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Der Klimakrise entgegentreten
Westfälische Eröffnung der „Brot für die Welt“-Aktion

13.12.2021

Mit einem festlichen Gottesdienst ist die 63. Spendenaktion von „Brot für die Welt“ am Sonntag in Siegen zentral für ganz Westfalen eröffnet worden. Zum Start der neuen Spendensammlung des evangelischen Hilfswerkes rief der Ökumene-Dezernent der westfälischen Landeskirche, Dr. Albrecht Philipps, zum Einsatz für eine gerechte Welt und zu mehr Klimaschutz auf. Christinnen und Christen dürften sich nicht mit der Ausbeutung der Natur und den wachsenden Ungerechtigkeiten abfinden. Im Mittelpunkt der Aktion, die Synodalassessor Rolf Fersterra im Namen des Evangelischen Kirchenkreises Siegen eröffnete, steht die globale Klimagerechtigkeit. Ihr Motto lautet: „Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft!“

Die junge Generation fordere zu Recht, dass das Klimaschutzabkommen von Paris eingehalten werde, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu beschränken, sagte Philipps. „Diesen Druck brauchen wir dringend“, betonte er in seiner Predigt in der Martinikirche vor rund 50 Besucherinnen und Besuchern. Der Gottesdienst wurde zeitgleich auf dem YouTube-Kanal der Martinikirchengemeinde live gestreamt (hier ist das Video zu sehen). Die Folgen des Klimawandels seien überall hautnah spürbar, sagte der Landeskirchenrat auch mit Blick auf die Flutkatastrophe im Sommer im Westen Deutschlands. „Wir müssen jetzt konsequent handeln – in der Kirche, in der Gesellschaft.“ Dazu gehöre es, „auch mal anzuecken, sich vielleicht auch mal als Gutmensch abstempeln zu lassen“, sagte Philipps. Zugleich warnte er davor, vorschnell über andere zu urteilen: „Wie schnell sind wir dabei, mit uns selbst und auch mit anderen Menschen hart ins Gericht zu gehen: bei unnötigen Autofahrten, bei Urlaubsreisen mit dem Flugzeug, beim Fleischkonsum.“ Christinnen und Christen seien letztlich Gott verantwortlich. „Das macht frei gegenüber zu harten Urteilen gegen mich selbst.“

 

Der westfälische Ökumene-Dezernent Dr. Albrecht Philipps.

 

Wegen der Corona-Pandemie rechnet Brot für die Welt mit deutlichen Einbußen bei den Kollekten in den Weihnachtsgottesdiensten. Philipps warb dafür, die Arbeit des Hilfswerkes mit Spenden „digital, im Spendentütchen oder als Kontoüberweisung“ zu unterstützen. Auch Katja Breyer, Beauftragte von Brot für die Welt in der westfälischen Kirche, betonte: „Als Hauptverursacher des Klimawandels sind wir aufgefordert, die Menschen in den Ländern des Südens zu unterstützen, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben und so massiv unter seinen Folgen leiden.“ Menschen im südlichen Afrika etwa litten seit vielen Jahren unter Dürren und Zyklonen. „Die Partnerorganisationen von Brot für die Welt unterstützen diese Menschen dabei, neue Ideen umzusetzen, um mit den veränderten Klimabedingungen umzugehen“, sagte Breyer. Dazu gehöre etwa der Einsatz von widerstandsfähigem Saatgut oder das Anlegen von Steinwällen, die Felder feucht halten.

 

Pfarrer in Ruhestand Martin Ahlhaus im Gespräch mit Matthias Daub, Vorsitzender der Tansania-Partnerschaftsgruppe, und Irene Matimbwi, Stipendiatin von Brot für die Welt.

 

Von den konkreten Auswirkungen des Klimawandels in Afrika berichteten die Tansanierin Irene Matimbwi und der Vorsitzende der Tansania-Partnerschaftsgruppe des Kirchenkreises, Matthias Daub, in einem Interview mit Pfarrer in Ruhestand Martin Ahlhaus, früherer Regionalpfarrer des Amts für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe) in Südwestfalen. Matimbwi, die mit einem Stipendium von Brot für die Welt in Bochum studiert, berichtete von einer Verschiebung von Trocken- und Regenzeiten in ihrem Heimatland, die einerseits zu Dürre, andererseits zu Überschwemmungen führe. „Wir sollten diese Welt schützen“, forderte Matimbwi. Jeder könne dazu beitragen, indem er etwa seinen Konsum beschränke und auf billige Mode oder überflüssige Gegenstände verzichte.

Wie die großen politischen Themen der Spendenaktion in den Alltag übersetzt werden können, berichtete Pfarrer Christoph Otminghaus, Beauftragter für die Konfirmandenarbeit im Kirchenkreis. Bei der Aktion „5000 Brote - Konfis backen Brot für die Welt“ arbeiten Konfirmandinnen und Konfirmanden normalerweise in Bäckereien mit, die Backwaren werden zugunsten des Hilfswerks verkauft. Wegen Corona war jedoch keine Kooperation mit Bäckereien möglich, wie Otminghaus berichtete. Stattdessen kam ein örtlicher Backesverein mit seinem mobilen Ofen ins Gemeindehaus. Die entstandenen Brote und Kekse werden in diesen Tagen verkauft.

 

Die Spendenaktion von Brot für die Welt ist traditionell am ersten Advent gestartet. Der Festgottesdienst zur bundesweiten Eröffnung fand in diesem Jahr in Detmold statt.

 

Spendenkonto:

Brot für die Welt

IBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00

BIC: GENODED1KDB

Bank für Kirche und Diakonie

DE10100610060500500500

Internet: www.brot-fuer-die-welt.de

 

Bild oben: Im Namen des Evangelischen Kirchenkreises Siegen eröffnete Synodalassessor Rolf Fersterra die 63. Spendenaktion von Brot für die Welt.

 

Fotos: Jasmin Maxwell-Klein

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