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Innenkuppel der Autobahnkirche Wilnsdorf wächst
12.2.2013
In ein paar Tagen soll sie fertig sein, die Innenkuppel der Autobahnkirche am Autohof Wilnsdorf. Wer die weiße Kirche mit den glatten Außenflächen betritt, wird von der Wirkung der Innenarchitektur überrascht. Filigran wirkt sie, wie dem gotischen Baustil nachempfunden, eben nur in kleineren Ausmaßen. Ute Pohl, Vorstandsmitglied des Fördervereins Autobahnkirche, ist die Freude über die gelungene Gestaltung förmlich anzuspüren. Das komplizierte Holzgewölbe in der feingliedrigen Kreuzrippenstruktur, aus 175 Holzplatten gesägt, verfehlt seine sakrale Wirkung nicht. Pohl: Es bewirkt einen heimeligen mystischen Charakter, der zu einem Glaubenshaus passt. Es vermittelt ein Geborgenheitsgefühl und fördert das Empfinden für Stille.
Für das Architekturbüro und die Handwerker war die Konstruktion eine besondere Herausforderung. Wurden doch die Einzelteile der Kuppel durch ein eigens entwickeltes Computerprogramm gezeichnet und als Schnittmuster angelegt, weiß Bauleiterin Kerstin Högel von der Frankfurter Architekturgesellschaft schneider+schumacher. Das wurde auf handelsübliche OSB-Platten so aufgeteilt, dass alle rund 650 Einzelteile der 66 Holzspanten mit dem kleinstmöglichen Verschnitt hergestellt werden konnten. Mit einer CNC-Fräse wurden die Einzelteile zugeschnitten und als sorgfältig gekennzeichneter Bausatz angeliefert. Im Innenraum der Kirche wurde die selbsttragende Kuppel von den Handwerkern zusammengebaut.
Nach der Fertigstellung der Kuppel wird der Beleuchtungstest vorgenommen. Mit einer Mischung aus Tageslicht und Kunstlicht soll sich im Innenraum eine eigene Lichtgestaltung entfalten. Simuliert wurde dies bereits am Computer und auch am 1:25 Modell. Der Test in der Wirklichkeit steht aber noch aus.Im Innenraum fehlen noch der Altar und ein Kreuz, so Pohl. Die Art der Sitzgelegenheiten ist noch nicht entschieden. Betonbänke werden es wohl nicht werden, eher Hocker aus Holz. Verschiedene Modelle werden derzeit getestet. Etwa 100 m2 Nutzfläche bietet der fertige Innenraum. Groß genug, so dass auch 50 oder 60 Personen einer Omnibusreisegruppe ausreichend Platz finden. Und auch für Stauraum ist gesorgt.
Die Finanzierung ist soweit gesichert, dass die Kirche fertig gebaut werden kann. Die Kosten werden die ursprünglich angepeilte Millionengrenze aber überschreiten.
Der Förderverein der Autobahnkirche hat derzeit 93 Mitglieder und möchte gerne weiter wachsen. Die Höhe der Mitgliedsbeiträge kann individuell festgelegt werden. Das Geld wird benötigt, um die Kirche künftig zu unterhalten. Und auch zwei oder drei Personen werden gesucht, die gegen eine Aufwandsentschädigung Hausmeistertätigkeiten für das Gebäude übernehmen.Die Einweihung ist für den 26. Mai dieses Jahres geplant. Bis dahin sollen auch die Außenanlagen hergerichtet sein.
kp
Text zum Bild: (Foto Karlfried Petri)
Hoch über den Köpfen wölbt sich die filigran wirkende Innenkuppel.
Bild oben:
Bauleiterin Kerstin Högel sowie Ute Pohl und Michael Kahm vom Vorstand des Fördervereins Autobahnkirche Wilnsdorf (v.li.) erläutern die Entwicklung der Kuppelarchitektur.