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Kirchenchor Klafeld-Geisweid und Bläserchor Geisweid konzertierten
Organistin und Chorleiterin Andrea Stötzel
erhielt den Ehrentitel Kantorin
18.2.2014
Es war ein hochkarätiges und abwechslungsreiches gemeinsames Konzert des Kirchenchores Klafeld-Geisweid und des Bläserchores Geisweid in der Talkirche in Geisweid am vergangenen Sonntag (16. Februar 2014). Ein Programmpunkt, der nicht auf dem Programm stand, machte für die Organistin und Chorleiterin Andrea Stötzel das Konzert unvergesslich. Sie war völlig überrascht und hatte von allem nichts geahnt. Am Ende des Konzertes bat Pfarrer Dr. Martin Klein Andrea Stötzel von der Empore in den Chorraum. Dort überreichte Superintendent Peter-Thomas Stuberg ihr den von der Evangelischen Kirche von Westfalen verliehenen Ehrentitel „Kantorin“. Stuberg: „Dieser Titel wird verliehen bei herausragendem musikalischem Engagement.“ Der Superintendent würdigte die musikalische Leistung von Stötzel: „Bei der Begleitung der Choräle hat sie immer ein gutes Gespür für die passenden Vorspiele und Register. Damit deutet sie die Liedtexte musikalisch aus und bietet der Gemeinde so eine gute Verstehenshilfe. Das macht eine gute Organistin aus. Sie setzt sich sehr für die Kirchenmusik in ihrer Gemeinde ein und leitet zurzeit vier Chöre.“ Zur Bedeutung der Kirchenmusik bemerkte Peter-Thomas Stuberg: „Die Kirchenmusik weckt die Sehnsucht nach dem, wenn einmal Gott ,alles in allem‘ ist.“ Andrea Stötzel völlig überrascht: „Ich bin sprachlos. Ich habe nichts gewusst. Mein Dank gilt auch denen, mit denen ich gemeinsam Musik machen kann.“
Die Kirchengemeinde Klafeld hatte sich nach einem Presbyteriumsbeschluss bei der Westfälischen Landeskirche um die Auszeichnung für ihre langjährige Organistin bemüht. Anlass war das 25-jährige Dienstjubiläum von Andrea Stötzel als Organistin in der Talkirche im vergangenen Jahr.
Andrea Stötzel ist schon seit frühester Kindheit der Musik verbunden. Nach der musikalischen Früherziehung folgte Klavierunterricht und einige Jahre später Querflötenunterricht. 1978 begann sie mit der Ausbildung zur nebenberuflichen Kirchenmusikerin und damit auch mit dem Orgelunterricht bei KMD Almuth Höfker. Im Februar 1981 legte sie die C-Prüfung ab und wurde kurz darauf Organistin in der Ev. Kirche in Oberfischbach. In der Kirchengemeinde Klafeld wirkte sie in dieser Zeit im Ev. Kirchenchor Wenscht mit.
Nach dem Abitur am Evangelischen Gymnasium studierte sie an der Universität Siegen Musik und Ev. Theologie für das Lehramt. Seit März 1988 ist Andrea Stötzel Organistin an der Ev. Talkirche in Geisweid. Im Juli 2000 übernahm sie zusätzlich die Leitung des Kirchenchores. Zudem leitet sie den 2009 neu gegründeten Kinderchor Singsalabim.
Dass in der Talkirche heute eine neue Mebold-Orgel erklingt und auf Spendenbasis finanziert werden konnte, ist zu einem Großteil dem hartnäckigen und unermüdlichen Engagement von Andrea Stötzel zu verdanken, schrieb die Kirchengemeinde an die Landeskirche.
Der Ev. Kirchenchor Klafeld-Geisweid, 1893 gegründet, hat unter der Leitung von Andrea Stötzel einen erfreulichen Aufschwung genommen. Sie versteht es sehr gut, so die Wertung des Presbyteriums, die Waage zu halten zwischen dem hohen Anspruch an gutem Chorgesang, den sie mitbringt, und der Notwendigkeit, mit den vorhandenen Stimmen und ihren unterschiedlichen Fähigkeiten zurechtzukommen und sie nicht zu überfordern. Aufgrund der guten Probenarbeit konnte der Chor in den letzten Jahren auch einige größere Werke aufführen. Zuletzt das Gloria D-dur von Antonio Vivaldi oder das Passions-Oratorium „Hinaus gen Jerusalem“ von August Rücker.
Zusätzlich zu ihrem kirchenmusikalischem Engagement leitet sie den 1991 von ihr gegründeten Kinderchor „Liederstrolche“ an der Musikschule Wilnsdorf. Dieser Kinderchor macht immer wieder durch aufwändige Musicalaufführungen auf hohem Niveau auf sich aufmerksam. Inzwischen ist als Ableger der Jugendchor „Cantanima“ entstanden. Andrea Stötzel ist verheiratet mit dem Kirchenmusikdirektor und Kreiskantor Ulrich Stötzel.
Das gut besuchte Konzert der beiden Chöre bot einen vielfältigen musikalischen Blumenstrauß für Musikliebhaber. Der Bläserchor Geisweid unter der Leitung von Helmut Schnell brachte Bläsermusik aus verschiedenen Epochen zu Gehör. Dabei reichte die musikalische Bandbreite von originaler Brassbandliteratur bis hin zu anspruchsvollen Arrangements bekannter Werke und Melodien. So zum Beispiel von Goff Richards „Oh, wenn the Saints go marching in“ oder die Bearbeitung des „Alleluia“ aus Mozarts „Exultate Jubilate“ von Douglas A. Pope. Das Solo auf dem Kornett blies Ingo Gieseler. Eine Interpretation von Psalm 23 verbarg sich hinter dem Titel „Crimond“. In den gleichnamigen kleinen Ort in Schottland lebte eine Pfarrerstochter, die um 1850 diese Psalmvertonung schrieb. Der Bläserchor musizierte das Stück nach einer Komposition von Peter Graham.
KMD Ulrich Stötzel spielte die „Suite Gothique“ für Orgel von Léon Boëllmann. Der Kirchenchor unter der Leitung von Andrea Stötzel trug gemeinsam mit dem Ensemble des Bachchores Siegen und KMD Ulrich Stötzel an der Orgel zwei doppelchörige Werke von Heinrich Schütz und das anrührende „Hör mein Bitten“ für Sopran, Chor und Orgel vor. Das Sopransolo sang Anastasia Anastasakis. Mit „The Lord bless you an keep you“ von John Rutter und einigen Zugaben ging ein rundum beachtenswertes geistliches Konzert mit einer gelungenen schönen Überraschung zu Ende.
kp
Text zum Bild: (Foto Karlfried Petri)
Ein rundum gelungenes Konzert mit einer großen musikalischen Bandbreite in der Talkirche in Geisweid, mit dem Bläserchor Geisweid (im Bild) und dem Ev. Kirchenchor Klafeld-Geisweid.
Der Ev. Kirchenchor Klafeld-Geisweid, verstärkt mit dem Ensemble des Bachchores Siegen unter dem Dirigat von Andrea Stötzel.
Der Superinterintendent des Ev. Kirchenkreises Siegen Peter-Thomas Stuberg überreichte der Organistin und Chorleiterin Andrea Stötzel den Ehrentitel „Kantorin“.
Kantorin Andrea Stötzel dirigiert.