News-Archiv

„Wir hatten den Eindruck, dass Gott uns diese Arbeit vor die Füße gelegt hat.“
Frauenhilfe betreibt Kleiderladen in der Siegener Friedrichstraße

18.4.2013

Schuhe für 2 oder 3 Euro gehören derzeit zu den Sonderangeboten, die der Kleiderladen in der Siegener Friedrichstraße zu bieten hat. Aber nicht nur Schuhe sind dort erhältlich. Auch Kinderhosen für 50 Cent, Blusen zwischen 3 und 4 Euro sind im reichhaltigen Angebot. Ein Wintermantel ist für 8 Euro erhältlich. Haushaltswaren, Bücher und Spielwaren gehören ebenfalls zum Sortiment.

Seit Anfang des Jahres betreibt der Bezirksverband der Siegerländer Frauenhilfen den Laden, in dem gut erhaltene gebrauchte Kleidung, Hausrat, Tisch- und Bettwäsche für kleines Geld abgegeben werden. Einkaufen kann hier jeder. Ein Nachweis der Bedürftigkeit wird nicht verlangt.

Bedürftige gibt es viele in Siegen. Der Leiter des Ladens Reinhold Haas weiß, der Bedarf ist da. Haas: „Armut gibt es auch in Siegen.“ Etwa 60 bis 70 Personen suchen den Laden an jedem Öffnungstag auf.
In hellen und freundlichen Räumen werden die Waren präsentiert. Für den Leiter der Einrichtung ist es wichtig, dass den Kunden ein schmuckes Ambiente geboten wird. Und auch für die Mitarbeitenden soll das Arbeitsumfeld stimmen. Neben Haas, dem einzigen Hauptamtlichen der Einrichtung, sind zurzeit zwölf ehrenamtlich Mitarbeitende tageweise im Laden beschäftigt. Mit diesen Mitarbeitenden konnte die Frauenhilfe erfahrenes Personal übernehmen.

„Es ist ein einzigartiges Projekt und für einen Bezirksverband schon etwas ganz Besonderes“, sagt Iris Jänicke vom Vorstand des Bezirksverbandes der Siegerländer Frauenhilfe. „Als im vergangenen Jahr die Überlegung anstand, die Einrichtung von der Diakonie Netzwerkarbeit zu übernehmen, haben wir es uns nicht leicht gemacht. Eine Mitgliederversammlung wurde am 17. September 2012 einberufen, die mit einer deutlichen Mehrheit die Übernahme befürwortete. Jänicke: „Wir hatten den Eindruck, dass Gott uns diese Arbeit vor die Füße gelegt hat.“ Während der weiteren Schritte haben sich viele Türen geöffnet. Bis hin zu der Frequentierung des Ladens und der Warenzulieferung.

Jänicke: „Unsere Waren werden nicht eingekauft, sondern ausnahmslos gespendet. Wir sind abhängig von den Sachspenden aus den Kirchengemeinden. Ohne diese Unterstützung können wir im Laden nichts anbieten.“ Die Kleiderspenden werden während der Öffnungszeiten im Laden entgegengenommen. Bei größeren Mengen holt sie auch der Kleiderladen bei den Spendern ab.
Der Kleiderladen hat geöffnet: dienstags, mittwochs und freitags von 10 bis 16 Uhr, donnerstags von 10 bis 18 Uhr, und samstags von 10 bis 13 Uhr. Montags ist Ruhetag.

Iris Jänicke lässt sich gerne in die Kirchengemeinden einladen, um über die Arbeit der Frauenhilfe, insbesondere aber über die Arbeit im Kleiderladen zu berichten. Sie ist erreichbar unter Tel. 0170 / 2159636.

Die Frauenhilfe im Siegerland hat etwa 3.000 Mitglieder und ist in rd. 75 Frauengruppen innerhalb der evangelischen Kirchengemeinden organisiert. Über kirchliche Kreise hinaus wurde die Frauenhilfe in den letzten Jahren durch die Projekte „Zeitpaten – mehr Zeit für Kinder“ und „Starthilfe – Zeit stiften für junge Mütter“ sowie „Tafel deck dich“, einem Kochkurs in Kooperation mit der Siegener Tafel, bekannt.
In diesem Jahr feiert der Bezirksverband der Siegerländer Frauenhilfen am 1. Juni in der Siegerlandhalle sein 100-jähriges Bestehen.
kp

Text zum Bild: (Fotos Karlfried Petri)

In einem freundlichen Ambiente bietet der Kleiderladen der Frauenhilfe in der Siegener Friedrichstraße 27 gute erhaltene Kleidung für kleines Geld an.Die Mitarbeitenden kontrollieren die Kleiderspenden und beraten sachkundig die Kundschaft.



Reinhold Haas und Iris Jänicke (v. li.) sind dankbar für jedes gut erhaltene Kleidungsstück, das seinen Weg von den Kirchengemeinden in den Laden findet.




Auch Hausrat wechselt in dem Laden für kleines Geld den Besitzer.

Ein kleiner Teil des umfangreichen Schuhsortiments.

zurück zur Übersicht

get connected