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Stiftung unterstützt Siegener EFL
Gründungseinlagen von fast 2,5 Mio Euro zugesagt – weitere Zustifter werden gesucht

20.3.2012

Den Mitarbeitenden der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle des Evangelischen Kirchenkreises Siegen (EFL), dem Förderverein der Beratungseinrichtung und Synodalassessor Hans-Werner Schmidt, der zurzeit die Aufgaben des Superintendenten im Kirchenkreis Siegen wahrnimmt, war die Freude deutlich anzuspüren. Die Gründung einer Stiftung zugunsten der EFL ist unter Dach und Fach. Am vergangenen Donnerstag, 15. März 2012, konnte im Museum für Gegenwartskunst in Siegen die Stiftung mit einem Gründungskapital aus der Privatwirtschaft in Höhe von fast 2,5 Mio. Euro eingerichtet werden. Ein beeindruckender Start. Doch noch reichen die Einlagen nicht aus, um eine Ausschüttung in der notwendigen Höhe zu erzielen, damit die Arbeit der EFL im bisherigen Umfang auch künftig gewährleistet werden kann. 5 bis 7 Millionen Euro sind nach Einschätzung der EFL-Leiterin Annette Mehlmann erforderlich, um die Finanzierung der Beratungsstelle auf festen finanziellen Boden zu stellen. Um weitere Zustiftungen wurde daher auf der Gründungsveranstaltung kräftig geworben.
Es stehen ab sofort zwei Stiftungsvarianten zur Verfügung, erklärte Rechtsanwalt Dr. Henrich Schleifenbaum: Die EFL-Stiftung und ein EFL-Fonds der Bürgerstiftung Siegen. Die Erstere ist eine eigenständige Stiftung unter der Aufsicht der Evangelischen Kirche von Westfalen, die Zweite ein Fonds unter dem Dach der Bürgerstiftung Siegen.

Annette Mehlmann, Leiterin der EFL-Siegen, erinnerte sich gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Fördervereins Prof. Dr. Hans-Heinrich Goßmann an die Anfänge, die EFL-Beratungsarbeit zunehmend durch Spenden und Sponsoren zu finanzieren. Der Kirchenkreis, der die Beratungsstelle eingerichtet und über viele Jahre maßgeblich aus Kirchensteuermitteln finanzierte, konnte und kann dies nicht mehr leisten. Vor fast zwei Jahren wurde die Idee einer Stiftung in einem Gespräch mit Prof. Dr. Hans-Heinrich Goßmann und Superintendentin Annette Kurschus geboren. Es kam die Verbindung zu Rechtsanwalt Dr. Henrich Schleifenbaum zustande, der seitdem Zeit, sein Büro und nicht zuletzt kompetente Beratung unentgeltlich zur Verfügung stellt. Kajo Soemer, Vorsitzender des Stiftungsvorstandes der Bürgerstiftung Siegen, erläuterte die Arbeit der Bürgerstiftung, die seit 2005 bislang 25 Projekte unterstützt hat. Erziehung, Ausbildung, Kinder, Jugendliche und Altenhilfe sind die gesellschaftlichen Felder, auf denen sich die Stiftung engagiert. Mit Blick auf die Tätigkeitsbereiche der EFL hat Soemer den Eindruck: „Wir passen gut zusammen.“ Wilfried Groos, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Siegen, ist sich sicher, dass durch die Stiftung die Arbeit der EFL für die Region nachhaltig gesichert wird. Zustiftungen sind für die EFL gut angelegtes Geld, so der Finanzexperte. Daher hat sich das Geldinstitut mit einem namhaften Betrag zu den Gründungsstiftern gesellt und auch in der Vergangenheit die Einrichtung immer wieder unterstützt.

Oberkirchenrat Dr. Ulrich Möller überbrachte den Dank der Evangelischen Landeskirche von Westfalen. Mit der Stiftung werde der Stadt Bestes gesucht, und zwar im Zusammenwirken von Christengemeinde und Bürgergemeinde. Der Bibelvers (Jeremia 29, 7) aus dem das Zitat „Suchet der Stadt Bestes“ stamme, laute weiter „und betet für sie zum Herrn; denn wenn’s ihr wohlgeht, so geht’s auch euch wohl.“

Pfarrer Hans-Werner Schmidt schilderte die Situation des Kirchenkreises, der die Finanzierung der Einrichtung aus Kirchensteuermitteln nicht mehr tragen kann. Zu den Mitarbeitenden gewandt: „Sie haben sich nicht mit der Situation abgefunden, sondern mit Erfolg gekämpft und durch ihre gute Arbeit entscheidend mit dazu beigetragen, dass die EFL in so vielen Augen als unbedingt erhaltenswert angesehen wird.“ Er dankte den vielen finanziellen Unterstützenden, dass durch ihre Hilfe die wichtige Arbeit weiter getan werden kann.
Am 28. November 1984 hat die Kreissynode Siegen die Einrichtung der Beratungsstelle beschlossen. Seither arbeiten die Mitarbeitenden entsprechend dem für sie gültigen Leitbild nah bei den Menschen, fachkompetent und mit evangelischer Grundhaltung.

„Wir brauchen die EFL. Hier erfahren Menschen unabhängig von Person, Geschlecht oder Konfession Hilfe zur Selbsthilfe. Die kompetenten Mitarbeitenden nehmen sich Zeit.“ Mit diesen Worten beschrieb Christina Dietze, Stifterin und Mitglied des Fördervereins, die Arbeit in der Beratungsstelle. Sie setzt sich dafür ein, die EFL in der Region zu erhalten und warb um weitere Zustiftungen.
Dass zur Erhaltung der EFL eine kirchliche Stiftung gegründet wurde, ist Barbara Lambrecht-Schadeberg, eine Gründungsstifterin, besonders wichtig. Sie kennt die Kompetenz der Kirche auch in Stiftungsfragen aus anderen Zusammenhängen. Zudem „habe ich der Kirche menschlich und geistlich viel zu verdanken. Viele Jahre wurde die Einrichtung von der Kirche getragen. Daher steht die Arbeit allen Menschen offen und die Beratung ist für die Klienten kostenlos.“ Auch mit kleinen Beträgen können Zustiftungen erfolgen. Lambrecht-Schadeberg erinnert an das Scherflein der Witwe, das in Gottes Augen eine große Bedeutung hat.

Ein besonderer Gast auf der Gründungsveranstaltung war die ehemalige Moderatorin der Ziehung der Lottozahlen in der ARD Karin Tietze-Ludwig. Sie hielt einen Vortrag über das Glück und machte deutlich, das Glück nicht vom Wohlstand abhängt. Glück, so Tietze-Ludwig komme nicht von alleine, man müsse etwas dafür tun. Ihren Zuhörern gab sie mit auf den Weg, Glück mit anderen zu teilen.

Durch die Stiftung ist ein weiterer Schritt zur Sicherung der evangelischen Einrichtung in der Region getan. Die Gründungsstifter, der Förderverein, der Kirchenkreis und nicht zuletzt die Mitarbeitenden hoffen, dass sich weitere potente Stifterinnen und Stifter anstecken lassen, zum Erhalt der für die Region wichtigen Beratungsstelle beizutragen.
kp

Text zum Bild: (Fotos Karlfried Petri)



EFL-Leiterin Annette Mehlmann freut sich sehr, dass dei Stiftung eingerichtet wurde.


Die ehemalige Moderatorin der ARD Karin Tietze-Ludwig sinnierte bei der Gründungsveranstaltung der EFL-Stiftung im Museum für Gegenwartskunst in Siegen über das Glück. Die Leiterin der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle Annette Mehlmann bedankte sich mit einem Blumenstrauß.



Barbara Lambrecht-Schadeberg liegt die Arbeit der Ehe-, Familien- und Lebensbratungsstelle des Evangelischen Kirchenkreises Siegen am Herzen.

 

Prof. Dr. Hans-Heinrich Goßmann erinnerte an die Anfänge der EFL-Finanzierung durch Sponsoren.

Oberkirchenrat Dr. Ulrich Möller überbrachte den Dank der westfälischen Landeskirche.

Synodalassessor Hans-Werner Schmidt zu den Mitarbeitenden: '„Sie haben sich nicht mit der Situation abgefunden, sondern mit Erfolg gekämpft und durch ihre gute Arbeit entscheidend mit dazu beigetragen, dass die EFL in so vielen Augen als unbedingt erhaltenswert angesehen wird.“

Kajo Soemer erläuterte die Arbeit der Bürgerstiftung.

Christina Dietze, Stifterin und Mitglied des Fördervereins: 'Wir brauchen die EFL'.

Wilfried Groos, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Siegen, ist sich sicher, dass durch die Stiftung die Arbeit der EFL nachhaltig gesichert wird.

Rechtsanwalt Dr. Henrich Schleifenbaum investiert Zeit und kompetente Beratung unentgeltlich in die Stiftung.

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