseren Gebäudebestand anpassen“, erklärt Pfarrerin Karin Antensteiner. Zudem entspreche der Neubau aktuellen ökologischen Standards, was deutlich geringere Unterhaltskosten erwarten lasse. In den vergangenen zehn Jahren hatte sich die Kirchengemeinde Weidenau bereits von mehreren Gemeinde- und Pfarrhäusern sowie einem Kindergarten-Gebäude getrennt. Ein Teil der Erlöse aus diesen Verkäufen sowie ein Zuschuss aus dem Baufonds des Evangelischen Kirchenkreises Siegen machten es nun möglich, die Kosten für den Neubau in Höhe von gut einer Million Euro ohne Kreditaufnahme zu finanzieren. „Mit dem Umzug ins Gemeindezentrum Haardter Kirche haben wir die Strukturveränderungen erst einmal geschafft“, sagt Pfarrer Martin Eerenstein. „Jetzt können wir uns wieder vollauf der Gemeindearbeit widmen.“ Einen Auftakt dazu gibt die Einweihungsfeier am 23. Februar.
Jasmin Maxwell-Klein
Bild oben:
Direkt neben der Haardter Kirche ist ein neues Gemeindezentrum entstanden. Fotos: Jasmin Maxwell-Klein